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30.11.2017

Zusätzliche Unterstützung beim Vorlesen und Füttern

Lara Mannherz und Antonia Schultz absolvieren einen Freiwilligendienst in der Pre-Primary-School der methodistischen Central-Gemeinde in Windhoek. Hier berichten sie von ihren täglichen Aufgaben und wie sie ihre besonderen Begabungen einsetzen können:

Die Vorschule setzt sich aus vier Gruppen mit jeweils 30 Kindern zusammen. Lara ist in der »grünen Klasse«, mit den Jüngsten, also den Dreijährigen bis Vierjährigen eingesetzt, während Antonia in der »gelben Klasse« mit den Fünfjährigen aushilft. Außerdem gibt es noch die »rote«, sowie die »blaue« Klasse. Letztere hatte im November ihre »Graduation« und die Kinder wurden mit einem Fest in die Primary-School (Grundschule) entlassen. Jede Klasse hat eine Erzieherin (Teacher) – und zwei dieser Klassen zusätzlich uns beide.

Die Kinder der Vorschule freuen sich über neue Fußbälle

In unseren Klassenräumen verbringen wir einen Großteil des Tages mit den Kindern. Um 8 Uhr beginnt die Morgenroutine, die jedoch in den unterschiedlichen Klassen variiert. In der grünen Klasse starten Lara und Teacher Mildred um 8 Uhr mit der Begrüßung. Dann singen wir die alltäglichen Lieder zu Wochentagen, Farben und Zahlen, bevor das Vaterunser gebetet wird, die Kinder auf die Toilette geschickt werden und gemeinsam gefrühstückt wird.

Anschließend geht es für eine Stunde auf den Spielplatz und danach essen die Kinder zu Mittag. Alle Schüler*innen bringen ihre eigene Verpflegung mit. Hier wird der soziale Hintergrund der jeweiligen Kinder deutlicher: Von einer leeren Schultasche bis hin zum vorgekochten Menü mit Gemüse, Fleisch und einer Nachspeise ist alles vertreten.

Auch Antonia und Teacher Loraine steigen mit vielen verschiedenen Liedern und Reimen in den Tag ein. Als nächstes wird dann mithilfe eines Arbeitsblattes das Alphabet, Zahlenverständnis und die Fingermotorik der Fünfjährigen trainiert. Während Teacher Loraine für eine Lernatmosphäre im Klassenraum sorgt, kann Antonia sich nun um die Bedürfnisse einzelner Kinder kümmern: Hier wird gemeinsam nachgezählt und dort die Hand eines Schülers in Form einer 3 über das Papier geführt. Nach dem Frühstück wird jeden Tag ein Bild passend zum aktuellen Thema mit Buntstiften oder Wasserfarbe ausgemalt. Anschließend spielen die Kinder auf dem Spielplatz, bevor wieder Essenszeit ist. Nach einem Mittagsschlaf wird dann mit Bauklötzen gespielt.

Die Klassenräume sind verglichen mit der Schülerzahl klein und bieten nur wenig Raum zum Austoben. Umso wichtiger ist es, dass wir eigene Spielideen einbringen. Auch können wir, als zusätzliche Teacher, den einzelnen Kindern in der Regel die benötigte Aufmerksamkeit schenken. So liest Antonia beispielsweise zwei sehr geschichtenbegeisterten Schülern aus der gelben Klasse fast jeden Tag ein Buch vor und Lara kann sich darum kümmern, dass die Kinder, die verglichen mit den Anderen sehr langsam essen, ihr Essen nicht wieder mit nach Hause nehmen müssen.

Antonia als Vorleserin
Lara füttert Langsam-Esser
Die erste Maske für das Krippenspiel ist fertig

Inzwischen ist das Schuljahr fast zu Ende und wir haben viel Zeit und Energie darauf verwendet, die »Graduation« der blauen Klasse und die Weihnachtsfeier vorzubereiten. Dabei konnten wir sehr viele eigene Ideen, mit denen wir in Deutschland aufgewachsen sind, einbringen. Wir haben beispielsweise die Kostüme für kleine selbst erdachte Theaterstücke gebastelt und Antonia hat mit den Kindern einen Tanz für die Abschlussfeier einstudiert.

Wir sind froh, dass wir die Freiheit haben, unsere Ideen einzubringen und natürlich auch stolz, die Kinder an einem »besonderen« Tag, wie der Abschlussfeier oder der Weihnachtsfeier, mit den Ergebnissen auf der Bühne zu sehen. Ob ohne die Hilfe der Freiwilligen ein solcher Aufwand für Auftritte oder sonstige Feiern betrieben werden könnte?

Antonia und Lara

Ein Einsatz im Rahmen des »weltwärts«-Programmes wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Für den Inhalt des Berichtes ist allein die EmK-Weltmission verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von ENGAGEMENT GLOBAL und dem BMZ wieder.