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Projektliste 2021 des Fonds Mission in Europa

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07.03.2018

Männer miteinander ins Gespräch bringen

Die Evangelisch-methodistische Kirche in Litauen ist zahlenmäßig nicht sehr groß. Aber es gibt viele verschiedene Bereiche, die auch einen Einfluss auf Menschen außerhalb des Kreises der Kirchenglieder haben. Die Arbeit mit Männern gehört dazu

Generationenübergreifende Gemeinschaft von Männern unter freiem Himmel.

Für Pastor Andrus Kask gibt es keine Zweifel: Im litauischen Kontext ist das Vorbild eines vom christlichen Glauben geprägten Mannes von großer Bedeutung. Christliche Werte müssten sowohl in den Familien als auch, in einem umfassenderen Sinn, in der ganzen Gesellschaft gelebt werden. Es gebe in der Evangelisch-methodistischen Kirche zwar viele begabte Männer, aber sie würden sich nicht treffen, und sie sprächen auch nicht oft miteinander. Zur selben Zeit ruft die Gesellschaft allerdings nach verantwortungsbewussten Männer.

Pastor Kask ist überzeugt: »Zuerst müssen die Männer unserer Gemeinden und in allen Bereichen der Gesellschaft erneuert werden. Wenn Männer ihre Identität als Gottes Geschöpfe entdecken und darin wachsen, dann erkennen sie ihre wahren Pflichten und Verantwortlichkeiten – und dann können sie einander auch im Sinne Gottes unterstützen.« Er ist davon überzeugt, dass es in Büchern und Dissertationen viele Theorien über die psychologische oder soziale Seite der Männer gibt – sogar in der christlichen Literatur. Aber: »Jeder Mann muss die Wahrheit für sich selbst in der Gemeinschaft entdecken und anerkennen.«

Pastor Kasks Männerbild hat sich stark verändert: »Als kleiner Junge war für mich ein richtiger Mann einer, der raucht, trinkt, als Diktator die Familie beherrscht und von Zeit zu Zeit verschwindet. Später erfuhr ich, dass die Abwesenheiten darin begründet waren, dass die Polizei einen speziellen Ort hatte, wo sie Männer festhielt – oder dass die Männer bessere Orte hatten, wo sie einfach sein und sich ausruhen konnten.«

Generationenübergreifende Gemeinschaft von Männern beim Essen

Aber seine Männererfahrungen als Kind waren für ihn keine guten Beispiele, und heute weiß er: »Das ist nicht Gottes Wille. Gott hat den Mann nicht geschaffen, damit er alkoholkrank wird. Gott hat die Männer geschaffen, damit sie Verantwortung übernehmen und das Richtige tun. Gott will Männer, die wagen, das Richtige zu tun.« Dies stehe im Gegensatz zur Tatsache, dass Männer oft risikobereit seien, wenn es darum gehe, etwas Falsches zu tun. Für Pastor Kask ist das nicht unnatürlich: »Wenn ein Mann nicht weiß, wer er ist – und wer Gott ist – kann er nicht wirklich Verantwortung übernehmen und wagen, das Richtige zu tun.«

Im vergangenen Jahr hat die EmK in Litauen ein eintägiges Seminar durchgeführt. Die Vorträge und Diskussionen gründeten in verschiedenen biblischen Themen.

Im Jahr 2018 wird ein zweites Seminar stattfinden: eine zweitägige Gemeinschafts-Freizeit. Diese Veranstaltungen haben zum Ziel, den Männern eine Gelegenheit zu bieten, Gemeinschaft zu erleben, ihren Glauben zu stärken und einander gegenseitig zu helfen, ihre Berufung zu leben und Verantwortung zu übernehmen.

Pastor Kask ist überzeugt: »Eine lokale Gemeinschaft zu verändern benötigt Zeit. Es beginnt mit mindestens zwei Personen, welche die Situation richtig einschätzen und eine Veränderung suchen.« Seiner Erfahrung nach spielen viele Männer mit iPhones, aber nur wenige besuchen Kranke. Viele Männer arbeiten hart, um Wohlstand zu erlangen, aber nur weniger unterstützen die Armen.

Pastor Kask schließt: »Jeder Mann sollte ein Leiter sein, und in der Gemeinschaft mit anderen müssen die Männer ihre Begabungen erkennen und diese in Verbindung bringen mit Nöten dieser Welt. Sobald sie einen Einsatzbereich entdeckt haben, können sich die Männer austauschen, und sie können gemeinsam Aktivitäten planen, die zum Ziel haben, das soziale Zusammenleben zu verbessern – in ihren Familien, in ihren Gemeinden, aber auch in der weiteren Gesellschaft.«

Quelle: Pastor Andrus Kask, EmK in Litauen / Fonds Mission in Europa