Sie sind hier: Länder > Malawi > Projekte in Malawi > 

Onlinespende HelpDirect

jetzt online spenden

21.01.2013

Interview mit Klaus Schmiegel

Seit Januar 2012 lebt Pastor Klaus Schmiegel mit seiner Familie in Malawi. Wir haben ihn gefragt, wie sich die Situation dort entwickelt hat:

Die EmK in Malawi wächst. Worin siehst du die Hauptgründe?

In Malawi ist Glaube nicht nur Privatsache. Die Menschen hier haben keine Scheu über den Glauben mit anderen zu reden. Persönliche Evangelisation (Einladung, Glaubensgespräch, Gebet mit und für andere, etc.) ist ein Element der Spiritualität. Zentral für das Leben ist der sonntägliche Gottesdienst. Dabei etabliert die EmK eine eigene methodistische Gottesdienstkultur. Schwerpunkt ist neben der Predigt das Tanzen und Singen, die die Menschen in ihrer Lebenswelt abholen (wie mir ein paar Malawier sagten, gehört das Tanzen zum Glauben dazu; ein Gottesdienst ohne Tanzen wäre undenkbar). Daneben lässt sich die EmK in Malawi von den sozialen Problemen (Armut, mangelnde Bildung, usw.) herausfordern und gibt darauf eine Antwort. Das gelingt manchen Gemeinden besser und manchen weniger gut. Und letztlich erhoffen sich die Menschen hier von einer Kirchenmitgliedschaft einfach einen Vorteil für das Leben. Dabei ist die Herausforderung das quantitative Wachstum (was kurzfristig leicht zu erreichen ist) mit einem qualitativen zu verknüpfen.

Du bist zuständig für Schulung von Laien, Pastorinnen und Pastoren. Was sind die wichtigsten Felder, in denen du Schulungen durchführst?

An dieser Stelle muss ich differenzieren zwischen der Arbeit mit Pastoren und Laien. Durch die Trainings für die Ordinierten (über einen Zeitraum von etwa vier Jahren) sollen die Pastoren einen Überblick in alle Bereiche der Theologie und des praktischen Dienstes (beides gehört untrennbar zusammen) bekommen. Eine ganz praktische Frage ist dabei im Moment: wie werden Menschen Mitglied in der Kirche und wie bleiben sie es? In den Schulungen für die Laien versuchen wir ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sie neben den Pastorinnen und Pastoren Verantwortung für den Dienst in den Gemeinden tragen. So müssen Gremien, Ämter und Dienste mit Leben gefüllt werden und auch die Frage nach der finanziellen Unabhängigkeit von Gemeinden muss immer wieder gestellt werden.

Was macht dir bei den Schulungen am meisten Freude und was könnte noch besser laufen?

Am meisten Freude bereitet mir, wenn ich im Nachklang der Trainings merke, dass sich in der Arbeit konkret vor Ort etwas ändert und die Teilnehmenden das Gelernte anwenden konnten. Spannend finde ich außerdem, wenn wir gemeinsam Fragen, die im Dienst der Gemeinden entstehen, zum Kontext passend angehen können. Es wäre an vielen Stellen hilfreich, wenn ich Chichewa – die Muttersprache für die Hälfte der Bevölkerung in Malawi – fließend sprechen könnte, dann könnte ich meine Anliegen direkter vermitteln und müsste nicht den Umweg über Englisch nehmen.

Die EmK-Weltmission bittet um Ihre Spende mit dem Verwendungszweck »Familie Schmiegel« oder unter der Projektnummer 4804