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07.07.2017

One-World-Tour in Hamburg

Das gab es noch nie: Eine gemeinsame Aktion von Weltmission, Zeltmission, Bethanien, der Ev.-meth. Jugend und einigen Gemeinden in Hamburg: Die One-World-Tour – eine gemeinsame Woche.

Ausgangspunkt war die Idee, dass wir in einer multikulturellen und globalisierten Welt auch mit den verschiedenen Arbeitsbereichen der Kirche gemeinsam agieren sollten. Das ist in der Woche vom 23.6. bis zum 2.7.2017 in hervorragender Weise geglückt.

Missionssekretär Fr. Aichele und Nantje Kahmann, die mit der Weltmission in Namibia war, präsentieren einen Teil der Ausstellung

Das Wichtigste war die Zusammenarbeit im One-World-Team, an der sich u.a. der Leiter des Evangelisations-Werkes Pastor Barry Sloan, der Missionssekretär Frank Aichele, der Leiter der Zeltmission Hans-Martin Kienle und internationale Gäste beteiligten. Aus Hamburg wirkten mehrere Gemeindeglieder und Pastoren mit. Weitere Verstärkung kam aus anderen Gemeinden.

Das Team wollte die Kirche als eine lebendige und dialogfähige Gemeinschaft »Mit Herz, Hand und Verstand« repräsentieren. Dazu gab es:

  • Einen Eröffnungsgottesdienst in Hamburg-Hamm mit Einsatz im Flohmarkt-Café
  • Eine Ausstellung »Mit Herz, Hand und Verstand« in HH-Hamm, HH-Eppendorf und HH-Wilhelmsburg
  • Bürgerdialoge auf zwei Marktplätzen in Hamburg-Wilhelmsburg (»Was braucht Wilhelmsburg?«) 
  •  Straßenkunst mit Sprühkreide
  • Abendveranstaltungen in Hamburg-Eppendorf und Hamburg-Wilhelmsburg
  • Ein Kinderfest mit der InselArche und vielen Flüchtlingskindern
  • Und einen bewegenden Abschlussgottesdienst in Hamburg-Wilhelmsburg

Eine Welt – viele Sprachen

Diese fünf MitarbeiterInnen stammten aus vier verschiedenen Ländern.

Die Teammitglieder kamen aus fünf verschiedenen Ländern und konnten in Deutsch, Englisch, Farsi, Arabisch, Armenisch, Paschtu und Französisch kommunizieren. – Weitere Sprachen wären erforderlich gewesen: Türkisch, Bulgarisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, …

Viel Offenheit

In Hunderten von Gesprächen erlebten wir viel Offenheit. Ca. 220 spontane Meinungsäußerungen wurden auf Zetteln notiert und weiter bearbeitet. Einige Menschen hatten es eilig und ließen sich nicht auf Gespräche ein. Unfreundlich war nur eine Person.
 

Hüpfburg geht immer – auch bei Regen.
Auch auf dem Berta-Kröger-Platz waren wir dankbar für ein Dach vor der Bühne.

Bewegende Begegnungen

Ein Flüchtling, der seit ca. zwei Jahren in der Nachbarschaft lebt, sah die Gruppe vom Bus aus und suchte uns mit seinem Rollator im Regen auf. Als er in seiner Muttersprache mit einzelnen reden konnte, brach er in Tränen aus. Wenig später brachte er dem Team, das im Dauerregen fror, heißen Tee. – Am Sonntag im Abschlussgottesdienst erlebten wir schon echte Gemeinschaft mit ihm.

Ein Lehrer aus der benachbarten Schule, dem ich die Arbeit der InselArche erklärte, fragte: Haben Sie das schon unserer neuen Schulleitung vorgestellt? – Nein. – Dann wird es aber höchste Zeit.
Wenige Tage vor dem G 20-Gipfel in Hamburg war die Polizei sensibilisiert. Unsere Kunstaktion auf der Straße mit Sprühkreide löste einen Polizeieinsatz mit mehreren Fahrzeugen aus. – Aber natürlich hatten wir eine Genehmigung.

Durch eine Änderung im Programm in Hamburg-Eppendorf blieb noch Zeit für ein Spielfest im Park mit den Kindern der InselArche in Hamburg-Wilhelmsburg. Wir luden in der benachbarten Flüchtlingseinrichtung weitere Kinder ein. 14 Kinder und einige Eltern kamen mit – überwiegend Afghanen. Als es losgehen sollte, setzte Regen ein, und wir mussten das Spielfest spontan in die Kirche verlegen – mit 33 Kindern. Da in der InselArche gebaut wird, war das schon eine Herausforderung.

Straßenkunst
Spontanes Kinderfest in der Friedenskirche

Dialogfähige Kirche

Ausgangspunkt für die Gespräche war die Frage: »Was braucht Wilhelmsburg?« – Von zahlreichen Gesprächspartnern bekamen wir sehr positives Feedback, neue Kontakte wurden geknüpft. Auch die Lokalpresse war interessiert.

Die ersten 85 Antwortzettel werden in einer öffentlichen Veranstaltung mit Michael Weinreich, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, besprochen. Bis Samstag kamen 220 Meinungsäußerungen zusammen.

Im One-World-Team haben wir viel gelacht und gelernt.

Bewegender Abschlussgottesdienst in der Friedenskirche Hamburg-Wilhelmsburg.

Eine solche Aktion in einem so multikulturellen Umfeld hatten wir alle noch nicht gemacht. Es war "learning by doing". Wir hatten uns zwar gut vorbereitet, aber wie es wirklich wird, kann man nur bei der Durchführung ausprobieren. Ein ganzer Tag Dauerregen war nicht eingeplant. Aber wir haben so viele Möglichkeiten. Wie toll, dass wir unseren Glauben als Salz der Erde leben können. 

 
Wir Hamburger danken dem One-World-Team und den beteiligten Gremien. 
Aber der wichtigste Dank gilt Gott, für eine gesegnete Woche!

Text und Fotos: Karsten W. Mohr