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Theresa und Klaus Schmiegel mit ihren Kindern Lotta, Hannah und Noah

22.05.2015

Zu viel Wasser für Malawi - Rundbrief Theresa und Klaus Schmiegel (1. Teil)

Sturm und Überschwemmungen haben das Leben in Malawi Anfang des Jahres erschwert. Doch Klaus und Theresa Schmiegel arbeiten weiter am Aufbau der EmK mit

Regenfälle und Überschwemmungen

Sturm und Überschwemmungen haben große Schäden verursacht

Mitte Januar wurde Malawi von einem Zyklon heimgesucht. Im Süden Malawis hat es fast drei Tage am Stück geregnet. Deswegen wurde ein Drittel des Landes vom Präsidenten zum Katastrophengebiet erklärt. Flüsse und Bäche sind über die Ufer getreten und haben ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. Alles, was sich ihnen in den Weg gestellt hat, wurde mitgerissen. Besonders schlimm ist die Situation in den Lower-Shire- und Mulanje-Distrikten (der Shire ist der größte Fluss in Malawi). Dort wurden von den Vereinten Nationen Camps errichtet und die großen Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz und World Vision zeigten großen Einsatz, um den Menschen zu helfen. Die malawische Armee leistete auch ihren Beitrag. Die zwei vorhandenen Hubschrauber waren ständig im Einsatz. Das wirkt angesichts von mehreren zehntausend Menschen die über Luft oder Wasser versorgt oder evakuiert werden müssen, wenig, ist aber besser als nichts.

Sturmschaden: Gartenmauer in Zomba

Leider ist der malawische Staat nicht so weit entwickelt, dass automatisch ein Notfallplan ablaufen könnte (es gibt kein THW, keine Feuerwehr, keine Armee mit der entsprechenden Ausrüstung, die helfen könnten). Informationen fließen aus den betroffenen Gebieten nur spärlich. Es ist manchmal auch nicht klar, wer überhaupt verantwortlich ist und wer die angebotene Hilfe von Hilfsorganisationen koordiniert und plant. Die Krisenstäbe in den Distrikten sind auch aufgrund des Ausmaßes der Katastrophe schlichtweg überfordert.

Man spricht offiziell von 176 Toten und über 300000 Menschen, die durch die Regenfälle und Fluten ihre Häuser verloren haben. 350 Schulen wurden zerstört. (Stand Ende April 2015). Da-rüber hinaus werden sich die Fluten auf die Ernte auswirken.

Als EmK in Malawi versuchen wir auch unseren Beitrag zu leisten, speziell in den Gebieten, wo wir Kirchgemeinden haben. Dazu gab es einen Spendenaufruf über die EmK-Weltmission.

Als Missionarsfamilien und Freiwillige (Familien Schmiegel, Lüken/Johannsen und Klara Schröder) haben wir diese Tage gesund und munter überstanden. Wir hatten im Gegensatz zu den Lower-Shire-Gebieten nur mit kleinen Problemen zu kämpfen. Besonders Blantyre war schon vor der Regenzeit von Trinkwassermangel betroffen, die Flutkatastrophe hat diese Wasserkrise noch verschärft. Inzwischen ist die Wasserversorgung wieder im üblichen Umfang vorhanden. In Zomba hatten wir fünf Tage lang keinen Strom. Wegen der Fluten musste ein Drittel der Wasserkraftwerke abgeschaltet und anschließend gereinigt werden. Anfang Februar hatte sich die Stromsituation wieder „normalisiert“ (d.h. es gibt nur noch kleinere Stromausfälle am Tag).

Bitte denkt im Besonderen an die Menschen in den Gebieten, die besonders vom Hochwasser betroffen waren und sind.

Situation der Kirche

Die gerichtliche Auseinandersetzung mit einem früheren Superintendenten hält an. Der Fall liegt beim Gericht und wir hoffen und beten, dass zu unseren Gunsten entschieden wird. Nun hat in den letzten Monaten auch noch das Gerichtspersonal gestreikt hat. So wird sich das Urteil weiter verzögern. Aber trotz dieser Ungewissheit versuchen alle hier ihre Arbeit zu machen, gemäß dem Motto »auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, pflanze ich heute einen Apfelbaum« (oder in Malawi einen Mangobaum).

Zomba Theological College

Methodistische Studenten in Zomba 2014/15

Weiterhin unterrichte ich die beiden Einführungskurse in das neutestamentliche Griechisch am Zomba Theological College. Zurzeit haben wir vier methodistische Studenten, mit denen ich einmal pro Woche ein methodistisches Seminar habe. Thema war z.B. im nun zurückliegenden Semester (1. Semester 2014/15) der Beginn der methodischen Bewegung in England bis zur Ausbreitung nach Simbabwe und Malawi.

Felix Thawi, der gleichzeitig bis August 2014 der Pastor in Zomba war, hat sein Studium im Juli 2014 beendet. Darüber freuen wir uns sehr, dass er durch diese Doppelbelastung gut hindurchgekommen ist. Die Graduierungsfeier wird wahrscheinlich dieses Jahr stattfinden. Felix Thawi wurde im August mit seiner Familie auf den Bezirk Dedza versetzt. Die Familie bekam Ende Juli 2014 noch einmal Nachwuchs (Tochter Deborah). Für ihn ist Pastor Raphael Chakuma im neuen Studienjahr 2014/15 nachgerückt. Er stammt vom Bezirk Kamwendo (Zentralregion), wo er im ersten Studienjahr noch weiterhin Pastor bleibt.

Da das College selbst nicht über Methodistika verfügt, versuchen wir gerade mit Hilfe der EmK-Weltmission eine kleine methodistische Bibliothek aufzubauen.