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Dieser Text stammt aus der von der Generalkonferenz der EmK herausgegeben Studie und Arbeitshilfe »Berufen zu Nächstenliebe und Christuszeugnis«. Dieses Heft ist 1980 erschienen.

LEITLINIEN FÜR INTERRELIGIÖSE BEGEGNUNGEN

Die folgenden Leitlinien sollen Gliedern, Angehörigen und Freunden der EmK helfen, ihrer Berufung gemäß Angehörigen anderer Religionen Zeugen und Nächste zu sein.

Entdecken Sie Angehörige anderer Religionen in Ihrer Stadt oder deren Umgebung und informieren Sie sich und Ihre Gemeinde über sie.

  • Planen Sie Veranstaltungen, die Christinnen und Christen und Angehörige anderer Religionen zusammenbringen. Diese Veranstaltungen sollten möglichst von einer ökumenischen Basis ausgehen. In Zusammenarbeit sollten Beziehungen entwickelt, Spannungen und Schwierigkeiten erforscht werden. Wo diese Möglichkeit nicht gegeben ist, soll die Initiative von der EmK ausgehen.
  • Besuchen Sie Gottesdienste und Treffen von Menschen anderer Religionen. Achten Sie auf ihre heiligen Zeiten und Orte. Behandeln Sie sie nicht als "touristische" Sehenswürdigkeiten.
  • Studieren Sie sorgfältig die neuen religiösen Bewegungen.

Setzen Sie sich für die Menschenrechte aller ein.

  • Sorgen Sie dafür, dass die Menschenrechte der Angehörigen anderer Religionen nicht verletzt werden.
  • Die Menschenrechte dürfen auch innerhalb einer religiösen Gruppe nicht ausgesetzt werden. Ein grundlegendes Recht besteht darin, die Gruppe seiner Wahl auch wieder verlassen zu dürfen. Unterstützen Sie Menschen, die diesen Wunsch haben und entwickeln sie Ihr christliches Zeugnis gerade auch gegenüber diesen religiösen Bewegungen

Beginnen Sie den Dialog mit anderen religiösen Gemeinschaften

  • Suchen Sie Beziehungen zu Juden Muslimen, Buddhisten und Hindus sowie zu ihren jeweiligen Organisationen. Veranstalten Sie Gespräche, Programme und Dialoge mit dem Ziel:
  • den Glauben des anderen verstehen zu lernen;
  • seine besonderen Gaben schätzen zu lernen;
  • die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken;
  • Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu finden. 
  • Entwickeln Sie zusammen mit der jüdischen Gemeinde das Bewußtsein für unsere gemeinsamen Wurzeln sowie für unsere tragische Verflechtung miteinander in der Geschichte. Achten Sie auf Antisemitismus unter Christinnen und Christen und versuchen Sie, die Bedeutung des Holocausts und des Landes Israel für die Juden zu verstehen.
  • Gehen Sie den negativen Vorurteilen gegenüber Muslimen auf den Grund, die Missverständnisse fördern und positive Beziehungen verhindern. Versuchen Sie die Rolle zu verstehen, die der Islam in verschiedenen Gesellschaften des Nahen Ostens spielt.
  • Bemühen Sie sich um Verständnis der Spiritualität buddhistischer und hinduistischer Gemeinschaften, die viele Menschen im Westen angezogen hat.

Führen Sie gemeinsame Aktivitäten mit Menschen anderer Religionen durch.

  • Bemühen Sie sich gemeinsam, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Probleme zu lösen. Stehen Sie gemeinsam für die Menschenrechte in ihrer Gesellschaft ein. Schützen Sie gemeinsam das kulturelle Erbe.
  • Bereiten Sie örtliche Feiern mit einer interreligiösen Perspektive vor.
  • Beteiligen Sie sich an interreligiösen Initiativgruppen.
  • Bemühen Sie sich um ein interreligiöses Bewusstsein im Bildungswesen. Das könnte bedeuten, die Kultusministerien zu bitten, Schulbücher auf faire und genaue Darstellung verschiedener religiöser Gruppen hin zu überprüfen. Es könnten auch Volkshochschulkurse für Menschen angeregt oder angeboten werden, die ins Ausland reisen wollen. Um eine größere Zahl von Menschen zu erreichen, könnten insbesondere Fernseh- und Radioprogramme produziert werden.

Bereiten Sie sich sorgfältig vor, bevor Sie Gottesdienste, Riten oder Meditationen mit Angehörigen anderer Religionen zelebrieren oder durchführen.

  • Es wird für Christinnen und Christen nicht möglich sein, sich auf Riten und Gottesdienste anderer Religionen völlig einzulassen - und das sollte auch nicht erwartet werden. Trotzdem kann es angebracht sein, auf Einladung hin an solchen Versammlungen teilzunehmen.
  • Manche möchten gemeinsame Gebetsgottesdienste durchführen. Bei solchen Anlässen sollten religiöse Symbole und Handlungen nicht so relativiert werden, dass religiöse Unterschiede unwichtig werden.

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