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Unsere Projekte in Liberia [siehe]

Hellere Zukunft in neuem Glanz [siehe]

Ebola im Rückgang – Schulen wieder geöffnet [siehe]

28.12.2015

Liberia nach der Ebola-Krise

Ein Bericht unseres Projektkoordinators Clarence Benson

Die Ausbildungsprojekte in Liberia haben die Arbeit nach der durch Ebola erzwungenen Pause wieder aufgenommen und dabei neue Arbeitszweige etabliert

Die Ebola-Epidemie, die mit einem einzelnen Fall im Norden des Landes begann, wurde schnell zu einer nationalen Krise, die alle Teile der Gesellschaft berührte. Auch die Projekte »Eine hellere Zukunft für Kinder« (BFC) und »Neue Perspektiven für Mädchen« (CESPRO) waren betroffen.

Anfangs haben viele Menschen in Liberia Ebola nicht ernst genommen und der Regierung Panikmache vorgeworfen. Doch im Juli 2014 wurde der Ausnahmezustand verhängt und alle Schulen und Ausbildungsstätten wurden geschlossen.

So haben wir uns an Aufklärungskampagnen beteiligt, um die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Zukunftsfähigkeit

Projektkoordinator Clarence Benson bei der Reisernte

Darüber hinaus haben wir die erzwungene Pause genutzt, um die Arbeit der Projekte auf Dauer finanziell unabhängig zu machen. Die liberianische Kirche hat uns über 40 Hektar Land zur Verfügung gestellt, auf dem wir Landwirtschaft betreiben können. Schrittweise soll das Land kultiviert werden.

Als erstes haben wir Reisfelder angelegt. Reis ist in Liberia ein Grundnahrungsmittel, das auch häufig in den beiden Ausbildungsprojekten gekocht wird. Es entlastet also unser Budget, wenn wir den Reis nicht kaufen müssen. Überschüssiger Reis wird verkauft und die Einkünfte sollen zunächst dem weiteren Ausbau des Landwirtschaftsprogramms dienen. Bisher ist unser Plan aufgegangen: Der erste Reis konnte in den letzten Wochen geerntet werden.

Die Ausbildung beginnt

Im Dezember 2014 wurde die bevorstehende Wiedereröffnung der Schulen angekündigt und wir konnten das neue Schuljahr planen.

In Kakata und Buchanan wurden die neuen Teilnehmenden ausgewählt. Aus Angst vor weiteren Ebola-Fällen sollten nicht so viele Jugendliche aufgenommen werden, um räumlichen Abstand zu ermöglichen. Andererseits hatten wir vor allem in Kakata sehr viele Bewerbungen von Mädchen, die ihre Eltern verloren hatten und jetzt selbst für sich sorgen mussten. Hier überwog dann doch die Sorge um ihre Zukunft die Angst vor Ebola und es wurden 209 statt 168 Mädchen aufgenommen.
Ende Februar fand ein dreitägiger Workshop für alle Lehrerinnen und Lehrer statt, bei dem verschiedenste Themen wie Vorsorge gegen HIV/Aids und Ebola oder Planung der Unterrichtseinheiten gelehrt wurden.

Am 2. März konnte endlich der Unterricht beginnen.

In der Schreinerei lassen sich die Ergebnisse besonders gut sehen. Rund 25 engagierte Jugendliche erlernen hier das Handwerk. Auf Grund der Qualität ihrer Arbeit haben sie den Auftrag erhalten, 100 Stühle für eine neu gebaute Schule herzustellen. Der Ausbilder ist mit seinen Schützlingen sehr zufrieden. Die Schüler machen notfalls sogar Überstunden, um sicher zu stellen, dass der Auftrag termingerecht fertiggestellt wird.

Inzwischen ist der neunte Jahrgang beendet und in einer Abschlussfeier haben wir den Teilnehmenden ihre Zertifikate überreicht.

Wir sind den Spenderinnen und Spendern sehr dankbar für ihre Unterstützung von BFC und CESPRO und all der anderen Projekte weltweit.

Clarence L. Benson