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26.08.2022

Drei Fragen an Dennis Bangalie

Wie ist die aktuelle Situation in Sierra Leone? Welche Entwicklungen gibt es? Wir haben dazu unserem Länderkoordinatior Dennis Bangalie drei Fragen gestellt.

Seit 2008 betreut Dennis Bangalie als Länderkoordinator unsere Projekte in Sierra Leone. Hier ein Foto von seinem letzten Besuch in Deutschland, 2019 während der SJK (Foto: Klaus Ulrich Ruoff, EmK Öffentlichkeitsarbeit)

1. Dennis, was waren für Dich einige Höhepunkte der letzten Monate?

Die meisten unserer ca. 300 EmK-Grundschulen hatten nur sehr schlechte oder gar keine Schulbücher von der Regierung bekommen. Nur wenige hatten Regale oder einen angemessenen Raum, um die Lernmaterialien zu lagern. Nun konnten wir neue und aktuelle Schulbücher aus den Finanzmitteln der Weihnachtsaktion »Schlau machen« der EmK-Weltmission kaufen und verteilen. Diese Bücher haben alle dringend gebraucht. An vielen Stellen konnten wir auch Regale anschaffen und alles was nötig war, um eine angemessene Bibliothek einzurichten.

In Koidu bauen wir gerade ein Gästehaus für die Projekte Konomusu und Konokai. Das Gelände, auf dem alle Gebäude stehen, gehört dem gemeinsamen Bezirk aus EmK Sierra Leone und Methodistischer Kirche in Sierra Leone (durch die Methodistische Kirche in Großbritannien entstanden). Zu Beginn gab es Probleme im Hinblick auf Zuständigkeiten und die Frage, wer das Gebäude anschließend besitzt und warten muss oder darf. Für kurze Zeit musste deshalb der Bau eingestellt werden. Aber in einem guten Prozess konnten wir alle Fragen klären und hier ein Modell für die Zukunft schaffen. Inzwischen schreitet der Bau zügig voran.

2. Was sind die größten Herausforderungen für die EmK in Sierra Leone im Moment?

Wir hatten schon Nominationswahlen für den neuen Bischof (der bisherige Bischof Yambasu starb 2020 bei einem Autounfall), aber es ist unklar, wann eine Zentralkonferenz stattfinden kann, um die endgültige Wahl zu tätigen. Leider sind sowohl die Kandidaten als auch deren Unterstützer sehr in diesen Wahlkampf vertieft. Das behindert aber eher die nötigen Entwicklungsschritte, die die Kirche nun gehen sollte – wie den weiteren Ausbau ihrer Schulen.
Insgesamt ist die Lage in Sierra Leone als Land sehr ruhig und friedlich, es gibt keine unnötigen politischen Auseinandersetzungen. Aber die wirtschaftliche Lage ist nach Corona und nun mit den Folgen des Ukrainekrieges sehr angespannt. Das trifft auch die Kirche, deren Einnahmen zurückgehen.

3. Was möchtest Du in Deinem Arbeitsfeld in nächster Zeit erreichen, welche Träume hast Du?

Für Krankentransporte und Vorsorgeuntersuchungen in den umliegenden Dörfern nutzt die Gesundheitsstation in Jaiama seit vielen Jahren ein Fahrzeug.

Wir brauchen ein neues Fahrzeug für die Klinik in Jaiama, um weiterhin in die umliegenden Dörfer fahren zu können für die Impfungen und medizinischen Behandlungen, die wir vor Ort anbieten und durchführen.

Ich würde gerne unseren Schulen in den ländlichen Gebieten ausreichend Mobiliar (Tische, Stühle für Lehrer und Schüler, Tafeln, …) zur Verfügung stellen.
Auf Initiative unseres verstorbenen Bischofs Yambasu wurde in Kailahun eine neue Gemeinde gegründet. Der Pastor ist auch Lehrer und hat ein Talent sowohl zum Unterrichten als auch zum Missionieren. Dort sollten wir eine Schule aufmachen. Das gleiche gilt für die Stadt Pujehun: Die neue Gemeinde bräuchte auch eine Schule, um das kirchliche Angebot vor Ort zu stärken.

Die Fragen stellte Missionssekretär Frank Aichele