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25.09.2019

Das Warten hat sich gelohnt

Die Partnerschaft zwischen der Gewerblichen Schule Waiblingen und dem Ausbildungsprojekt »Konopenter« in Koidu, Sierra Leone konnte auch in diesem Jahr mit einem Fachkräfteeinsatz gefestigt werden. Gleich zwei Teams haben sich im August auf den Weg gemacht und einen Container in Empfang genommen. Hans-Jochen Layer, der Leiter des Teams, berichtet:

Beim Entladen gilt: viele Hände, schnelles Ende.

Endlich! Am Abend des 15. August kam nach eineinhalb Wochen nervenaufreibenden Wartens »unser« 40-Fuß-Highcube-Container wohlbehalten in Koidu, Sierra Leone an. Das Team aus EmK-Fachkräften sowie Lehrern und Auszubildenden der Gewerblichen Schule Waiblingen wartete bereits sehnsüchtig auf dessen Ankunft, ein zweites Team sollte wenige Tage später eintreffen. Der Container war in Deutschland mit Maschinen und Material für das Schreiner-Ausbildungsprojekt »Konopenter« sowie mit Ausstattung für die Mädchen-Ausbildungszentren »Konomusu« in Koidu und das »Bo Skill Trainings Center« in Bo bis unter die Decke beladen und im Juni auf den Weg gebracht worden. Auch zwei Ultraschallgeräte für die Gesundheitsstation in Jaiama waren mit an Bord. Viele Menschen, Betriebe und Institutionen haben mit Sach- und Geldspenden sowie mit tatkräftiger Mithilfe dazu beigetragen, den Container zu erwerben, zu beladen und auf den Weg zu bringen. Die Freude und das Staunen (oft auch lauter Jubel und Beifall) war entsprechend groß beim Ausladen. Nun konnten wir endlich loslegen!

Besonders interessiert wurde der Motorsägenkurs verfolgt.

Beim Aufbau und der Inbetriebnahme der Maschinen arbeiteten Deutsche und Einheimische fröhlich Hand in Hand und so fand auch gleich die notwendige Einweisung und Ausbildung statt. Der Aufbau und die Strukturierung des Material- und Werkzeuglagers war eine weitere Herausforderung. Regale aufbauen, Sortieren, Beschriften und Erklären nahm viel Zeit in Anspruch, die jedoch gut eingesetzt war. Der Motorsägenkurs – durchgeführt von unserem einzigen weiblichen Teammitglied Stephanie – fand ein besonders starkes Interesse. Für das geplante Unterrichtsgebäude konnte das Elektro-Installationsmaterial mitgebracht und die Installation vorbereitet werden.

Das Werkzeug wird erklärt.

Mehrere Einzelpersonen sowie der EmK-Bezirk Winnenden hatten uns Barspenden zur freien Verfügung mitgegeben. Damit wurden unter anderem ein Holztrocknungslager, ein Generator-Standplatz und ordentliche Fundamente für die Container erstellt. Der kleinere Container (von letztem Jahr) wurde mit einem Dach und Vordach ausgestattet und kann jetzt als Metallwerkstatt genutzt werden. Schweißen und einfache Metallarbeiten sind nun machbar und erweitern die Möglichkeiten von Konopenter erheblich. Dass der Projekt-Name Konopenter (zusammengesetzt aus dem Bezirk »Kono« und »Carpenter«, dem englischen Wort für Schreiner) dadurch nicht mehr ganz passt, ist nicht weiter schlimm: Konopenter heißt jetzt »Konokai« und bedeutet: Junge Männer/junge Menschen von Kono.

Mit viel Elan werden die neuen Maschinen genutzt.

Eine besondere Freude war es zu sehen, dass die schon vorhandene Ausstattung intensiv genutzt wird und eine gute Ausbildung stattfindet. Größter Wert wird auf die Pflege der Maschinen sowie auf den Erhalt und die Vollständigkeit der Ausstattung gelegt. Der hohe Besuch durch den Minister für lokale Entwicklung ging bei unserem intensiven Werkeln und Arbeiten fast unter. Mr. Tamba Lamina war von den Berufsausbildungsprojekten Konopenter/Konokai und Konomusu sichtlich beeindruckt und hat neben einem herzlichen Dank die Sinnhaftigkeit der Projekte ausdrücklich bestätigt.

Nebenbei durften wir die Grundsteinlegung des neuen Gebäudes für das Mädchen-Projekt Konomusu miterleben. Hier wird ebenfalls mit großem Fleiß und Einsatz an einer Verbesserung der Ausbildungssituation gearbeitet.
Auch wenn die Arbeit bei einem solchen Einsatz nie ein Ende findet, so konnten die Workteams dennoch mit einem guten Gefühl Material und Maschinen in die bewährten Hände des Werkstattleiters Terry Daoda und unseres Projekt-Koordinators Dennis Bangalie übergeben und mit vielen Grüßen und einem riesigen Dankeschön nach Deutschland die Heimreise antreten. Diesen Dank möchten wir ausdrücklich an alle Unterstützenden mit einem herzlichen »Vergelt´s Gott« weitergeben! Eines ist sicher: Diese Hilfe kommt an und ist hochwirksam!

Hans-Jochen Layer

Grundsteinlegung für den weiteren Ausbau des Projektes »Konomusu«.
In welche Schublade sortieren wir diese Schrauben?