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14.03.2016

Spielzeug selbst gebastelt

Rebecca Streit aus Weinstadt leistet zurzeit einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Windhoek, Namibia. Sie arbeitet dort in zwei Kindergärten der Methodistischen Kirche im Südlichen Afrika. Hier berichtet sie von ihren Aufgaben und Erfahrungen:

Nun sind es schon fast sieben Monate die wir, d.h. meine Mitfreiwillige Sophia Härtel und ich, hier sind. Und trotzdem kommt es mir vor, als sei es gestern gewesen, dass ich mich von meiner Familie verabschiedet habe, ins Flugzeug gestiegen und hier in Namibia angekommen bin.

Ich durfte in diesen sieben Monaten schon so viele neue und wundervolle Erfahrungen sammeln, habe tolle und auch erschreckende Erlebnisse gehabt und habe mich halsüberkopf in die namibische Landschaft verliebt.

Die Einheimischen sind sehr offen und super freundlich. Wenn man irgendwo neu hinzukommt, wird man sofort aufgenommen als wäre man schon immer dabei gewesen. So wurde ich auch in meiner Einsatzstelle, einem Kindergarten in Katutura (ärmerer Stadtteil von Windhoek/Township), mit offenen Armen empfangen.

Die Arbeit mit den Kindern, im Alter von neun Monaten bis sieben Jahren, macht mir sehr viel Freude. Ob ich mit ihnen spiele, sie füttere, Quatsch mache, die Frisör-Puppe spiele, der Streitschlichter bin oder sie einfach nur in den Arm nehme, ich liebe die Kleinen einfach! Zu meinen Aufgaben gehören außerdem noch das Bibelgeschichten-Vorlesen, mit den Kindern singen, die Lehrer bei allen möglichen Dingen unterstützen und vor allem meiner Kreativität freien Lauf lassen. Das ist gerade hier in Katutura sehr wichtig, da die Kinder hier nicht viel haben und es keine Möglichkeit gibt einfach mal ein Ausmalbild auszudrucken. So habe ich zum Beispiel ein Memory gebastelt und war sehr erstaunt darüber, dass die Kinder das überhaupt nicht kannten, genauso wenig Puzzle.

Bei diesen Dingen merke ich, dass ich doch helfen kann, wenn auch nur im Kleinen, denn gegen die Armut an sich kann ich, so sehr ich mir es auch wünschen würde, nichts ausrichten. Wenn es nach mir ginge, würde ich sie alle heimlich mit ins Flugzeug schmuggeln und mit nach Deutschland nehmen. Stattdessen helfe ich mit, dass sie gute Startbedingungen für die Schule und ihr späteres Leben bekommen.

Aber nicht nur bei der Arbeit wurden wir super aufgenommen, ebenso von unserer Gemeinde, deren Jugendkreis und dem Chor, in dem wir inzwischen auch mitsingen. Ich bin vollkommen begeistert von der Gastfreundschaft und Offenheit der Namibier! Dazu ist die Natur hier einfach nur ein Traum.

Dieses Jahr ist auf jeden Fall eine große Bereicherung an Erfahrungen und Erlebnissen für mein Leben und ich bin Gott unendlich dankbar für diese Möglichkeit!

Fotos: Frank Aichele

Ein Einsatz im Rahmen des »weltwärts«-Programmes wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des