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Die Methodistische Kirche im Südlichen Afrika [siehe]

Website der Methodist Church of Southern Africa (MCSA) [siehe]

Melanie Janietz – Stabübergabe erfolgreich [siehe]

03.12.2020

Die Musik spielt in Johannesburg

Eine Familie geht, eine kommt zurück: Familie Buchold geht in den Missionsdienst und Familie Janietz kehrt zurück. Die Kommission der EmK-Weltmission hatte ihre Herbstsitzung.

Bei der Sitzung der Kommission der EmK-Weltmission am vergangenen Wochenende wurde die Bewerbung von Familie Buchold für einen Missionsdienst angenommen. Bucholds gehören zur Leipziger Kreuzkirchen-Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Aus dem Dienst der EmK-Weltmission verabschiedet wurde Familie Janietz. Die vierköpfige Familie kehrte coronabedingt bereits in diesem Frühjahr aus Afrika zurück.

Freude über Dreiecks-Partnerschaft

Familie Buchold wird vorraussichtlich im Herbst 2021 mit der Vorbereitung ihres Dienstes in Großbritannien beginnen.

Annekathrin Buchold ist Sozialarbeiterin und Musiktherapeutin. Im vergangenen Jahr leitete sie eine Chorbegegnungsreise nach Südafrika. Dabei wurde deutlich, welches Potential die Methodistische Kirche im Südlichen Afrika (Methodist Church in Southern Africa, MCSA) in diesem Bereich hat. Gleichzeitig war erkennbar, dass in den Bereichen Musik und Arbeit mit Jugendlichen viel zu koordinieren ist. In diversen Gesprächen mit Purity Malinga, Leitende Bischöfin der MCSA, sowie dem Generalsekretär und der Missionsabteilung der Kirche wurde ein Konzept entwickelt, wie dieser Bedarf mit Hilfe der EmK-Weltmission gedeckt werden könnte. In die Umsetzung wird die Methodistische Kirche in Großbritannien (Methodist Church in Britain, MCB) mit einbezogen, weil beide Kirchen, die MCB und die MCSA eine enge Partnerschaft pflegen.

Für dieses neue Projekt der von Wuppertal aus agierenden EmK-Weltmission bewarben sich Annekathrin und Matthias Buchold. In der Kommissionssitzung wurde die Bewerbung angenommen. Zusammen mit den drei Kindern, Albert, Vincent und Stella, wird die Familie voraussichtlich im Herbst 2021 zu einer mehrmonatigen Vorbereitungszeit an das in Mittelengland gelegene Cliff College aufbrechen. Die Aussendung nach Südafrika ist für Anfang 2022 geplant. Der Ort für den Einsatz, der gemeinsam von der EmK-Weltmission und der MCB getragen wird, ist der Großraum Johannesburg. »Das stärkt unsere innereuropäischen Verbindungen und zeigt, dass Missionspartnerschaft heute sehr vielfältig und multidimensional ist«, freut sich Missionssekretär Frank Aichele über diese neue Dreiecks-Partnerschaft zwischen dem deutschen Teil der EmK, der MCB und der MCSA.

Bischof Harald Rückert dankte Ehepaar Buchold und deren Kindern für ihre Bereitschaft, sich für einen Dienst in einer der EmK-Partnerkirchen aussenden zu lassen, um ihrer Berufung zu folgen. »Trotz sorgfältiger Planungen und Vorbereitungen bleibt dies immer ein mutiger Schritt«, sagte er zu ihnen und wünschte der ganzen Familie »die Erfahrung, dass im vertrauensvollen Aufbrechen Gottes Segen in besonderer Weise erfahrbar ist«.

Gelungener Übergang in einheimische Hände

Familie Janietz ist dankbar, dass ihre Arbeit in Sierra Leone erfolgreich in einheimische Hände übergeben werden konnte und freut sich über das Abschiedsgeschenk.

