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Workteameinsatz in Sierra Leone Ostern 2009 (Seite 2)

Ein Bericht von Dieter Monninger

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Reparatur des Landcruisers

Mittlerweile parallel dazu, arbeiteten unsere Autospezialisten am Landcruiser. Nach erfolgter Wartung mit Filterwechsel stellte sich schnell heraus, dass eigentlich alle Ersatzteile, die wir zur Reparatur der Bremsen und der Handbremse mitgebracht hatten, die falschen waren. Waren wir doch in Deutschland beeindruckt, was der Toyota-Computer uns alles über genau dieses Fahrzeug ausgespuckt hatte – genaue Daten darü-ber - wo gekauft - von wem - wann verschifft - von wem bezahlt und natürlich welches die richtigen Ersatzteile sind , aber leider hatten wir Bremsbeläge für Backenbremsen und nicht Scheibenbremsen dabei – auch das Ersatz-Handbremskabel war leider das falsche. So ging das Improvisie-ren los. Peter lief mit prüfendem Blick durchs Haus auf der Suche, nach Brauchba-rem. – Ein platt geschlagener Nagel, ein Dachpappennagelkopf,. . . verschafften der Handbremse dann einen Hauch von Funktion. Auch Knoten im mittlerweile mehr-fach aus- und eingebauten Handbremsseil sollten helfen, taten es aber nicht überzeugend.

Unterbrochen wurde unsere Arbeit durch Fußballspiele mit der Dorfjugend – beeindruckende lebendige Gottesdienste – Karfreitag und Ostern – und einer Fahrt nach Koidu, wo wir das fertige Konomusu Frauenzentrum bewunderten und einige Stoffe kaufen konnten.

Im Gespräch mit Dennis und dem Installateur vor Ort, der leider Malaria hatte, werde ich mich in den nächsten Wochen von Deutschland aus um die Wasserversorgung im Haus kümmern und wir werden eventuell erwägen müssen, einmal eine Solarpumpunterstützung zu installieren, da es im Gegensatz zum Missionary House unten in der Klinik auch in der Trockenheit genügend Wasser gibt.

Nach einem bewegenden Abschied fuhren wir über Kenema nach Bo und erlebten in beeindruckender Weise, wie es an manchen Stellen vorwärts geht im Land – selbst ungeteerte Straßen werden oft hergerichtet, einige sogar geteert, wie die Straße zwischen Bo und Mile 91 – sogar schon Richtung Mile 47 (Masiaka) wird daran gearbeitet (die zweite geteerte Straße im Landes-inneren) und es gibt richtige kleine Verkehrsschilderwälder, sogar auf freier Strecke mit Zeichen für Fußgängerüberwege.

In Bo nächtigten wir im Foresthouse, unserer ehemaligen Heimat. Dort ersetzten wir am Auto die kaputte Batterie, besichtigten die durch EmK-Spenden neu erweiterte Secondary school in Njagboima. Hier war gerade im Sturm ein großes Schulgebäude abgedeckt worden – das gesamte Dach war hunderte Meter weit geflogen und dabei vollständig zerstört worden. Auch die Schultoilette hat kein Dach und keine Türen mehr (hier haben wir mit einer kleinen Spende helfen können).

Hauptarbeit in Bo war aber die Solaranlage zur Impfstoffkühlung in einem kleinen Community-Health-Center der UMC in Manjama – ca. 10 km nördlich von Bo. Hier hatte der Blitz eingeschlagen und den vor 3 Jahren von mir installierten Laderegler zerstört.

Viel Gebet und Schweiß ließen uns nach mehreren Stunden den Fehler finden und die Anlage mit einem neuen Laderegler funktionsfähig zurücklassen. Dort wird aber dringend eine Solarbatterie benötigt, um die zukünftige Funktion sicher zu stellen.

Auf dem Weg nach Freetown machten wir einen kurzen Halt in Taiama, wo wir mit Freude sahen, wie dort das UMC Health Center mit Geldern der amerikanischen Botschaft wiederaufgebaut wird. Zurück in Freetown folgte ein Abschlussbesuch beim Bischof und nach einigen Einkäufen, einem Bad in der Lebendigkeit dieser afrikanischen Stadt, das Bad im tropisch warmen Meer in Hamilton.

Nach einiger Aufregung wegen eines zu schweren Koffers – wer muss auch eine Trommel und einen großen geschnitzten Denker mitnehmen – war auch der Flug zurück etwas problematisch, da wir im bis auf einen Platz ausgebuchten Flug die hinterste Sitzreihe bekommen hatten, bei der man die Sitze nur ganz aufrecht lassen konnte – und das beim 8-stündigen Flug über Nacht. Anscheinend konnte die Flugbegleiterin meinen Knoten in den Beinen nicht mehr mit ansehen und meinte ich solle doch in die erste Klasse mitkommen. Da saß ich nun mit schlechtem Ge-wissen – und bekam dann auch noch ein Frühstück, von dessen Umfang und Qualität meine Freunde ganz hinten im Flieger nie erfahren dürfen. Letzte Aufregung war dann noch die Ankunft in München ohne Koffer, wovon wir aber schon in London erfahren hatten.

Es bleibt die Dankbarkeit für die Chance, eine solche Reise machen zu dürfen – Eindrücke von ganz besonderen Menschen mit Ihrer Freude und Dankbarkeit – trotz zum Teil großer Armut (und mehr Zeichen von unterernährten Kindern als vor zwei Jahren) – und der Dank zu unserem großen Gott für alle Bewahrung!!

Mitgebracht haben wir auch einen riesigen Koffer voller Grüße an alle hier in Deutschland. 

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