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23.01.2015

Russisch-Ukrainisches Treffen von Kirchenvertretern

In Wuppertal trafen sich in dieser Woche Vertreter von Kirchen und Religionsgemeinschaften der Ukraine und Russland zu einem Dialog

Die Teilnehmer der Dialogrunde von Kirchen und Religionsgemeinschaften der Ukraine und Russlands

Hochrangige Vertreter von Kirchen und Religionsgemeinschaften der Ukraine und Russlands kamen von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche in Wuppertal zu einem Dialog zusammen. Bei dem Treffen ging es vorrangig um die Frage, wie und unter welcher Zielsetzung der zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften Russlands und der Ukraine vereinbarte Dialog weiterentwickelt werden kann.

Dieser Dialog war im September des letzten Jahres bei einem Runden Tisch in Oslo (Norwegen) begonnen worden. In einer Resolution hatten die bei der Norwegischen Bibelgesellschaft versammelten Vertreter von Christen, Muslimen und Juden aus Russland und der Ukraine betont, dass sie für die vom Ukraine-Konflikt Betroffenen beten und zum Gebet für den Frieden aufgerufen.

Die seither erfolgten Schritte wurden beim Treffen in Wuppertal ausgewertet, um ein nächstes größeres Treffen vorzubereiten. Am Rande des Treffens berieten die Teilnehmer auch, wie die Religionsgemeinschaften humanitäre Hilfe anbieten können zur Linderung der Not der Bewohner, Vertriebenen und Flüchtlinge im Donbass (Ostukraine).

Gastgeber des Treffens war auf Bitte von Eduard Khegay (Moskau), Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Eurasien, die EmK in Deutschland und das Büro der EmK-Weltmission in Wuppertal.

"Dieses Treffen ist ein starkes Hoffnungszeichen", sagte Rosemarie Wenner, Bischöfin der EmK in Deutschland, die auf Einladung ihres Moskauer Bischofskollegen Eduard Khegay die Dialoggruppe in Wuppertal begrüßte. "Es sei sehr bedeutsam, wenn sich zum Zeitpunkt des Aufflammens der Kämpfe in der Ostukraine Leitungspersönlichkeiten aus Russland und der Ukraine treffen, um sich über die politischen Unterschiede hinweg zu verständigen, weil sie sich als religiöse Menschen der Versöhnung verpflichtet wissen". "Das Treffen sei eine wichtige Initiative", lautete das Fazit von Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Leiterin der Ökumene-Abteilung im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland, die bei dem Treffen ein Grußwort sprach.

Neben den Dialogrunden besuchten die Teilnehmer auch historische Stätten in der Umgebung. So die "Gemarker Kirche" und die Wuppertaler Synagoge. In der "Gemarker Kirche" war 1934 die "Barmer Theologische Erklärung" unterzeichnet worden, mit der sich die Bekennende Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus von den Deutschen Christen distanzierte, die damals die Evangelische Landeskirche im nationalsozialistischen Sinne dominierten. In der Wuppertaler Synagoge, ließ sich die Gruppe das Leben der jüdischen Gemeinde in der Geschichte der Stadt erklären. Die mit beiden Orten verbundenen religiösen und machtpolitischen Auseinandersetzungen ermöglichten den Teilnehmern aus Russland und der Ukraine neben dem Blick in die Geschichte auch die Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation in der Ostukraine.

Dialogteilnehmer:

Von ukrainischer Seite

  • Erzpriester Nikolai Danilevich
    Stellvertretender Leiter der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats
  • Erzbischof Evstratiy (Zoria)
    Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchat
  • Viktor Wladimirowitsch Alexeenko
    Präsident des Ukrainischen Union Konferenz der Siebenten-Tags-Adventisten
  • Pastor Valery Stepanowitsch Antonyuk
    Präsident der Ukrainischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (UECB)
  • Anatoliy Raichynets,
    stellvertretender Generalsekretär des ukrainischen Bibelgesellschaft

Von russischer Seite

  • Konstantin Bendas
    Hoher Beamter der Russischen Union der Christen Evangelischen Glaubens
  • Bischof Eduard Khegay
    Evangelisch-methodistische Kirche in Eurasien
  • Pastor Pavel Kolesnikov
    Vorsitzender des „All-Union Common evangelisch-christlichen“
  • Wladimir Wladimirowitsch Samoilov
    Leiter des Fachausschusses für die Entwicklung des Konsultativrats der Evangelischen Kirchen von Russland
    Evangeliums-Christen Baptisten «Inneres Russland»

Text: Klaus Ulrich Ruof
Foto: © EmK Eurasien