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Freiwilligendienst mit der EmK-Weltmission [siehe]

Berichte von Freiwilligen [siehe]

14.02.2014

Aufbrechen – Verstehen – Sich einsetzen

Eine Teilnahme am entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts verändert das Leben und die Perspektiven der Jungen Erwachsenen. Die EmK-Weltmission ist als Entsendeorganisation im weltwärts-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit anerkannt.

Im Moment sind vier Freiwillige im Einsatz, im Jahr 2014 werden wir sechs weitere junge Menschen in Projekte unserer Partnerkirchen senden. Von den Zurückkehrenden erhoffen wir uns einen "Botschafterdienst" sowohl in ihrem persönlichen Umfeld, als auch in unserer Öffentlichkeitsarbeit.

Zwei unserer aktuellen Freiwilligen erzählen, was ihnen in ihrem Dienst wichtig geworden ist. Marie Scheurer arbeitet in einem Kinderheim in Montevideo/Uruguay, Michal Burkhardt in einer Vorschule in Windhoek/Namibia.

Was sind Deine Aufgaben im Projekt und wie kannst Du konkret Menschen unterstützen?

Michal: Ich arbeite in der Vorschule als Lehrerassistent. Am Anfang habe ich mir alles angeschaut, da es doch sehr anders ist als in Deutschland. Ich habe vor allem mit den Kindern gespielt, sie getröstet und habe ihnen jeden Tag gesagt, dass ich sie liebe. Inzwischen übernehme ich auch Unterrichtseinheiten. Ich versuche, den Kindern eine schöne Zeit in der Vorschule zu ermöglichen und auch einen kleinen Stupser in eine bessere Zukunft zu geben. Ich hoffe, dass einige Menschen durch mich Gottes Liebe spüren.

Marie: Meine Aufgaben hier sind vor allem, den Kindern ein geregeltes Leben zu ermöglichen durch Liebe, Zuneigung, Sicherheit und Beständigkeit innerhalb bestimmter Grenzen und Regeln. Wir versuchen, sie auf ein selbständiges Leben ohne Gewalt, Drogen und Alkohol vorzubereiten. Ich unterstütze die Educatores (Erzieher) bei ihrer Arbeit, indem ich z.B. mit den Kindern Hausaufgaben mache, bastle, mich um die Kleinsten im Haus kümmere (Duschen, Vorlesen, Malen etc.); ich wasche Kleider und bin bei den Mahlzeiten dabei. Wenn die Kinder frei spielen, beaufsichtige ich sie. Ich bin dankbar für jeden Tag den ich hier sein darf!

Was lernst Du in Deinem Freiwilligendienst für Dein Leben?

Michal: Man lernt viel über sich selbst, da man immer wieder an seinen alten Eigenschaften aneckt und sich wünscht, im vertrauten Umfeld zu sein. Ich musste hart arbeiten, um das Vertrauen der Kinder zu erlangen. Teilweise wusste ich nicht, wie ich weiterarbeiten soll. Doch ich merke, dass ich viel stärker bin, als ich dachte. Ich lerne hier spontan zu sein und zu improvisieren. Spätzle kann man auch mit einem Pfannenwender und einem Teller schaben.

Marie: Man denkt über sich und sein Leben nach, über seine Prinzipien und über das, worauf man besonderen Wert gelegt hat, bevor man in die weite Welt aufgebrochen ist. Ich habe für mich gelernt, meine Grenzen zu akzeptieren und meine Kraft besser einzuteilen, und dass ich so dankbar sein kann für mein Leben!

Was kannst Du an andere hier in Deutschland weitergeben?

Michal: Ich spüre jeden Tag wieder, dass ich hier am richtigen Platz bin und es gibt einfach keinen Ort wo ich im Augenblick lieber wäre. Denn wir Freiwilligen leisten nicht nur einen Dienst für andere, sondern profitieren selbst davon. Es ist ein Nehmen und ein Geben.

Marie: Ich möchte versuchen, meine Erfahrungen anderen Menschen zu vermitteln. Natürlich ist es etwas anderes, selbst die Erfahrungen gemacht zu haben, aber ich möchte anderen zurufen: Seid dankbar für euer Leben, eure Familie, euren Job und für den Lebensstandard, den ihr genießen könnt. Nehmt nicht alles als selbstverständlich hin. Eine olle Blume aus Kinderhand als Entschuldigung ist beispielsweise mehr wert als alles, was man kaufen kann. Hier sind Menschen zwischen Kakerlaken, Läusen, Dreck, in einfachen Häuschen glücklicher als so mancher von uns in Deutschland. Das Wichtigste: Habt keine Vorurteile gegenüber anderen, lernt sie und ihre Kultur kennen, bevor ihr euch ein Urteil bildet.

Der Freiwilligendienst der EmK-Weltmission wird aus freien Mitteln finanziert. Sie können die Arbeit der Freiwilligen durch gezielte Spenden unterstützen.