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08.11.2021

Tragödie trifft ganze Nation

In Sierra Leone herrscht nationales Entsetzen und Trauer über die Tragödie der Tankerexplosion in einem Vorort der Hauptstadt Freetown.

Bischof Brown dankt für alle Unterstützung und bittet um unser Gebet.

Wohl über 100 Menschen haben dadurch ihr Leben verloren. Missionssekretär Frank Aichele, der gerade in Sierra Leone war, hat der Kirchenleitung um Interims-Bischof Warner Brown versichert, dass die EmK in Deutschland mit den Menschen in Sierra Leone trauert und für die Betroffenen betet. Auch finanzielle und praktische Unterstützung, wenn sie möglich ist, hat die EmK-Weltmission unserer Partnerkirche in Sierra Leone zugesagt. In seiner Antwort hat Bischof Brown herzlich für die Unterstützung aus Deutschland gedankt. Noch haben die Verantwortlichen keinen Überblick, ob und wie viele Mitglieder und Freunde der EmK vor Ort betroffen sind. Bischof Brown bittet um weitere Unterstützung im Gebet.

Die Menschen schauen auf die ausgebrannten Fahrzeuge nach der Explosion eines Tanklasters nahe Freetown am 6.11.2021.
Bildnachweis: National Disaster Management Agency-Sierra Leone/Handout via REUTERS

Viele Menschen in Deutschland werden sich wundern, wie ein eigentlich relativ normaler Zusammenstoß zwischen zwei Lastwagen solch katastrophale Auswirkungen haben kann. Letztlich ist es eine Folge der Armut auf der einen Seite und des schlecht organisierten Staates auf der anderen Seite. Bei solch einem Unfall sperrt die Polizei - wenn sie dann mal kommt - den »Tatort« in Sierra Leone nicht ab. Und viele Menschen sahen in dem auslaufenden Benzin eine günstige Möglichkeit, »etwas dazu zu verdienen«.

Obwohl auch in Sierra Leone der Liter Benzin nur 1 Euro kostet, ist ein »abgezapfter« Kanister Benzin von 5 oder 10 Litern für viele ein Wochenlohn oder gar mehr. Solch eine Chance wollen sich viele nicht entgehen lassen und haben meist wenig Vorstellung davon, wie gefährlich auslaufendes Benzin sein kann.

Somit macht diese Tragödie auch wieder auf die grundlegenden Probleme des Landes Sierra Leone aufmerksam. Um hier zumindest ein wenig Abhilfe zu schaffen, unterstützt die EmK-Weltmission ja schon seit Jahrzehnten viele
Schul- und Ausbildungsprojekte der EmK in Sierra Leone, die vor allem jungen Menschen bessere Zukunftschancen ermöglichen.

Frank Aichele