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Freiwilligendienst mit der EmK-Weltmission [siehe]

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02.05.2024

Facettenreiches Namibia

Ela und Mia – unsere Freiwilligen in Namibia – haben uns einen Brief geschrieben.

Die Central Methodist Church in Windhoek.

Hi. Wir sind Ela (20) und Mia (19) und machen einen 11-monatigen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in der Hauptstadt Namibias, Windhoek. Doch bevor wir hier über unsere Erfahrungen sprechen, muss erstmal geklärt werden, was ein e.p. Freiwilligendienst ist. Jeder kennt bestimmt das Freiwillige Soziale Jahr, kurz FSJ, dies ist wie der e.p. Freiwilligendienst, eine Art der Freiwilligendienste. Jede Art hat seinen bestimmten Schwerpunkt. Bei dem FSJ wäre es der soziale Punkt. Der e.p. Freiwilligendienst setzt sich mit entwicklungspolitischen Themen auseinander, ein gutes Beispiel wäre hier die soziale Gerechtigkeit. Und was hat das jetzt mit unserem Jahr in Namibia zu tun? Ob auf dem Weg zum Einkaufen oder auf unserer Arbeit begegnet uns soziale Ungerechtigkeit, es ist ein ständiger Begleiter des Alltags.

Ela beim Unterrichten

Unseren Tag verbringen wir in der Central Methodist Pre-Primary School im Zentrum Windhoeks, wo wir zusammen mit den Lehrern Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren unterrichten und betreuen. Da wir hier als Lehrer und nicht nur als Freiwillige angesehen werden, gestaltet sich unsere Arbeit wie die unserer Kolleginnen. Vom Unterrichten zur Pausenaufsicht, vom Arbeiten Korrigieren zum Essen aufwärmen, vom Seelsorger zum Wochenpläne-Schreiber, alles ist dabei. Die Kinder lernen hier schon im frühen Alter das Lesen, Schreiben und Rechnen. So können auch schon die Dreijährigen Nummern schreiben oder die Sechsjährigen addieren. Die Kinder sind in vier Klassen aufgeteilt: green class (1-3), red class (4), blue class (5) und yellow class (6). Die Klassen sind aufgrund ihrer altersgemäßen geistigen Entwicklung sehr unterschiedlich. Deshalb haben wir einige Wochen damit verbracht, herauszufinden mit welcher Altersgruppe wir arbeiten wollen. Und auch wenn der Tag mal anstrengend sein kann, ist die Arbeit mit den Kindern sehr bereichernd. Doch nicht nur die Arbeit mit den Kindern sondern auch das Unterstützen unserer Kolleginnen bringt uns viel Freude, da wir hier eine familiäre Beziehung zueinander haben. So wurden wir an unseren ersten Tagen mit sehr viel Liebe und Herzlichkeit aufgenommen.

Diese Liebe erfahren wir auch in der Central Methodist Church, dessen Gemeinde uns sehr an’s Herz gewachsen ist. Denn gehen wir nicht nur jeden Sonntag zum fesselnden Gottesdienst, sondern sind auch ein offizielles Teil der lebhaften Jugend. Dort stärken wir zusammen mit unseren Freunden unseren Glauben und unsere Gemeinschaft. So findet jeden Freitag ein Bibeltreffen statt. Doch ist das nicht die einzige Aktivität, sondern gibt es auch Tage oder Wochenden, an denen wir vieles verschiedenes unternehmen, wie zb. braain  (grillen) oder auch wandern. Die Zeit hier mit der liebevollen Gemeinde ist wirklich unvergesslich, es stimmt einfach der Vibe.

Das Unabhängigkeitsmuseum

Während der Kolonialisation der Deutschen 1884 bis 1915 fand ein Genozid an den Hereros und den Namas (1904 - 1908) statt, welches die Geschichte Namibias sehr prägte. Doch das Eingestehen der Deutschen, dass es sich um einen Genozide handelt, lies auf sich warten. So kam es erst 2021 offiziell dazu. Dies verärgerte viele Menschen in Namibia. Noch heute gibt es eine Abneigung der engsten Nachfahren der gefallenen Menschen, welche bei den jüngeren Generationen nicht weit verbreitet ist.
Am 21.März 1990 erlangte Namibia die lang erkämpfte Unabhängigkeit von dem Südafrikanischen Regime. Nun wird dieser jedes Jahr in einer anderen Stadt in Namibia gefeiert, damit alle Bewohner daran teilnehmen können.

Wir hoffen, dass wir euch einen guten Eindruck in unseren Freiwilligendienst ermöglichen konnten. Jedem würden wir so ein Jahr ans Herz legen, denn so etwas werdet ihr nie vergessen. Alle Erfahrungen, die wir hier machen durften und jene, die wir noch machen werden, prägen unser jetziges Leben und unsere Sich auf das Leben sehr.

Ist euer Interesse geweckt worden?

Liebe Grüße Ela und Mia