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12.06.2017

Beeindruckt

Pastor Thomas Leßmann hat einen Monat im Rahmen des Pastorenaustauschprogramms in Südafrika zugebracht und dort einen Kollegen in seiner Arbeit begleitet. Hier berichtet er ganz persönlich von seinen Erfahrungen:

"Beeindruckt von der großen Aufgabe, die Pastoren in ländlichen Gebieten zu schultern haben - und dem Engagement der Laien, die im wesleyanischen System von Klassen und Stewards immer noch funktionieren, kehre ich aus Südafrika vom Gegenbesuch auf dem Clarkebury-District zurück.

Eine Gemeinde auf dem Rückweg von einem Gottesdienst
Ich durfte auch eine Taufe halten

Ein Pastor/ein Bezirk mit zwischen 22 und bis zu 46 Gemeinden mit zwischen 1800 und bis zu 2800 Kirchengliedern. Verteilt über zum Teil 20 x 20 km. Feldwege - und auch das ist schon geschmeichelt.

Jeden Sonntag Gottesdienst in jeder Gemeinde. Zwischen 50 und 96 Laienprediger und Evangelisten, die die Aufgabe der Verkündigung mit wahrnehmen.

Singen mit Bewegung, mehrstimmig, immer wieder; auswendig über 400 Lieder. Inbrünstig, fröhlich, Zwischenrufe - und nach dem Gottesdienst: essen!

Arme Leute. Viele leben noch in Lehmhütten, manches ist im Umbruch: Kirchen aus Stein entstehen vielerorts.

Die neue Kirche im Hintergrund

Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis der Pastor wieder vorbeikommt. Besuch vor Ort: "Oh, die haben ja eine neue Kirche gebaut!" Große Selbstständigkeit.

Aber auch das: Leiden unter der ANC-Regierung, der entschädigungslosen Verstaatlichung von unzähligen methodistischen Schulen begegnet mir überall. Alle klagen über die Korruption, die es unter der Apartheid so nicht gegeben hat - sagen sie. Und doch überall: neue Straßen, Dörfer werden an Elektrizität und Wasser angeschlossen.

Und dann das: der großartige Erfolg der frühen Inkulturisation (es gibt schon seit 200 Jahren Bibeln und Gesangbücher in zum Beispiel der lokalen Xhosa-Sprache) erweist sich als Bremse für die kirchliche Erneuerung.

Stammestraditionen haben das Sagen. Möge die vitale methodistische Kirche in Südafrika einen guten Weg nehmen!"

P.S.: Pastorinnen und Pastoren, die Interesse haben, auch an diesem Pastorenaustauschprogramm teilzunehmen, können sich gerne an Missionssekretär Frank Aichele wenden