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Nele Krische kommt aus der EmK Nürtingen

Mehr Berichte von Freiwiliigen [siehe]

Freiwilligendienst mit der EmK-Weltmission  [siehe]

08.06.2015

Helfen und Lernen in Namibia (1. Teil)

»aufbrechen - verstehen - sich einsetzen«

Unter diesem Motto gehen junge Menschen in unsere Partnerländer, um dort einen Freiwilligendienst zu leisten, sich mit ihren Gaben einzubringen und selbst etwas für ihr Leben zu lernen.

Nele Krische berichtet aus Windhoek in Namibia

Nele Krische (Mitte) mit ihrer Klasse und zwei Lehrerinnen

Zeitwahrnehmung ist relativ, das war mir schon immer klar. Doch wie schnell die letzten acht Monate meinem Empfinden nach vergingen, hat mich trotzdem überrascht. Gerade saß ich noch im Flieger von Deutschland nach Namibia und plötzlich heißt es: »Einladung zum Zwischenseminar« – bedeutet für mich und meine Mitfreiwillige Katharina: Halbzeit! Noch immer ist es kaum zu glauben, dass ich schon mehr als die Hälfte meines Freiwilligendienstes in Namibia geleistet haben soll. Acht Monate sitzen also schon Kinder auf meinem Schoß, lasse ich mir Zöpfchen flechten und mich mit »Teacher Nele« ansprechen.

Meine Aufgaben

Doch was habe ich seit August 2014 eigentlich ganz genau gemacht?

Meine Einsatzstelle ist die Central Methodist Pre-School. Die methodistische Kirche in Namibias Hauptstadt Windhoek hat drei Gemeinden, zwei davon mit einer ihr zugehörigen Vorschule. Die größte davon, mein »Arbeitsplatz«, liegt in der Windhoeker Innenstadt – perfekt, denn das bedeutet einen Fußweg von 5-10 Minuten. Zu meiner Arbeit: Schon am ersten Tag wurde ich einer der vier Klassen zugeteilt, der Red Class, in der die 4-5-jährigen Kinder betreut werden. Dort fungiere ich hauptsächlich als assistierende Kraft zusätzlich zu den angestellten Lehrerinnen.

Vorbereitung auf die Schule

Im Grunde versuchen wir, die Kinder optimal auf die Grundschule vorbereiten. In Namibia muss man nämlich gewisse Voraussetzungen erfüllen, um dort einen Platz zu erhalten. Also machen wir unsere Schüler schon ein wenig mit der Schulsituation vertraut. So gibt es Vormittags nach Beten, Bibelgeschichte und Singen eine kleine Unterrichtseinheit. Sie lernen, ihren Namen zu schreiben, zu zählen, Wochentage, Monate, Jahreszeiten und Farben zu benennen.  Darüber hinaus wird immer über zwei Wochen hinweg ein bestimmtes Thema behandelt, beispielsweise »Die fünf Sinne«, »Krankenhaus« oder »Wasser«.

Nebenbei können einige Kinder bei der Einschulung noch nicht richtig Englisch, Namibias Amtssprache, sondern sprechen hauptsächlich in ihrer Muttersprache OshiWambo, OtjiHerero, Afrikaans oder Portugiesisch. Was mich überrascht hat, ist, wie schnell eben jene Kinder dann einigermaßen Englisch lernen – und das ohne gezielten Englischunterricht, sondern einfach durch die Tatsache, dass in der Vorschule die Regel gilt, ausschließlich Englisch zu sprechen. Gerade jetzt wird das besonders deutlich: Das namibische neue Schuljahr hat im Januar angefangen, ich habe also eine neue Klasse. Am ersten Schultag waren einige Kinder dabei, die kaum ein Wort Englisch konnten. Nur einen Monat später verstehen sie mich fast problemlos. Bei denjenigen, die vorher schon ein kleines bisschen Englisch verstanden, es aber kaum selbst sprachen, ist der Fortschritt noch größer und mit einigen kann ich mich auch relativ gut unterhalten. Falls nicht, verstehe ich die Grundbedürfnisse (»Wasser«, »Toilette«) besonders der Kleineren aber auch in deren Muttersprache.

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