Anfang des Jahres 2016 reiste Melanie Janietz mit ihrer Familie nach Sierra Leone. Sie sollte dort von Grund auf ein Programm zur Gesundheits- und Sexualaufklärung für die über 350 evangelisch-methodistischen Schulen in Sierra Leone entwickeln. Zusammen mit einheimischen Lehrern entwickelte sie ein komplettes Schulungsprogramm für Lehrer mit den dazugehörigen Materialien für den Einsatz in Schulklassen. Der Bedarf für solches Unterrichtsmaterial ist in vielen afrikanischen Ländern sehr groß. Viele Jugendliche haben so gut wie keine Ahnung über die Funktionen ihres Körpers. Folge davon sind vermeidbare Krankheiten und zahlreiche ungewollte Schwangerschaften; vier von zehn Teenagern in Sierra Leone werden schwanger.

Melanie Janietz gelang es von Anfang an, Einheimische in dieses Programm einzubinden. So konnte sie vor der Abreise das Programm in die Hände von Sadia Gbassa und Sullayman Koroma legen. Sie führen die Schulungen weiter. »Es ist erfreulich, dass die Übergabe der Aufgaben von Melanie Janietz in einheimische Hände gelungen ist«, sagte Frank Aichele anlässlich der Rückkehr von Familie Janietz. »Das ist immer Ziel unserer Arbeit, aber es ist oft schwer umzusetzen.«

Bischof Rückert würdigte den ausgesprochen umsichtigen Einsatz in dem sensiblen, für die Zukunft Sierra Leones und anderer afrikanischer Staaten wichtigen Arbeitsfeld. Namens der EmK dankte er ihnen sehr herzlich dafür. »Die schönen, anstrengenden, beglückenden und schmerzlichen Momente des Einsatzes werden bleibend mit Ihrem Leben verwoben sein«, sagte er zu Familie Janietz und wünschte ihnen, »dass sie daraus Bereicherung und Ermutigung für ihren weiteren Lebensweg schöpfen können«. Auch die Mitglieder der Kommission dankten Melanie Janietz sowie ihrem Ehemann Jan-Ulric und den Kindern Lotte und Pepe für den Einsatz und den außergewöhnlich guten Übergang.

Zuversicht trotz Einnahmerückgängen

Die Kommission tagte nicht wie ursprünglich geplant in Fulda sondern per Video-Konferenz.

Ein weiteres wichtiges Thema der Sitzung waren Berichte aus den Partnerländern: Nach den vorliegenden Informationen haben alle Partnerländer, außer Brasilien und teilweise Südafrika, die Situation anlässlich der Corona-Pandemie gut unter Kontrolle. Laut offiziellen Informationen sind die Zahlen der infizierten und verstorbenen Menschen im Vergleich zu anderen Ländern niedrig. Jedoch hat der schon im März in fast allen Ländern ausgerufene Lockdown überall schwere wirtschaftliche und soziale Schäden verursacht.

Auch den Kirchen sind durch abgesagte Gottesdienste und finanzielle Probleme vieler Kirchenglieder Einnahmen weggebrochen. Die EmK-Weltmission hat an verschiedenen Stellen Gelder aus ihrem Corona-Hilfsfonds zur Unterstützung der Partner weitergeleitet. Jedoch erwartet die EmK-Weltmission auch in Deutschland Einnahmerückgänge. Grund hierfür sind eine Vielzahl ausgefallener Veranstaltungen, wie der Pforzheimer »Lauf für das Leben«, traditionelle Bazare und andere Sponsoren-Veranstaltungen.

Daher hat die Kommission den Haushalt der EmK-Weltmission für das kommende Jahr entsprechend vorsichtig angesetzt. »Wir wollen aber unsere Partner finanziell nicht im Regen stehen lassen«, erklärt Aichele trotz des defensiv angesetzten Haushalts. Die Kommission hofft, dass viele Glieder und Freunde der EmK ihre Solidarität zeigen und die Arbeit der EmK-Weltmission und ihrer Partner nach ihren finanziellen Möglichkeiten unterstützen. Gleichzeitig sind die Mitglieder der Kommission und die Mitarbeitenden der EmK-Weltmission dankbar für alle bisherige Unterstützung im Jahr 2020.

Klaus-Ulrich Ruof