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Freiwilligendienst mit der EmK-Weltmission [siehe]

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17.04.2015

Kontrastreiche Erfahrungen in Südafrika

Jonathan Kapp aus der EmK-Gemeinde in Mössingen arbeitet seit August 2014 als Freiwilliger der EmK-Weltmission in der kleinen Stadt White River im Nordosten Südafrikas. Hier berichtet er über einige seiner Aufgaben und Erfahrungen des ersten halben Jahres

»Die methodistische Gemeinde in White River kümmert sich in verschiedenen Programmen um benachteiligte Menschen aller Altersgruppen. Das ermöglicht mir, mich entsprechend meiner Begabungen in verschiedenen Arbeitsfeldern einzubringen:

Training mit dem White River Fußballclub

Ich engagiere mich in der Arbeit mit Jugendlichen. Z.B. treffen wir uns einmal im Monat, um in gemeinnützigen Einrichtungen in den Vororten White Rivers handwerklich tätig zu werden. Mit dem Pastor Dean Matthew besuche ich Altersheime und Krankenhäuser und lerne dabei viel über die Lebensbedingungen der Menschen.

Eines der Highlights meiner Woche ist das Trainieren des von der Kirchengemeinde aufgebauten White River Fußballclubs. Dem U12 Teams vermittle ich neben Ballgefühl und Taktik auch Werte wie Disziplin, Fairness und sportlichen Ehrgeiz.

Unterstützung im Wohnheim der Grundschule

Im Hostel der Grundschule White River habe ich meine Unterkunft und erhalte an Schultagen auch Verpflegung. Dafür leiste ich hier 2-3 mal pro Woche "Hostel Duty". Morgens wecke ich die rund 25 Jungs und schicke sie zur Schule. Mittags beaufsichtige ich die Kinder beim Spielen im Freien, nach dem Abendessen muss ich dafür sorgen, dass alle ihre Hausaufgaben machen, später bringe ich sie ins Bett und dann kommt der schwierigste Teil: dafür sorgen, dass sie auch wirklich im Bett bleiben.
Auch bei Sportveranstaltungen und Ausflügen bin ich stets herzlich eingeladen und nehme diese Möglichkeiten, neues zu lernen und mich einzubringen, gerne wahr.

Orientierung fürs Leben

Jonathan im Unterricht

Die methodistische Gemeinde ist auch mit der Organisation »Child Welfare« verbunden. Sozialarbeiter Charles hat mich auf seine Touren durch die Vororte und Townships Witherivers mitgenommen und in die Probleme seiner Arbeit eingeführt: Kindesmisshandlung, sexueller Missbrauch, Alkohol- und Drogenkonsum von Minderjährigen und Armut.

Nachdem ich einige Zeit bei einer Essensausgabe in Kabokweni mitgeholfen habe, hat Charles mich an eine kleine Farmschule vermittelt. Dort unterrichte ich seitdem »Life Orientation«. D.h. ich rede mit gut 35 halbwüchsigen Jungs über Pubertät, Sexualität, Verhalten gegenüber Frauen, HIV/Aids, Verhalten eines Mannes in der Gesellschaft, Alkohol und Drogen, Kriminalität, Gruppenzwang, Kindesmisshandlung und -missbrauch. Und wenn sich die Gelegenheit ergibt, steht auch mal Politik und Geschichte auf dem Lehrplan. Oftmals wird der Unterricht von den sehr persönlichen Geschichten und Erfahrungen der Jungs begleitet.

Die Unterschiede zwischen der "reichen" Innenstadt White Rivers und den Vororten, sowie der Kontrast der gut ausgestatteten und organisierten Afrikaans Schule gegenüber der auf den ersten Blick chaotischen kleinen Farmschule (4 Klassen werden stets im Freien unterrichtet), war zu Beginn nicht leicht zu verkraften. Ich bin Charles und der Organisation sehr dankbar für die Chance, mich dort einzubringen und ganz neue Erfahrungen zu machen.«