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Berichte aus Albanien [siehe]

24.09.2019

Ein Camp wie jedes andere?

Im wunderschönen Küstengebiet von Spille (Albanien) fand nach 2015 das zweite regionale Jugendcamp der EmK statt – mit rund 30 jungen Teilnehmenden aus den drei Nachbarländern Albanien, Nordmazedonien und Serbien.

Junge Menschen aus Albanien, Nordmazedonien und Serbien erlebten gelebte Gemeinschaft im Küstenort Spille
Foto: Danail Ristovski (Skopje, MKD)

Als Lagerthema war »Christus nachfolgen« gewählt worden. In Vorträgen hörten die rund 30 jungen Menschen, je 10 aus Albanien, Nordmazedonien und Serbien, was Personen aus allen drei Ländern unter Nachfolge verstehen, und was es für sie konkret bedeutet, Christus nachzufolgen. Diese Beiträge waren sowohl ermutigend als auch herausfordernd, im Vertrauen auf Jesus Christus nicht müde zu werden.

Auf den ersten Blick mochte das Lager wie ein beliebiges Sommercamp ausgesehen haben – nichts Außergewöhnliches, das zu zeigen oder zu erzählen sich lohnte. Superintendent Daniel Sjantas Hinweise zu den Hintergründen machen aber deutlich, dass es keineswegs ein Lager wie jedes andere war: »Seit Jahrzehnten ist die Balkanregion sehr unruhig und instabil. Mehrere neue Länder entstanden in den letzten 30 Jahren, und es gab mehrere Versuche, noch weitere Länder zu schaffen. Diese waren zwar erfolglos, aber Bitterkeit und Feindseligkeit blieben. Wir alle wuchsen mit Vorurteilen auf – und der Ansicht, wir wären gut und die anderen schlecht.«

In Gesprächsgurppen wurden die Vorträge zum Thema »Christus nachfolgen« vertieft.
Foto: Simona Tanceva (Skopje, MKD)

Kann eine Kirche in einer solchen Situation etwas Positives bewirken? Daniel Sjanta bejaht dies: »Wir, Methodistinnen und Methodisten in der Region, haben immer versucht, diese Spannungen zu überwinden, und seit Jahren schon sind wir in Kontakt miteinander. Dann, im April 2019, geschah etwas Neues: An der Tagung der Jährlichen Konferenz Serbien-Mazedonien wurde beschlossen, einen dritten Distrikt hinzuzufügen: Albanien. Dies war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir sind nun eine sehr vielfältige Konferenz, aber wir verstehen, dass unser Ruf in die Nachfolge von Christus bedeutet, Christus gemeinsam nachzufolgen, als eine Kirche! Und dieses Lager in Albanien war ein Versuch, und ich möchte anfügen, ein erfolgreicher, all diesen politischen Unsinn zu überwinden und Christus und den einzelnen Menschen ins Zentrum zu stellen.« Es war eine ermutigende Erfahrung für alle: junge Menschen, die zusammenkamen, gemeinsam Gottesdienste feierten, im Meer schwammen, bastelten. Junge Menschen, die sich austauschten, füreinander beteten, und die gemeinsam spielten und bis tief in die Nacht lachten.

Spontan wurde am letzten Abend ein Strandgottesdienst gefeiert
Foto: Danail Ristovski (Skopje, MKD)

Daniel Sjanta unterstreicht zwei besondere Momente des Camps: »Es war am letzten ganzen Tag, und es geschah am Strand. Zuerst war da die Taufe von Aleksa, einem jungen Mann aus Serbien, der den Wunsch geäußert hatte, in diesem Lager getauft zu werden. Einige Stunden später kamen wir zum Strand zurück, um den Sonnenuntergang zu bestaunen – und plötzlich feierten wir einen spontanen Strandgottesdienst, indem wir im Kreis saßen und Gott mit Liedern lobten, jede und jeder in der eigenen Sprache.

»Für mich persönlich«, so Daniel Sjanta, »war dieses Lager so bedeutsam, weil ich unter den Teilnehmenden heranwachsende Leitungspersonen unserer Kirche entdeckte. Junge Menschen, die gemeinsam im Glauben Schritte wagen – ohne Angst davor, was die Welt sagen mag, dafür auf die Stimme von Jesus hörend, der unser Hirte und Herr ist, und in dessen Nachfolge wir alle stehen.«

Superintendent Daniel Sjanta, Serbien / Urs Schweizer, Assistent des Bischofs, Zürich