15.11.2018
Ein klein wenig Himmel auf Erden…
…durften alle Teilnehmenden und Mitarbeitenden des Jugendcamps 2018 der EmK Wassersportfreunde durch die Teilnahme von Maywand erleben. Dass der 15-Jährige mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung an der 14-tägigen Freizeit an der Kieler Förde teilnehmen konnte, wurde durch den Flüchtlingsfonds der EmK-Weltmission möglich.
Der aus Afghanistan stammende Maywand hat nicht nur einen Migrationshintergrund und Fluchterfahrung, sondern ist taub. Er kann durch Laute und mit Gebärdensprache, die er erst hier in Deutschland erlernt hat, kommunizieren. Zwei unserer Mitarbeiterinnen beherrschten die Gebärdensprache, so war eine gute Kommunikation gewährleistet.
Es war besonders schön zu erleben, dass diese Einschränkung in der Camp-Gemeinschaft gar nicht weiter auffiel. Schon nach wenigen Tagen war zu beobachten, wie Maywand vollständig in die Gemeinschaft aufgenommen war, so wie alle anderen auch. Die kleine Sprachbarriere fiel nicht weiter auf. Er lernte Kajak fahren und Windsurfen, setzte sich mit den biblischen Geschichten auseinander und brachte sich in die Kleingruppen ein, wie alle.
Viele von uns lernten ein wenig Gebärdensprache, um mit ihm zu kommunizieren. Niemand machte sich lustig oder hatte Berührungsängste. Es war einfach ganz normal. Gefühlt war es ein kleines bisschen Himmel auf Erden. So ähnlich wird es dort hoffentlich auch sein. Obwohl wir Menschen so verschieden sind, wird uns dies nicht daran hindern, miteinander versöhnt zu leben.
So durften wir ein Stück vom Himmel mitten in einem unserer Camps erleben und können auf eine gesegnete Saison zurückblicken. Die Rückmeldungen verdeutlichen, dass die Tage im Camp für viele eine wertvolle und prägende Zeit im Jahr und manchmal sogar für das ganze Leben sind.
Im Namen von Maywand und den EmK Wassersportfreunden möchte ich mich für die Förderung der EmK-Weltmission ganz herzlich bedanken. Sie hat seine Teilnahme erst ermöglicht. Ich bin mir sicher, dass die Tage im Camp auch für Maywand eine gesegnete und prägende Zeit waren.
Rainer Prüßmann
Pastor | Campleiter