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17.11.2020

Covid-19: Maua Methodist Hospital reagiert auf Krise

Mitte März wurde in Kenia der erste Fall von Covid-19 festgestellt. Wie in vielen anderen Ländern wurde versucht, mit drastischen Maßnahmen die Pandemie einzudämmen.

Der erste Fall von Covid-19 in Kenia wurde am 13. März 2020 in Nairobi festgestellt. Kurz darauf stiegen die registrierten Fälle in die Höhe und auch Todesfälle waren zu beklagen. So verhängte der kenianische Staat einen »Lockdown«: Schulen wurden geschlossen, nicht unbedingt notwendige Arbeiten wurden eingestellt, eine Ausgangssperre verhängt, Reisen innerhalb des Landes verboten. Nicht mehr als 15 Leute durften sich treffen.

Große Herausforderungen für das Maua Methodist Hospital (MMH)

Alle Menschen, die das Krankenhaus betreten wollen, werden zuvor auf Covid-19 Symptome untersucht

Auch das methodistische Krankenhaus in Maua musste sich auf die neue Situation einstellen. Das erste Ziel war, das neuartige Virus nicht in das Krankenhaus einzuschleppen und die dortigen Patientinnen und Patienten und die Mitarbeitenden anzustecken. Mit einem Hilferuf an die methodistischen Partnerkirchen in Großbritannien, den USA und Deutschland, versuchten sie an Schutzkleidung für ihre Mitarbeitende zu kommen. Die EmK-Weltmission konnte gleich im April 5.000 Euro überweisen, von denen Mund-Nasen-Masken, Schutzkittel, Handschuhe und Gesichtsschilde gekauft wurden. Die Beschaffung war keine leichte Aufgabe auf einem leergefegten Weltmarkt. Auch spezielle Sauerstoffgeräte zur Behandlung von Covid-19 Patient*innen konnten von diesem Geld angeschafft werden. 

Ein Teil des Personals des Krankenhauses, dass im Umgang mit an Covid-19 erkrankten Patienten geschult wurde

Gleichzeitig wurde ein Team von 13 Mitarbeitenden im Umgang mit Erkrankten geschult. Auf dem Krankenhausgelände wurden spezielle Abstands- und Hygienemaßnahmen einführt. Bevor Personen das Krankenhaus betreten dürfen, werden sie von Mitarbeitenden zu Symptomen von Covid-19 befragt und es wird Fieber gemessen. Erst wenn alles negativ ist, dürfen sie das Krankenhaus mit Maske betreten. Menschen mit Symptomen der Viruserkrankung werden in einem gesonderten Teil des Krankenhauses behandelt. Ein großes Problem ist, dass nicht richtig getestet werden kann. Das Labor im MMH ist nicht dafür ausgerichtet. Die Proben werden in ein staatliches oder privates Labor geschickt. Das ist nicht billig. Ein Test kostet 80 Dollar. Das kann sich kaum jemand leisten auf dem Land.

Weitere Hilfen notwenig

Für die Bevölkerung in Kenia war der Lockdown nicht leicht. Viele verloren ihre Arbeit und damit ein regelmäßiges Einkommen. Der Warenaustausch zwischen den Distrikten und Landesteilen kam zum Erliegen. In der Folge stiegen auch die Kosten für Lebensmittel. Wenn das Geld knapp wird, suchen Kranke nicht mehr das Krankenhaus auf und sparen sich das Geld für die Behandlung. So schrumpfen aber gleichzeitig die Einnahmen des Krankenhauses. Um als Krankenhaus dennoch für die Menschen da zu sein, hat die EmK-Weltmission weitere 5.000 Euro als Nothilfe überwiesen. Da die Pandemie noch nicht beendet ist, wird weitere Hilfe nötig sein.

Der erste Lockdown wurde zwar im Juli weitgehend aufgehoben, aber inzwischen läuft die 2. Welle und wieder wurde eine Ausgehsperre von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens verhängt. Auf öffentlichen Plätzen ist eine strenge Maskenpflicht verhängt worden. Da kaum Tests gemacht werden können, bleibt vor allem, die Hygienemaßnahmen einzuhalten: Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen. Das Krankenhaus in Maua versucht dies, den Menschen vor Ort zu vermitteln und als gutes Beispiel voranzugehen.