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16.04.2014

Südafrika - Teil eines Teams

Im September 2013 startete Felix Schreiter einen 6-monatigen Auslandseinsatz in Südafrika. Für diese Zeit arbeitete er im »Tembelihle–Child and Youth Care Center«, einer Unterkunft für Straßenkinder.

Lesen Sie hier seinen Bericht

Am 25. September begann mein ganz persönliches Abenteuer mit dem Flug von Zürich nach Johannesburg. Im Gepäck hatte ich neben jeder Menge Vorfreude auch Geschenke: Fußbälle, Ballpumpen, Stifte und Klamotten für die Kinder und Jugendlichen. In Johannesburg wurde ich von einem Mitarbeiter des Missionsbüros der Methodistischen Kirche im Südlichen Afrika (MCSA) abgeholt. Mit dem Auto fuhren wir dann in das drei Stunden entfernte Newcastle. Dabei konnte ich erste Eindrücke über die Weite des Landes aufnehmen.

In Newcastle lernte ich Ruth Lovelock von der örtlichen Methodistischen Kirche kennen. Sie hat das Heim 2001 gegründet und führt es ehrenamtlich als Direktorin. Sie war für mich die erste Ansprechpartnerin für alle Fragen und war immer für mich da, wenn es besondere Herausforderungen gab.

Das Tembelihle Care Center liegt außerhalb von Newcastle in einer eher dörflichen Gegend. Es ist ein Heim für Jungen zwischen sechs und 18 Jahren, die Probleme mit ihren Eltern haben, und Straßenkinder. Von hier besuchen die Jungen eine Schule, was von zu Hause nicht immer der Fall war. Das Heim ist mit den durchschnittlich 43 bis 46 Kindern und Jugendlichen eigentlich schon überfüllt. Es wird zwar zu einem Teil staatlich finanziert, allerdings sind die Gelder sehr knapp, so dass zusätzlich Spenden benötigt werden.

Meine tägliche Arbeit war sehr interessant und hat mir sehr viel Freude gemacht. Der Tag begann um fünf Uhr morgens mit dem Wecken der Kinder. Bis sieben Uhr mussten dann ca. 40 Brote geschmiert werden, die zusammen mit einer Tasse Tee den Kindern und Jugendlichen zum Frühstück ausgegeben wurden. Von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr waren die Kinder in der Schule.

Im Verlauf des Vormittags kümmerte sich das Team um Haus und Garten. Vier Frauen waren für das Kochen am Abend und für die Wäsche zuständig. Ich lebte mit zwei weiteren Männern mit den Kindern und Jugendlichen zusammen, und wir waren eigentlich immer für die Jungs da. Während der Schulzeit haben wir im Haus geputzt oder im Garten gearbeitet. Dieser Garten ist relativ groß und gilt als Non-Profit-Organisation (NPO). Das angebaute Gemüse (Mais, Spinat etc.) wird zum Kochen verwendet, oder aber verkauft um die Kosten zu decken. Mit viel Sonnenschein und auch immer wieder mal einem Regenschauer ist der Garten stets grün und in einer sehr guten Verfassung.

Besonders mit dem 22-jährigen Sello Simon verbindet mich eine sehr gute Freundschaft. Nach dem Schulabschluss begann Sello ein Studium, das er wegen Geldmangels leider abbrechen musste. Jetzt arbeitet er als Betreuer im Heim. Durch diese Arbeit bekam er allerdings die Möglichkeit, ein staatlich unterstütztes Studium zum Kinder- und Jugendsozialarbeiter zu beginnen.

Die weitere Zeit des Tages verbrachten wir mit den Kindern. Nach der Hausaufgabenbetreuung spielten wir die meiste Zeit Fußball, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Besonders durch den Sport kam ich auch den älteren Jungen näher und wir bildeten ein gut funktionierendes Team. Mit Hilfe von Sello organisierten wir an den Wochenenden Fußballspiele gegen andere Schulen oder soziale Einrichtungen. Wir bekamen gespendete Trikots von Adidas und wenn ein Spieler fehlte, spielte ich mit. Das Wichtigste war, dass die Kinder nach der Schule beschäftigt waren und Aufgaben hatten, damit keine Langeweile aufkam.

Durch die Methodistische Kirche in Newcastle hatte ich sehr viele Kontakte. So konnte ich manche Wochenenden in der Stadt bei Mitgliedern der Kirche verbringen, die alle sehr nett zu mir waren. Einige von ihnen organisierten Ausflüge mit mir, so dass ich neben meiner Arbeit auch noch einiges vom Land Südafrika sehen und erleben durfte.