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Biographie von Hildegard Grams [siehe]

Bericht von Hildegard Grams über ihren letzten Besuch in Indien [siehe]

26.11.2020

Eine außergewöhnliche Missionarin: Hildegard Grams

Am kommenden Samstag würde Missionarin Hildegard Grams ihren 100. Geburtstag feiern; am 28. November 1920 wurde sie geboren. Fast 50 Jahre, von 1953 bis 2001 stand sie im Dienste der Mission und hat vor allem in Indien gearbeitet. Die heutigen Schulen und das Internat in Batala sind ein bleibendes Vermächtnis davon.

Von 1955–1958 arbeitete Hildegard Grams im Kinderheim in Bareilly, gut 250 Kilometer östlich von der Metropole Dehli gelegen.

Hildegard Grams wurde in Schneidemühl, heute Piła in Polen, geboren. 1932 zieht Hildegard mit ihren Eltern und zwei Brüdern nach Berlin um, wo sie 1939 Abitur macht. Die Ostberlinerin wird 1946 Gemeindehelferin der Methodistenkirche (MK). Sie beginnt mit drei Kindern eine Sonntagsschule. Nach einem Jahr sind es über 300.

Nach einem Missionssonntag wird ihr bewusst, dass sie sich in die äußere Mission berufen sieht. Die DDR-Bürgerin erhält überraschend ein Visum, um am Predigerseminar der MK in Frankfurt/Main studieren zu können. Während der Semesterferien 1951 lernt Grams im Nürnberger Krankenhaus Martha-Maria medizinische Grundkenntnisse. Der MK-Frauendienst sendet sie im Januar 1953 mit einer Feier in Berlin-Schönefeld nach Indien aus.

In der Gegend von Batala im nordindischen Bundesstaat Punjab nahe der Grenze zu Pakistan besucht sie mit einer anderen Missionarin die Dörfer. Die hygienischen Verhältnisse im Land machen sie krank. Sie kommt in ein Missionskrankenhaus in Bareilly und leitet dann dort ein Heim für kleine Kinder. Bei einem längeren Heimaturlaub in Deutschland bildet sie sich zur Sozialpädagogin fort. Und sie ist 1959 die erste Frau der Methodistenkirche, die in Deutschland ordiniert wird.

Nach indischem Brauch bekam Hildegard Grams bei ihrem letzten Besuch 2004 in Indien als Begrüßungsgeste eine Girlande nach der anderen umgehängt, so dass sie kaum darüber hinwegsehen konnte.

Hildegard Grams übernimmt anschließend die Leitung des methodistischen Internats in Batala in der Nähe der pakistanischen Grenze. Sie beginnt eine zusätzliche Schule für Internatsmitarbeiterinnen, die im Internat helfen und eine sozialpädagogisch-theologische Ausbildung erhalten. 1982 erhält sie in der Deutschen Botschaft in Delhi das Bundesverdienstkreuz.

Ihren Ruhestand tritt Hildegard Grams erst im Alter von 80 Jahren an und kehrt 2001 nach Deutschland zurück, wo sie 2007 stirbt. Ihre Arbeit in Batala wird von einheimischen Mitarbeitenden erfolgreich weitergeführt. Seit 2018 sind Schule und Internat auch finanziell komplett selbstständig und benötigen keine Unterstützung aus Deutschland mehr.

Insgesamt eine beeindruckende Missionsgeschichte: Hildegard Grams ist Vielen zum Vorbild geworden und hat unzählige Menschen inspiriert und mit dem Glauben in Verbindung gebracht. Mehr über Hildegard Grams, ihr Leben und ihre Arbeit können sie in der Opens internal link in current windowBiographie nachlesen, die Ulrike Voigt geschrieben hat.

Reinhold Parrinello/Frank Aichele