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Methodisten in Liberia zwischen Aufbau und Katastrophenhilfe

Liberia zählt mit zu den ärmsten Ländern der Erde. Es ist ein gebeuteltes Land. Die Folgen der Bürgerkriege zwischen 1989 und 2003 sind noch nicht überwunden. So hat sich die EmK in Liberia in den vergangenen Jahren dem Aufbau gewidmet.

Doch das Land hat 2014 einen herben Rückschlag erlitten: In Liberia grassierte der Ebola-Virus. Der erste Ebola-Fall trat Ende 2013 im Nachbarland Guinea auf. Kurze Zeit später gab es auch die ersten mit Ebola infizierten Menschen in Liberia und Sierra Leone. In den nächsten Monaten verdoppelte sich dann die Zahl der Neuinfizierten jeweils in wenigen Wochen und erreichte im September 2014 ihren Höchststand. Die Gesamtzahl der infizierten Personen in Liberia wird mit über 8.000 Personen angegeben. Von diesen sind über 50% an Ebola gestorben – manche Medien berichten von gut 70%, eine gesicherte Zahl ist nicht zu ermitteln.

Gründe für die schnelle Ausbreitung liegen in der Mobilität der Menschen im Grenzgebiet von Guinea, Liberia und Sierra Leone, der Unwissenheit der Bevölkerung über die Gefahren und das nötige Verhalten zur Verhinderung der Weitergabe von Ebola, den mangelhaften hygienischen Verhältnissen, einem unzureichend ausgebauten Gesundheitswesen, der hohen Zahl von Analphabeten in den betroffenen Ländern und manch anderem.

Ebola-Aufklärungsveranstaltung durch die EmK Liberia

Die EmK in Liberia hat zusammen mit anderen Kirchen und Hilfsorganisationen vor Ort schon im Frühsommer 2014 begonnen, Aufklärungsarbeit zu leisten und Menschen mit dringend benötigten Hilfsmitteln zu versorgen. Mitarbeitende der Kirche wurden geschult und gingen in Dörfer, um über Ebola zu informieren. Wichtig war es der EmK in Liberia, dass auch besonders benachteiligte Menschen vor Ebola gewarnt und über Ebola informiert wurden. Deshalb haben sich auch die Mitarbeitenden der Gehörlosenschulen um David Worlobah aktiv an dieser Aufklärungskampagne beteiligt und gezielt gehörlose Menschen aufgesucht. Diese Aufklärungsarbeit hat zusammen mit der internationalen Hilfe dazu geführt, dass ab Oktober 2014 die Zahl der Neuinfizierten immer stärker zurückging. Seit Anfang Mai 2015 gilt Liberia als „Ebola-frei“.

U.a. mit bebilderten Transparenten wurden auch die Analphabeten über die Gefahren von Ebola informiert.

Die Folgen sind allerdings noch überall zu sehen und zu spüren. Das Land wurde wirtschaftlich stark zurück geworfen – viele Betriebe mussten einige Zeit schließen und können nun nur mühsam wieder Fuß fassen. Das Gesundheitswesen ist besonders stark betroffen, da gerade die Zahl der infizierten und verstorbenen Krankenschwestern und Ärzte hoch ist. Die Schulen und Ausbildungsstätten mussten für ca. 9 Monate schließen und bauen nun mühsam wieder ihre Arbeit auf. Und auch das soziale Leben im Land hat sich in dieser Zeit stark verändert: Menschen gehen anders miteinander um, da lange Zeit andere immer auch als potenzielle Ansteckungsgefahr für einen selbst gesehen wurden bzw. zum Teil immer noch werden. Und damit sind nur einige wenige der vielen Probleme angesprochen, die diese Ebola-Krise für Liberia mit sich gebracht hat.