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28.01.2014

Die EmK in der gegenwärtigen politischen Krise der Ukraine

Die Lage in der Ukraine beschäftigt uns gerade jeden Tag. Auch dort gibt es EmK Gemeinden und über die Reaktion der EmK in der Ukraine auf die schwierige Lage berichtet John Calhoun, ein Missionar von GBGM.

Reinhold Parrinello hat seinen Bericht zusammenfassend übersetzt. Wir danken »unterwegs« für die Erlaubnis diesen Artikel hier weitergeben zu dürfen.

Ganz herzlich bitten wir Sie für die Menschen in der Ukraine und für unsere EmK Geschwister dort zu beten.

John Calhoun

Die plötzliche Wende kam Ende November 2013. Nach langen Verhandlungen mit der Europäischen Union (EU) entschied sich der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch kurz vor der Unterzeichnung von Verträgen gegen die EU und für eine Annäherung an Russland. Seitdem hat sich die Opposition des Landes unter der Führung von Vitali Klitschko formiert und demonstriert in Kiew und anderen Städten.

Das Land ist gespalten: Im Osten der Ukraine, wo Russisch gesprochen wird, wird die Annäherung an Russland mehrheitlich begrüßt. Die Menschen im Westen des Landes, die Ukrainisch sprechen, bevorzugen eher eine enge Bindung an die EU. Unter den ukrainischen Gliedern der EmK ist das genauso.

Demonstration auf dem Maidan am 1.12.2013 (Foto: Nessa Gnatoush)

Trotz der unterschiedlichen Meinung sind sich viele Ukrainer in einem einig: Das politische System des Landes ist krank. Die Politiker bedienen nur ihre eigenen Interessen und die der Wohlhabenden. Die Gesellschaft fällt auseinander. Ein ukrainischer EmK-Pastor drückte es kürzlich so aus: »Ich bin für eine engere Bindung an die Europäische Union, aber das wird nicht die vielen Probleme lösen, die wir in unserem Land haben.«

Vor kurzem traf sich die ukrainische Leitung der EmK, um die Auswirkungen der aktuellen Ereignisse auf Leben und Dienst der Kirche zu erörtern. Sie sprachen auch darüber, wie die EmK auf die Krise reagieren soll. Die Gespräche sollen fortgeführt werden, zwei Prioritäten wurden schon jetzt deutlich gemacht: So muss die Kirche zu den Menschen stehen, die ihre Stimme gegen Korruption, Ungerechtigkeit und Rechtswidrigkeit erheben. Diejenigen in unseren Gemeinden und Gemeinschaften, die dafür Verfolgung riskieren, dass sie prophetisch reden, sollen wissen, dass die Kirche ihr heiliges Zeugnis unterstützt. Menschen, die verfolgt werden, weil sie die Wahrheit ausgesprochen haben, oder die ungerechterweise zu Opfern gemacht oder diskriminiert werden, soll in unseren Gemeinden Schutz gewährt werden.

Zudem soll die Kirche eine wichtige Rolle beim Zurüsten der nächsten Leitungsgeneration spielen. Junge Leute in den Gemeinden sollten in die Geschichte der methodistischen Bewegung eingeführt werden und lernen, wie ihre Führungspersonen durch die Jahrhunderte hindurch hart daran gearbeitet haben, gerechtere und solidarische Gesellschaften zu gestalten. Die Glieder mit offensichtlichen Gaben für den kirchlichen Dienst sollen theologische Bildung und Führungspositionen in Gemeinden erhalten. Sie sollen die spirituellen und sittlichen Grundlagen der Gesellschaft stärken.

Inspiration aus Südafrika

Die Worte des kürzlich verstorbenen Politikers Nelson Mandela können als Weckruf an die Leitung und Glieder der EmK in der Ukraine dienen. »In einer Zeit, in der die Gesellschaft gespalten ist, hat unsere Kirche die Gelegenheit, eine moralische Kraft zu sein und kann dazu beitragen, eine erneuerte Gesellschaft aufzubauen.

John Calhoun ist Missionar der internationalen EmK-Weltmission (GBGM).
Er leitet das Familienzentrum der EmK-Lukasgemeinde in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.