Sie sind hier: Länder > Brasilien > Projekte in Brasilien > 

Onlinespende HelpDirect

jetzt online spenden

Weitere Infos:

Tremembé - Neues indianisches Leben [siehe]

Zuversichtlich in die Zukunft schauen [siehe]

Durch Klick erhalten Sie eine vergößerte Ansicht

17.05.2016

Stolz und verwickelt

Beim Besuch des indigenen Volkes der Tremembé im Nordosten Brasiliens berichtet Dijé, die zum Leitungskreis der Tremembé gehört, über Erfolge und Herausforderungen ihres Volkes.

Dijé, mit bürgerlichem Namen Maria de Jesus Sobrinho, ist Hebamme und Gesundheitsberaterin der Tremembé. Sie ist eine Schwester des Häuptlings und gehört zum Leitungskreis des indigenen Volkes.

Über viele Jahre hatten indigene Völker in Brasilien kaum Chancen, ihre Kultur, Identität und Sprache zu pflegen bzw. zu erhalten. Erst mit der neuen Verfassung 1988 nach Ende der Militärdiktatur wurden ihnen grundlegende Rechte zugestanden. In dieser Zeit begann auch die Methodistische Kirche in Brasilien eine Unterstützungsarbeit für und mit den Tremembé. Der Schwerpunkt lag auf der Entwicklung einer eigenständigen und kulturell angepassten Schulbildung sowie der Wiederbelebung der Identität der Tremembé.
Sehr stolz berichtet uns Dijé, dass durch sechs neue Schulen, einen entsprechenden Lehrplan sowie der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern aus dem Volk der Tremembé beide Schwerpunkte gut umgesetzt werden konnten. So meint Dijé: »Nun wissen die Kinder und Jugendlichen nicht nur über die Geschichte unseres Volkes besser Bescheid, sie sind vielmehr stolz zu den Tremembé zu gehören.« Dijé, mit bürgerlichem Namen Maria de Jesus Sobrinho, ist Hebamme und Gesundheitsberaterin der Tremembé. Sie ist eine Schwester des Häuptlings und gehört zum Leitungskreis des indigenen Volkes.

Dijé erklärt die Schritte bei der Maniokmehl-Herstellung.

Auf die Frage, welche besonderen Herausforderungen dem Volk in den nächsten Jahren bevorstehen, antwortet sie zweierlei: »Zum einen wurde fast die Hälfte unseres Landes von Firmen und Großbauern widerrechtlich besetzt. Es ist sehr mühsam, gegen diese einflussreichen Menschen vor Gericht Recht durchzusetzen. Zum anderen ist und bleibt es eine Herausforderung, alle Tremembé wirklich zu einen. Denn durchaus gibt es hier Mitglieder, denen ihr eigener Erfolg wichtiger ist als die Gemeinschaft.«

Sehr dankbar ist Dijé für die andauernde Unterstützung durch die Kirche. Marly Schiavini, eine Sozialarbeiterin der Kirche hat den ca. 5.000 Tremembé entscheidend geholfen. Ohne diese hätten sie wohl nur einen Bruchteil dessen erreicht, auf was sie heute stolz sind. Der Dank gilt auch allen Spenderinnen und Spendern in Deutschland, die mit dazu beitragen, dass Marly Schiavini auch weiterhin mit und für die Tremembé da ist.

Die Kinder erlernen in der Grundschule die verschiedenen Tänze der Tremembé. Diese sind am besten über die Generationen überliefert worden.