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Projektliste 2021 des Fonds Mission in Europa

Alle Projekte des Fonds Mission in Europa finden Sie hier (2,3 MB)

28.05.2020

Verkündigen und Liebe üben

Die methodistische Arbeit in Rumänien ist noch recht jung. 2011 beschlossen zwei Gemeinden Teil der EmK zu werden. Inzwischen ist die Kirche weiter gewachsen und die positiven Entwicklungen spiegeln sich u.a. in ihren diakonischen Aktivitäten, auch in der Corona-Krise.

Die EmK in Rumänien ist noch jung – und klein.

Die Wurzeln der heutigen Arbeit der EmK reichen ins Jahr 1995, als ein unabhängiger Missionar aus den USA mit EmK-Hintergrund nach Cluj-Napoca zog. Zusammen mit seiner Frau wirkte er unter den Menschen der Gegend, baute Hauskreise auf, verteilte Medikamente und Lebensmittel und gab auf diese Weise das Evangelium weiter. Die rumänischen Leiter der Gemeinden in Miceşti und Cluj blieben in Kontakt mit ihm, als er 2006 in die USA zurückkehrte. Bald wurde deutlich, dass sich die Gemeinden im Blick auf ihre Zukunft einer Kirche anschließen sollten. Nach Besuchen, Gesprächen und intensivem Gebet entschieden sie 2011, Teil der EmK zu werden. Im Spätherbst 2014 konnte in Sibiu eine dritte Gemeinde gegründet werden, die sich positiv entwickelt. Der Dienst in den Dörfern um Cluj-Napoca, zu dem diakonische Aktivitäten und humanitäre Hilfe gehören, ist nach wie vor ein wichtiger Teil der Arbeit und bietet viele Gelegenheiten, Menschen das Evangelium weiterzugeben und ihnen mit tätiger Liebe zu begegnen.

Mission und Diakonie

Die Arbeit in den beiden städtischen Gemeinden Cluj und Sibiu umfasst einerseits reguläre Aktivitäten wie Gottesdienste, Bibelstunden sowie regelmäßige Anlässe für Jugendliche und Frauen. Andererseits setzen sich an beiden Orten viele Mitarbeitende – teilweise auch aus anderen Kirchen – für Kinder und Jugendliche in Waisenheimen ein. So erhalten in Sibiu beispielsweise 24 Roma-Kinder Lebensmittel, Kleider, Ermutigung und Unterstützung auf ihrem Weg des Glaubens. In Cluj sind es Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters, die in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und im Hinblick auf ein möglichst eigenständiges Leben unterstützt werden. Dies umfasst gerade bei älteren Jugendlichen auch ganz praktische Aspekte wie der Umgang mit Finanzen, Tipps für die Arbeitssuche, Kochen usw. Die Gemeinde unterstützt aber auch knapp zehn junge Frauen, die aus Altersgründen nicht mehr in »ihrem« Waisenheim leben können und in dieser gesellschaftlich und wirtschaftlich schwierigen Zeit auch keine Arbeit finden. Einige von ihnen sind alleinerziehende Mütter, die von den Kindesvätern keinerlei Unterstützung erhalten. Die Gemeinde hilft ihnen im Blick auf ihre Wohnung und verteilt auch Lebensmittelpakete.

Unterschiedliche Gemeinden – eine Mission

In der Corona-Krise sind die Lebensmittelpakete besonders wichtig

Zur Gemeinde in Miceşti gehören vor allem ältere Menschen; die Missionsgemeinde in Comşeşti besteht ausschließlich aus Angehörigen der Roma-Minderheit. Die Gottesdienste finden dort Woche für Woche im Freien statt. Von großer Wichtigkeit ist es zudem, die Menschen in ihren Häusern zu besuchen und dabei viel Zeit zum Gespräch zu haben. Dies ist ein Ausdruck der Wertschätzung und stärkt das Vertrauen.
Daneben gehört die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu den Schwerpunkten der Arbeit, wobei bei den Jungs insbesondere das gemeinsame Fußballspielen eine wichtige Rolle spielt. In den Dörfern werden auch regelmäßig Nothilfe-Pakete an ca. 30 Familien verteilt (Kleider und Lebensmittel). In der aktuellen, vom Corona-Virus geprägten Zeit, ist dies noch wichtiger als sonst. Die Roma dürfen ihre Dörfer teilweise nicht verlassen, was einerseits bedeutet, dass sie z.B. keine Flaschen oder kein Metall sammeln können, um wenigstens ein kleines Einkommen zu erzielen. Andererseits gibt es in den Dörfern teilweise gar keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die regelmäßigen Sommercamps für Kinder und Teenager sind Höhepunkte im jährlichen Programm

Im Glauben wachen

Eine weitere wichtige Priorität der Arbeit in Rumänien ist die Evangelisation und Jüngerschaftsschulung. So gibt es regelmäßige Sommercamps für Kinder und Teenager, Alphakurse, Konzerte, Veranstaltungen für Paare usw. Die Verantwortlichen der Gemeinde in Sibiu möchten auch eine Arbeit mit Studierenden der Universität starten.

Bald kann der Bau bezogen werden und die Gottesdienste müssen nicht mehr unter freiem Himmel stattfinden.

Große Freude herrscht darüber, dass in Comşeşti – dank der Unterstützung von Freunden in den USA – das erste eigene Gebäude der EmK in Rumänien gebaut werden kann. Die Roma-Missionsgemeinde wird sich dann nicht mehr im Freien treffen müssen, sondern ihre Gottesdienste und anderen Veranstaltungen in zweckdienlicheren Räumen durchführen können. Das Gebäude wird aber auch als Gemeinschaftszentrum zur Verfügung stehen und somit exemplarisch verbinden, was für den Aufbau der EmK in Rumänien unabdingbar zusammengehört: die Verkündigung des Evangeliums und die tätige Liebe.

Urs Schweizer