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Das Boot der Hoffnung

Das Boot der Hoffnung
Die Zahnarztpraxis auf dem Boot

Teca Greathouse, die Koordinatorin von »Schatten und frisches Wasser«, zeigt mir am Ufer des Rio Negro das Ärzteboot unserer Kirche im Amazonas. Wenn der Fluss im Sommer genug Wasser führt, werden wieder 10 Ärzte an Bord sein – fast ausschließlich amerikanische Methodisten, die hier ihren Jahresurlaub damit verbringen, zu helfen. Sie bieten Mütterberatung an, untersuchen Kinder, versorgen Alte und Kranke unter den zwei Millionen Menschen, die außerhalb der Stadt im Amazonas leben und keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Sogar eine kleine Zahnarztpraxis ist an Bord.

Die Einsätze des Bootes dauern immer 12 bis 16 Tage. Früh am Morgen legt das Boot dann ab und erreicht jeweils gegen Mittag die nächste Siedlung oder das nächste Dorf im Regenwald. Und dann beginnt die Arbeit, der Praxisalltag, bis zum Abend. Das alles bei 35 bis 40 Grad ohne Klimaanlage. Manchmal kann auch ein Sozialarbeiter oder ein Pastor mit auf Tour gehen, um die Menschen im Wald zu besuchen. Und am nächsten Morgen geht es weiter, in das nächste Dorf.

Acht bis zwölf Touren kann das Boot im Jahr machen, erzählt mir Kapitän Roberto, wenn genügend Wasser in den Nebenflüssen vorhanden ist und wenn genügend Spenden eingegangen sind. "Was ist dein Traum?" frage ich Roberto. Seine Antwort kommt schnell: "Mehr Touren fahren und Leute mitnehmen können, die Ehrenamtliche in den Dörfern anleiten, Kinder zu schulen und die Ideen von 'Schatten und frisches Wasser' in den Regenwald zu bringen."

Ein Boot der Hoffnung ist es, das Ärzteboot. Es ist die Hoffnung, dass Gott Menschen bereit macht, diese Mission der Kirche zu unterstützen. Hoffnung und praktische Hilfe, das ist es, was die Menschen im Regenwald brauchen. Sonst fügen auch sie irgendwann einer neuen Favela ihre Hütte hinzu.

Lutz Rochlitzer
Referent für die Arbeit mit Kindern in der OJK