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22.12.2015

Wasser marsch! (2.Teil)

Jetzt konnte auch die »Fontanaria« wieder geöffnet werden, die den vornehmlich Frauen und Mädchen die Möglichkeit bietet, gutes Wasser in Wohnortnähe zu bekommen

Die »Fantanaria«, eine Wasserstelle für alle, die kein fließendes Wasser im Haus haben.

Das Wassersystem versorgt nämlich nur das zentrale Cambine mit Wasser aus dem Wasserhahn. Jede Menge Menschen, die in den ländlichen Zonen um Cambine herum, also sozusagen »im Busch« wohnen, müssen nach wie vor jeden einzelnen Tropfen Wasser zum Trinken und zum Waschen nach Hause tragen. Der Weg zum Fluss mit Wassereimern und Kanistern auf dem Kopf ist weit und beschwerlich, außerdem heißt es, dass sich im Flusswasser Bilharziose-Erreger tummeln.

Die Wasserstelle, die während der unvorhergesehenen »Trockenzeit« ebenfalls etwas renoviert wurde, kann hier wenigstens ein bisschen Erleichterung und auf jeden Fall eine qualitativ bessere Versorgung mit Trinkwasser gewährleisten.

Oft wird einem ja Selbstverständliches erst so richtig bewusst, wenn man es einmal nicht mehr hat: wie schön ist es, dass man einfach den Wasserhahn aufdrehen kann und es sprudelt frisches, trinkfertiges Wasser aus dem Wasserhahn!

Zum Glück sprudelt das Wasser hier noch aus den Tiefen, Gott sei Dank! Auch das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Der Norden Mosambiks war im Februar von heftigen Regenfällen heimgesucht worden, die zu schweren Überschwemmungen geführt haben, die unglaubliche Schäden anrichteten und auch einige Menschenleben kosteten. Daran hat sich dann eine Dürreperiode angeschlossen, die das ganze Land betrifft. So wächst auch hier in der Gegend kaum etwas auf den Feldern, außer auf denen, die an Wasserläufen stehen, die biblischen Wasserbäche bekommen hier eine ganz neue Bedeutung. Und die Menschen, die sowieso bitter arm sind, können nun nicht einmal mehr etwas zum Essen ernten. Der ohnehin dürftige Speiseplan wird noch kümmerlicher.

Zu Claus‘ Aufgaben hier in Cambine gehört auch die Instandhaltung des Wasserrohrnetzes, das so langsam in die Jahre kommt. Die Qualität der PVC-Rohre ist in Mosambik ohnehin nicht besonders gut und nach etwa 8 Jahren wird der Kunststoff der im Sand verlegten Rohre brüchig. Die Folge sind vermehrt Wasserrohrbrüche oder Verstopfungen der Leitungen, dazu kommen auch immer wieder Beschädigungen beim Pflügen mit den Ochsengespannen, weil die Leitungen teilweise kreuz und quer und auch in Abschnitten verlegt sind, die nun zu Feldern geworden sind.

Es sieht also so aus, als ob es auch in den kommenden Jahren noch genügend Arbeit gibt, um den Lebensstandard der Menschen in Mosambik wenigstens ein bisschen zu heben und es wird sicherlich auch weiterhin nicht ohne die Unterstützung der Partner aus Deutschland und Amerika gehen.

Claus und Renate Härtner