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Berichte von Freiwilligen [siehe]

05.10.2017

Sommerzeit ist Reisezeit

Jedes Jahr im Sommer wechseln in den Einsatzstellen die Freiwilligen. »Alte« Freiwillige reisen nach Hause, »neue« Freiwillige kommen in die Projekte. Davor reist man zu Vorbereitungsseminaren, nach der Rückkehr zum Rückkehrseminar. Auch Freiwilligenbetreuer reisen in die Projekte und sehen nach dem Rechten. So hatte auch ich in diesem Sommer einige Reisen auf dem Programm.

Rückkehrseminar

Die drei Freiwilligen aus dem Rückkehrerseminar : Davina Eha, Nora Hofmann und Simon Münz (v.l.n.r.)

Die letzte Reise führte mich nach Thüringen, wo auf einem Rittergut das Rückkehrseminar für drei unserer Freiwilligen stattfand. Auf dem Programm steht bei einem solchen Seminar die Reflexion des Einsatzes. Was war toll? Was habe ich mir anders vorgestellt? Was habe ich erreicht? Auch der Blick in die Zukunft darf nicht fehlen: Was habe ich über entwicklungspolitische Zusammenhänge gelernt und welchen Einfluss hat das auf mein Leben?

Für mich als Betreuerin war es wichtig, die zurückgekehrten Freiwilligen persönlich zu treffen und nicht nur eine schriftliche Auswertung zu erhalten. Man erfährt viel mehr, wenn man sich dabei in die Augen schaut. Und für uns als EmK-Weltmission ist es wichtig zu wissen, wo es gut läuft für die Freiwilligen oder wo man etwas verändern muss. Denn wir wollen die jungen Menschen in ihrem Dienst so gut wie möglich unterstützen.

Besuch der Einsatzplätze

Lageplan von Epworth Children’s Village in Johannesburg

Dazu ist es auch wichtig, die Einsatzplätze von Zeit zu Zeit zu besuchen und mit den Mitarbeitenden vor Ort persönliche Kontakte aufzubauen. Im August durfte ich Frank Aichele bei einer Reise unter anderem nach Südafrika und Namibia begleiten.

In Johannesburg haben wir das Epworth Children’s Village besucht. Dort waren bereits die beiden »neuen« Freiwilligen eingetroffen und hatten sich auch schon gut eingelebt.

Im Gespräch mit der Leiterin Penny Lundie wurde schnell klar, wie sehr der Einsatz der Freiwilligen wertgeschätzt wird. Die beiden Freiwilligen des letzten Jahrgangs haben sich intensiv mit zwei Kindern beschäftigt, die im normalen Alltag untergehen. Zwar haben Freiwillige in der Regel keine pädagogischen und psychologischen Vorkenntnisse, aber sie haben Zeit. So haben sie jeden Tag ein bis zwei Stunden ausschließlich »ihrem« Kind gewidmet und damit die Entwicklung dieser Kinder positiv beeinflusst.

Beeindruckt hat mich, dass der Abschied der Freiwilligen professionell vorbereitet wurde. So lernen diese Kinder – die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen und einige Erfahrungen mit »verlassen werden« haben –, dass Abschiede einfach zum normalen Leben dazugehören. Mit vielen Dingen, die ein letztes Mal zusammen gemacht wurden, wurde der Abschied der Freiwilligen zelebriert.

Im Kindergarten der methodistischen Kirche in Windhoek/Namibia wird der Einsatz der Freiwilligen ebenfalls sehr geschätzt. Auch dort sind immer zwei Freiwillige, die jeweils in einer Gruppe die Erzieherin unterstützen.

Vorbereitungsseminar

Im Juli konnte ich einen Teil der ausreisenden Freiwilligen bei ihrem Vorbereitungsseminar treffen. Diese letzte Begegnung vor der Ausreise ist wichtig, um noch einmal die letzten Fragen zu klären und den persönlichen Kontakt zu stärken. So sind wir in einer Krisensituation keinen Fremden und können die Freiwilligen besser unterstützen.

Auch wenn die Wege oft weit sind, sind diese Reisen die Mühe wert, denn persönliche Kontakte öffnen viele Türen.

Birgit Braeske