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25.01.2022

Wasser, soweit das Auge reicht

Letzte Woche haben starke Stürme und heftige Regenfälle in Malawi für einige Schäden gesorgt. Seit dem Wochenende hat es nun enorme, weitere Regenmengen gegeben und inzwischen ist vor allem der Süden des Landes fast komplett überflutet. Viele Einheimische sprechen von den schlimmsten Überflutungen der letzten Jahrzehnte. Unser Missionar Olav Schmidt berichtet:

Die Brücke von Blanytre zum Lower Shire ist nicht mehr befahrbar. Das gesamte Gebiet steht unter Wasser
© Foto: Melitta Gordon

»Eigentlich beginnt die Regenzeit im November und endet im Februar, sie zieht vom Süden her in den Norden des Landes. Mehrere Regenphasen am Tag wechseln sich mit Sonnenschein ab. Eigentlich … Mittlerweile setzt die Regenzeit erst im Dezember ein, die Regenfälle sind sporadischer und es gibt Tage, an denen die Sonne nicht zu sehen ist. Viel häufiger gibt es auch die Zyklone, die vom Indischen Ozean über Mosambik nach Malawi ziehen.

Stürme und Regen zerstören Häuser und Straßen

Diesmal brachen die starken Winde, die die Regenzeit einläuten in der Mitte des Landes aus. Dächer wurden abdeckt, Bäume und Strommasten umgeworfen. Die ersten Regenfälle, ebenfalls in der Mitte des Landes, machten selbst die gut ausgebauten Straßen zwischen den Städten Blantyre im Süden und Lilongwe in der Zentralregion für einige Stunden unpassierbar – so etwas gab es bisher noch nie.
Auch in Blantyre selbst stürzten Bäume um und rissen andere Masten mit. In Ndirande, einem der ärmsten Stadtteile, schwillt der Fluss Nasolo an und reißt im Handwerkerviertel Holzlager, fertige Möbel und andere Produkte mit sich, eine wirtschaftliche Katastrophe für die Händler und Handwerker.

Erneut stark getroffen

Und dann trafen die Wassermassen (wieder einmal) die Tiefebene des Shire Flusses im Süden des Landes. Die Flüsse, die von den Bergen östlich und westlich des Tales herabfließen verwandelten sich in reißende Ströme, denen das entwaldete Gebiet nichts entgegenzusetzen hat. An der leicht erhöhten Straße auf der Westseite des Shire staut sich das Wasser und verwandelt Dörfer und Felder in Seenlandschaften. An den Durchlässen entstehen auf der Ostseite Strömungen, die alles mit sich reißen, was nicht niet- und nagelfest fest ist.

Auch die Kirche ist betroffen

Die Bilanz alleine aus dem Raum unserer Kirche ist verheerend: Fünf Kirchen sind beschädigt, zwei wurden zerstört. Mehr als 50 Wohnhäuser müssen repariert werden. Rund 180 Felder wurden zerstört, die gerade ausgebrachte Saat fortgeschwemmt.

Dieses Bild stammt aus dem Majete National Park, am Anfang des Lower Shire.

Katastrophe verstärkt sich

Wenige Tage später trifft nun der Zyklon Ana auf Malawi. Seit zwei Tagen regnet es ununterbrochen, Windböen peitschen den Menschen entgegen. Weite Teile des Landes sind ohne Strom, da die Wasserkraftwerke abgeschaltet werden mussten, aus den Malawi rund 90% seines Stroms bezieht.
Und wieder wird es mit kurzer Verzögerung das Tal des Shire treffen. Alle Flüsse münden früher oder später in den Shire, lediglich die im Norden fließen zunächst in den Malawisee, der die Wassermassen kurzfristig puffert, aber dann ebenfalls den Shire speist.

Unsere Unterstützung ist gefragt

Die Regierung hat nach dem Zyklon Idai versucht, Menschen in höher gelegene Gebiete umzusiedeln, aber wohin sollten die Menschen denn ziehen in einem Land in dem fast jeder Quadratmeter besiedelt oder als Ackerland genutzt wird? Schnelle und wirksame Lösungen sind nicht in Sicht. Damit zählt jede Hilfe in besonderer Weise.«
Nach ersten Rückmeldungen sind allein bei der EmK mindestens fünf Kirchen zerstört worden und die Häuser von über 50 Gemeindegliedern wurden beschädigt oder zerstört. Der Schaden allein dieser jetzt schon bekannten Fälle übersteigt die Summe von 50.000 Euro bei weitem. Als erst Nothilfe haben wir der EmK in Malawi 5.000 Euro als Soforthilfe überwiesen. Sicher werden die Schadensmeldungen in den nächsten Tagen noch stark zunehmen. Wir bitten Sie darum, den betroffenen Geschwistern in Malawi durch Ihre Spende zu helfen.

Frank Aichele

Spenden zur Unterstützung der notleidenden Menschen in Malawi können gerne auf das Konto der EmK-Weltmission
DE65 5206 0410 0000 4017 73,
Evangelische Bank eG
überwiesen werden.
Stichwort »Malawi Flut«