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Neue Perspektiven für Mädchen (CESPRO) [siehe]

22.12.2021

Auf der Straße tanzend

So feierten 93 junge Frauen und ihre Angehörigen den Abschluss ihrer Ausbildung im Projekt »Neue Perspektiven für Mädchen« (CESPRO) in Kakata, Liberia. Begleitet von einer Band, zogen alle in einer großen Prozession durch die Stadt Kakata bis zur EmK-Kirche. Frank Aichele konnte die Feier miterleben.

Der Umzug der Absolventinnen hat die methodistische Kirche erreicht

Es war ein besonderes und sehr eindrückliches Erlebnis für mich, an dieser Abschlussfeier teilnehmen zu dürfen. Der Gang durch die Stadt hat mich an einen Umzug, wie zum Beispiel im Karneval, erinnert. Allein diese zwei Kilometer von der Schule, in der die Ausbildung stattfindet, zur Kirche im Stadtzentrum haben gezeigt, wie glücklich und dankbar alle waren. Ausgelassen wurde gesungen und getanzt. Und diese Freude aller war auch in der Kirche zu spüren, als in einem festlichen Programm 93 junge Frauen ihre Zertifikate erhielten. Als Ehrengast durfte ich eine kurze Ansprache halten. Auch Pastorin Mary als Vertreterin der EmK vor Ort, ein Verantwortlicher der Stadtverwaltung und Clarence Benson als Leiter des Projektes richteten einige Worte an die jungen Frauen. Immer wieder wurde betont, welche Chancen nun vor den Frauen liegen und die Hoffnung geäußert, dass alle einen Job finden bzw. sich selbständig machen können.

Zum Abschluss der Ausbildung erhalten die jungen Frauen ein Zertifikat

Die Frauen haben ihre Ausbildung in den Bereichen Schneiderei, Computer, Kosmetik und Haare, Kochen und Backen, Weben, Batiken sowie Eventgestaltung gemacht. In den Gesprächen mit einigen der Absolventinnen und der Lehrer*innen habe ich erneut ganz anschaulich erlebt, wie sehr unserer Ausbildungsprojekte das Leben von Menschen positiv verändern. Und dennoch wurde uns auch deutlich, wie nahe Glück und Freude sowie Trauer beieinander liegen. Eine der Absolventinnen verstarb nur 14 Tage vor der Abschlussfeier an einer nicht erkannten Krankheit. Ihrer wurde in der Feier gedacht. Und mir wurde wieder deutlich, was es eben für junge Menschen bedeuten kann, in einem Land mit vergleichsweise schlechter Infrastruktur zu leben: Ein früher Tod wegen mangelnder Behandlungsmöglichkeiten gehört hier zum Alltag.

Clarence Benson gibt einem Zeitungsreporter ein Interview

Interessanterweise war sogar ein Reporter einer Zeitung anwesend und hat über die Feier berichtet. Dazu hat er sowohl Clarence Benson als auch mich interviewt. Das macht deutlich, wie wichtig Ausbildung und die Ermöglichung von Berufschancen für junge Menschen in Liberia sind. Solche Projekte werden deshalb von der gesamten Gesellschaft geschätzt. Den herzlichen Dank aller Auszubildenden und ihrer Angehörigen, der Lehrer*innen sowie der EmK in Liberia für die finanzielle Unterstützung dieses Projekt durch Sie möchte ich gerne weitergeben.

Frank Aichele