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27.05.2015

Lasst Hände sprechen – Kinder helfen Kindern in Liberia

Im Mittelpunkt dieser Sammlung standen besondere Kinder aus Liberia im Mittelpunkt. David Worlobah zeigt mit seinem Engagement für gehörlose Menschen in Liberia, wie sich auch in Westafrika für Kinder und Jugendliche mit redenden Händen ganz neue Chancen für das Leben eröffnen. Mit der Aktion »Lasst Hände sprechen« laden wir Sie ein, sich über eine Arbeit zu informieren, die in Liberia (leider) einzigartig ist.

David Worlobah mit gehörlosen Kindern

Wenn ich auf meinen Reisen am Hauptbahnhof Essen Aufenthalt habe, sehe ich häufig junge Menschen im Kreis stehen, eine bewegt ihre Hände und alle anderen schauen zu. Hin und wieder stampft einer aus der Gruppe mit dem Fuß auf, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen… und beginnt dann, mit den Händen zu sprechen. Ich sehe fasziniert zu und wünsche mir, ich könnte verstehen, was sie sagen – aber leider verstehe ich nur »Bahnhof«.

Diese Menschen sind offensichtlich Schülerinnen und Schüler des Rheinisch-Westfälischen Berufskollegs Essen, der größten Förderschule für Gehörlose und Schwerhörige in Deutschland, die zum Wochenende nach Hause fahren wollen.

Der Anfang des Fingeralphabets

Weltweit gibt es 70 Millionen Menschen, die gehörlos sind. Zwei Drittel von ihnen leben in so genannten Entwicklungsländern, wo das Risiko, einen Hörverlust zu erleiden, 10-mal höher ist als in den Industriestaaten. Dort sind meist Jüngere betroffen, während es in den Industrieländern eher ältere Menschen sind1). Viele von ihnen leben ihr Leben lang isoliert und stigmatisiert, weil sie keine Sprache erwerben, um mit anderen zu kommunizieren, und auch keinen Beruf selbstständig ausüben können.

Das zeigt, wie wichtig die Gehörlosenarbeit ist, die David Worlobah und sein Team in Liberia angefangen haben: Sie gibt Kindern und Jugendlichen eine Gebärden-Sprache und führt aus der Isolation heraus. In den Projekten in Liberia, die wir mit der diesjährigen Kinder-helfen-Kindern-Sammlung unterstützen wollen, können gehörlose Kinder und Jugendliche zusammen mit anderen Gehörlosen leben und lernen und Eigenständigkeit erwerben.

Kathrin Mittwollen

1) Diese Zahlen stammen von der Christoffel Blindenmission (CBM), die auch Ohrenpatienten und Hörgeschädigte betreut.

Folgende Ziele werden mit dem Projekt »Lasst Hände sprechen« unterstützt:

  • Alle Lehrenden sollen eine sonderpädagogische Ausbildung erhalten.
  • An einer besser geeigneten Stelle soll eine neue Schule mit ausreichend Platz für Klassenräume, die Ausbildungsprogramme und ein Internat gebaut werden.
  • In einigen Städten sollen weitere kleine Schulen für Gebärdensprachkurse und Grundschulausbildung eröffnet werden.
  • Die Gebärdensprachkurse für Angehörige sollen zeitlich und räumlich ausgebaut werden.