Sie sind hier: Länder > Brasilien > Projekte in Brasilien > 

Onlinespende HelpDirect

jetzt online spenden

Weitere Info

Bildung gegen Sprachlosigkeit [siehe]

Stolz und verwickelt [siehe]

Zuversichtlich in die Zukunft schauen [siehe]

16.12.2009

Tremembé Neues indianisches Leben

Das Stammesgebiet der Tremembé-Indianer erstreckte sich ursprünglich über einen weiten Bereich der Nordostküste Brasiliens. Das änderte sich aber im Zeitalter des Kolonialismus. Zurückgedrängt in sogenannte Reservate verloren die Tremembé immer mehr Land und damit ihre Existenzgrundlage. Sie wurden gezwungen, die neue – für sie fremde - Kultur anzunehmen. Erst 1988 wurde durch die neue Verfassung Brasiliens festgelegt, dass die indigenen Völker ein Recht auf ihr eigenes Land haben.

Heute leben die Tremembé im brasilianischen Bundesstaat Ceará. Nachdem sie viele hundert Jahre ihre Sprache nicht sprechen und ihre Feste nicht feiern durften, galten sie im vergangenen Jahrhundert schon als »ausgestorben«. Doch das Leben ist zurückgekehrt in ihre Dörfer an der Nordostküste Brasiliens: 4.500 Tremembé bekennen sich inzwischen wieder zu ihrem Volk und ihrer Geschichte. Sie leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Fischfang für den Eigenbedarf.

Doch Großgrundbesitzer und Firmen beuten die natürlichen Ressourcen im Gebiet der Tremembé im industriellen Maßstab aus. Regenwald wird großflächig vernichtet und die Fischbestände werden geringer. Die Tremembé fühlen sich erneut bedroht. Um dem etwas entgegenzusetzen, kämpfen sie um kulturelle Gemeinsamkeiten in ihrem Volk.

Seit 1997 unterstützt die brasilianische Methodistische Kirche die Tremembé in ihrem Kampf ums Überleben und finanziert dabei zwei Schulen, die in besonderer Weise die indianische Kultur bewahren helfen. Hier lernen die Kinder der Tremembé nicht nur ihre alte Sprache, sondern auch etwas über ihre Geschichte, Kultur und Tradition.