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09.10.2020

Dem Leben eine Zukunft geben

Ermöglichen Sie Jugendlichen in Westafrika eine Ausbildung in einem Handwerksberuf. Ab 10 Euro sind Sie dabei.

»Was willst du werden, wenn du groß bist?« Auf diese Frage kann jedes Kind einen Beruf nennen. Und es verbindet damit den Wunsch, die Welt positiv zu verändern. Unsere Partnerkirchen in Westafrika bieten jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten, damit sie ihrem Leben eine Perspektive und eine gute Zukunft geben können.

Sarah aus Liberia hatte einen Traum von einer guten Zukunft. Sie wollte Näherin werden. Doch sie ist bisher nur zwei Jahre zur Schule gegangen – ihre Eltern hatten einfach nicht genug Geld für die Schulgebühren. Wie kann sie ihren Beruf ausüben, wenn sie selbst so einfache Dinge wie Maß nehmen oder Grundrechnen nicht kann?

Überleben

Ellis, Jonny und Marthys machen im BFC eine Ausbildung zum Schreiner. Marthys meint: »Ich möchte ein erfolgreicher Schreiner werden, um mich und meine Familie finanziell absichern zu können.

So wie Sarah geht es vielen Jugendlichen in West­afrika. Zwar gibt es zahlreiche Schulen – allein die EmK in Sierra Leone betreibt beispielsweise 350 davon – aber die oft schwierigen Lebensverhältnisse zwingen die Kinder und Jugendlichen, schon früh den Eltern beim Überleben zu helfen. Sehr viele arbeiten traditionell in der Landwirtschaft oder schlagen sich auf andere Weise durch. Sarah hat auf dem Markt Süßigkeiten verkauft. Andere werden gezwungen, als Prostituierte oder Kleinkriminelle zum Lebensunterhalt beizutragen, wie Dekontee. Sie wurde mit 14 Jahren das erste Mal Mutter. »Mein Stiefvater hat mein Leben zerstört. Meine beiden Kinder sind von verschiedenen Vätern, die sich nicht um sie kümmern. Ich bin so dankbar, dass ich auf die Möglichkeiten des BFC aufmerksam geworden bin.«

Sieben Ausbildungszentren

Dekontee ist so dankbar, dass sie in den Kosmetik- und Friseurkurs aufgenommen wurde. »Ich will nicht wieder in das alte Leben zurück.«

Das BFC (Brighter Future Children Rescue Center) in Buchanan ist ein Angebot der EmK in Liberia, diesen jungen Menschen eine neue Chance fürs Leben zu ermöglichen. Sie sollen den Lebensunterhalt für sich und die Familie erwirtschaften und ein einigermaßen normales, geordnetes Leben führen können. Es ist damit eines von sieben Ausbildungsprojekten, die wir in drei Ländern unterstützen: In Liberia neben dem BFC (»Eine hellere Zukunft für Kinder«) auch CESPRO (»Neue Perspektiven für Mädchen«) und den Ausbildungsbereich der Schule »Hoffnung für Gehörlose«, in Ghana das Frauenausbildungszentrum Tamale und in Sierra Leone die Frauenausbildungszentren in Bo und Koidu (»Konomusu«) und das Männerausbildungszentrum »Konokai«.

Zahlreiche Ausbildungsgänge

Angeboten werden Ausbildungsgänge in Berufen, die im Land gebraucht werden. Unterrichtet wird in Nähen, Sticken, Batiken, Haarbearbeitung und Kosmetik, Weben, Kochen und Backen, Computeranwendungen, Schreinerei, Metallbearbeitung sowie Schuhmacherei. Wegen des großen Bedarfs wird auch Lesen, Schreiben und Rechnen angeboten. Die Schülerinnen und Schüler werden pastoral und sozial begleitet. Ein wichtiger Baustein ist außerdem die tägliche warme Mahlzeit. Für die Jugendlichen oft die einzige Mahlzeit des Tages überhaupt. Die Ausbildung dauert je nach Fach ein bis zwei Jahre. Staatlich anerkannte Abschlüsse gibt es bisher nicht, aber die Zentren sind vom Staat anerkannt und ihre Arbeit wird geschätzt und gelobt. Reuben, der zwei Kurse im BFC 2013 erfolgreich abgeschlossen hat, bestätigt: »Das Zentrum vermittelt gute Kenntnisse in den unterrichteten Fächern. Und noch wichtiger: Kenntnisse, die einen auf das wirkliche Leben vorbereiten.«

Lernen fürs Leben

Nach erfolgreicher Ausbildung im BFC hat sich Reuben mit seinem Büro selbstständig gemacht.

Nach Beendigung ihrer Ausbildung erhalten die meisten ein »Starter-Kit«, also das Nötigste, um in ihrem Bereich selber arbeiten zu können (zum Beispiel eine Nähmaschine, die Grundausstattung für Batik, einen einfachen Dreifuß-Webstuhl). Die meisten schaffen es, entweder einen Job zu bekommen oder sich selbstständig zu machen. So bekam Meansa nach ihrer Ausbildung im Konomusuzentrum eine Anstellung in der Schneiderwerkstatt von Herrn Fufana. Im Interview sagt sie: »Ich bin glücklich, nun ein Gehalt zu erhalten, das es mir ermöglicht, meine Kinder gut zu ernähren und ihr Schulgeld zu zahlen.«

Wenn Träume wahr werden

Die Lehrerinnen und Lehrer versuchen, die Ausgebildeten noch einige Zeit durch Besuche zu begleiten und bei Problemen zu helfen. Jährlich werden damit über 800 junge Menschen in den verschiedenen Ausbildungszentren gefördert. Sarah ist nun eine von ihnen und lernt Näherin. Sie meint abschließend: »Ich möchte andere dazu ermutigen, der Ausbildung große Aufmerksamkeit zu geben. Wir sollten nicht davon abgeschreckt werden, dass wir kaum eine Schulbildung haben: Auch wir können es im Leben zu etwas bringen!«