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Projektliste 2021 des Fonds Mission in Europa

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11.08.2023

Elf Meter Nächstenliebe

Ein Unwetter, das Ende Juli 2023 über Serbien zog, verursachten große Schäden. Die ebenfalls betroffene Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche in Šid ließ es nicht damit bewenden, die am eigenen Kirchengebäude entstandenen Schäden zu beheben.

Mit vereinten Kräften konnte auch in der Nachbarschaft geholfen werden.

Ende Juli 2023 sorgten Hagel, sintflutartige Regenfälle und ein starker Sturm für gewaltige Schäden im nördlichen Teil Serbiens. Es kam zu Überschwemmungen und beträchtlichen Schäden an Verkehrswegen, Bäume wurden entwurzelt, und viele Dächer, Fenster und Wände wurden teilweise oder ganz zerstört.

»Ich war gerade in Wien, und gleich als ich die Nachricht über die Schäden gehört hatte, fuhr ich um 22.00 Uhr zurück nach Šid, wo ich um 04.00 Uhr morgens ankam», sagte Vladimir Fazekaš, Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in Šid. Zerstörte Ziegel lagen neben dem Kirchengebäude der Gemeinde. Das Wasser, das eingetreten war, hatte nicht nur die Wände in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch den Boden des kleinen Saals zerstört.

Um überhaupt auf das Dach steigen und die Schäden reparieren zu können, kauften die Verantwortlichen eine 11 Meter lange Leiter. Während zweier Tage waren Pastor Fazekaš und vier Männer der Gemeinde mit Dachdecker-Arbeiten beschäftigt und stellten auf diese Weise sicher, dass weitere Regengüsse die Schadensbilanz nicht noch vergrößern konnten.

Große Hagelkörner sorgten für zahlreiche Schäden.

Sie dachten aber nicht nur an sich, sondern stiegen mithilfe der neuen Leiter auch auf die Dächer weiterer Häuser. Acht Familien hatten sich bei Pastor Fazekaš gemeldet, vier aus der Gemeinde, vier weitere aus der Nachbarschaft. »Das waren Menschen, die niemanden hatten, der ihnen helfen konnte; hoffnungslose Menschen, die Hilfe benötigten«, so Pastor Fazekaš. Bei einem Haus war ein Baum auf das Dach gestürzt; bei einem anderen Haus musste ein halb entwurzelter Baum gefällt werden, um zu verhindern, dass er bei einem nächsten Sturm die gleich nebenan durchführende Stromleitung kappen würde. Frauen aus der Gemeinde verstärkten die Hilfe, indem sie während der Hilfseinsätze Mahlzeiten kochten und die durch das Unwetter und seine Folgen zusammengefügte Gemeinschaft versorgten.

Auch die Evangelisch-methodistische Kirche in Vrbas verzeichnete größere Schäden – einerseits am Dach, wobei die notwendigen Dachdeckerarbeiten mit eigenen Kräften erledigt werden konnten. Dazu schlugen gewaltige Hagelkörner aber auch acht Fenster ein, und die Fassade sowie ein Vordach wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Ob die Stadt Vrbas die Behebung der Schäden finanziell unterstützen wird, ist noch unsicher. Auf die Solidarität der Evangelisch-methodistischen Kirche werden die Unwetterbetroffenen der EmK in Serbien aber zählen können.

Quelle: Vladimir Fazekaš, Šid / Dragan Trajčevski, Vrbas / Urs Schweizer, Assistent des Bischofs, Zürich