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Zwei Container voller Zukunft [siehe]

Das Warten hat sich gelohnt [siehe]

Ausbildungszentrum mit Wow-Faktor [siehe]

Projektinfo Konokai

Beschreibung des Projekts als PDF-Datei [hier]

29.10.2021

Flexibel muss man sein

Wer ein Projekt über Ländergrenzen hinweg plant und entwickeln will, hat mit mancherlei Hindernissen zu kämpfen. Davon kann auch Hans-Jochen Layer berichten, der verantwortlich beim Ausbau von Konokai, dem Ausbildungszentrum für junge Männer in Koidu, Sierra Leone, mithilft.

Der Bau des Ausbildungsgebäudes, das künftig die Metallwerkstatt beherbergen wird, wurde massgeblich durch die Wader-Stiftung finanziert.

Im Sommer war nun ein Einsatz von Fachkräften in Sierra Leone geplant. Ziel war der Auf- und Ausbau der Metallwerkstatt und einer Solaranlage. Aber ob die Reise wirklich angetreten werden könnte, war aufgrund der Covid19-Pandemie lange ungewiss. Umso dankbarer waren alle Beteiligten, dass das sechsköpfige Team in zwei Schichten insgesamt fünf Wochen im Einsatz war.

Bereits im Frühjahr wurde vor Ort in Koidu mit dem Bau eines neuen Gebäudes für die Metallwerkstatt begonnen. Das 2018 errichtete Gebäude beherbergt vor allem die Schreinerei und bietet nicht genug Platz für weitere Ausbildungsgänge. Die bescheidenen Anfänge einer Metallwerkstatt fanden darum bisher in einem kleinen Container provisorische Unterkunft. Das neue Gebäude konnte rechtzeitig vor der Ankunft der Fachkräfte soweit fertiggestellt werden, dass mit dem Innenausbau und der Einrichtung von neuen Maschinen hätte begonnen werden können.

Fünfzig Tonnen Material, Maschinen und Hilfsgüter wurden im Juli verschifft.

Dazu waren Anfang Juli zwei Container voll mit Material, Maschinen und Hilfsgütern nach Sierra Leone verschifft worden. Beide wurden von der Gewerblichen Schule in Waiblingen, an der Hans-Jochen Layer unterrichtet, gepackt und gesponsert. Auch ein Teil des Workteams bestand aus Mitarbeitern dieser Schule, die insgesamt das Konokai Projekt tatkräftig unterstützt. Einer der beiden Container kam rechtzeitig im Hafen von Freetown in Sierra Leone an. Leider hat die Bürokratie es verhindert, den Container vor Ende des Einsatzes aus dem Hafen nach Koidu transportieren zu können. Erst Ende September wurde er auf dem Konokai-Gelände abgeladen. Der zweite Container war nach der Verschiffung zunächst von der Reederei unauffindbar, bis er in Asien wieder auftauchte. Inzwischen ist er ebenfalls in Sierra Leone angekommen und wird nun hoffentlich zügig durch die Zollbehörden freigegeben.

Viele Interessierte bei der Verkabelung.

Diese Hindernisse haben die Arbeitspläne des Teams komplett über den Haufen geworfen. Statt der Entladung der Container und dem Aufbau von Maschinen hat man andere Schwerpunkte gesetzt: Mit dem noch vorhandenen Elektromaterial wurde die neue Metallwerkstatt ausgebaut, Maschinen der Schreinerei repariert, Ordnungsstrukturen geschaffen, Ausbildung betrieben, Lehrpläne erstellt, Sicherheit diskutiert und verbessert und vieles mehr. Dabei hatten alle gute Laune und wurden von den Köchinnen des nebenan gelegenen Konomusu-Projektes hervorragend mit Essen und allem Notwendigen versorgt.

Damit der Aufbau und die Einführung in die neuen Maschinen sowie die Installation der im zweiten Container mitgelieferten Solaranlage funktionieren kann, wird Hans-Jochen Layer zusammen mit einem Kollegen aus seiner Schule kommenden Sonntag noch einmal für zwei Wochen in Sierra Leone weilen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass danach aus dem Vorlauf einer Ausbildung von Jugendlichen in der Metallwerkstatt ein richtiger Ausbildungsgang beginnen kann.

Als EmK-Weltmission danken wir auch im Namen der EmK in Sierra Leone vor allem der Wader-Stiftung und den Freunden von Otto per Mille in Italien für die großzügige Unterstützung beim Aufbau der Metallwerkstatt.

Frank Aichele

Entwicklung sinnvoller Strukturen braucht Zeit.
Aufmerksame Zuhörer während der Schulung.