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26.03.2020

Uruguay – anders als gedacht

Eine Konferenz zur Vernetzung mit den Aufnahmeorganisationen von weltwärts-Freiwilligen in Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay hat Birgit Braeske Anfang März nach Montevideo geführt. Vorher wollte sie die drei Einsatzstellen besuchen, in die die EmK-Weltmission Freiwillige entsendet. Hier berichtet sie von ihrer Reise.

Mit der Beschleunigung der Corona-Krise in Deutschland und den ersten bestätigten Fällen in Uruguay hat sich die Situation jedoch rasant verändert. Die Partnerkonferenz wurde kurz nach meiner Ankunft abgesagt, öffentliche Einrichtungen in Uruguay wurden geschlossen. Die Freiwilligen wurden zurückgerufen. Dennoch konnte ich alle Einsatzstellen und andere Einrichtungen sehen.

»Casa da la Amistad« fördert Kleinkinder und ihre Familien. Hier ein Gruppenraum für die Einjährigen.

Das Kinderheim »Hogar Amanecer« bleibt natürlich geöffnet und muss die Kinder nun den ganzen Tag betreuen, da die Schulen geschlossen sind. In dieser Situation wäre die Anwesenheit der Freiwilligen umso wichtiger, um die Erzieherinnen zu entlasten und die Kinder und Jugendlichen zu beschäftigen. Zum Glück hat das Kinderheim ein großes Gartengelände und auch wenn es in Uruguay langsam Herbst wird, kann man sich hier noch austoben.

Der Kindergarten »Casa de la Amistad« und die Werkstatt für Jugendliche mit Behinderung wurden sofort geschlossen. Damit stellt sich jedoch die Frage, wie die Kinder bzw. Jugendlichen sich gut ernähren können. Beide Einrichtungen liegen in einem Viertel mit einem hohen Anteil armer Bewohner*innen. Die Kinder und Jugendlichen sind auf die tägliche Mahlzeit in der jeweiligen Einrichtung angewiesen. So traf ich die Mitarbeiter*innen also dabei an, Lunchpakete für ihre Schützlinge zu packen und zu verteilen.

Von links nach rechts: Leticia Silva, Leiterin der »Casa de la Amistad«; Maria Elida 'Lila' Hernández, Erzieherin; Maria de los Ángeles Maldonado, stellvertretende Leiterin

Nebenbei haben die Leiterinnen mir einen umfassenden Einblick in die Arbeit gegeben. Dabei wurde immer wieder betont, wie wichtig dieser Einsatz der Freiwilligen ist. Leider endet die Förderung im Rahmen des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes »weltwärts« mit der Rückkehr des Jahrgangs 2021/22. Doch auch nach diesem Zeitpunkt werden die Einrichtungen auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen sein. Hier müssen wir als EmK-Weltmission eine Lösung finden, wenn uns die Partnerschaft mit der methodistischen Kirche in Uruguay wichtig ist.

Ich bin sehr dankbar für eine interessante Reise, Bewahrung auf allen Wegen und die Gastfreundschaft, die ich erfahren habe.

Birgit Braeske