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06.04.2023

»Bóia Fria« – Vom Tagelöhner zur Schulbetreuung

Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft Brasiliens hat sich die Aufgabenstellung im Projekt »Bóia Fria« geändert. Tagelöhner in der Landwirtschaft Brasiens werden kaum noch benötigt. Aber vor allem im Bereich der Betreuung und Bildungsförderung für Kinder herrschen große Defizite. So wurde dies zum neuen Schwerpunkt von »Bóia Fria«.

Ein Sportangebot während der Nachmittagsbetreuung

Gut 400 Kilometer westlich von São Paulo liegt die Kleinstadt Santo Antonio im brasilianischen Bundesstaat Parana. Die Gegend ist stark von der Landwirtschaft geprägt. Über viele Jahre gab es in St. Antonio eine große Zahl von armen Tagelöhnern, die sich ihren sehr bescheidenen Lebensunterhalt bei harten landwirtschaftlichen Arbeiten erwirtschaften mussten. Der Projektname »Bóia Fria« in Brasilien bedeutet Tagelöhner und war ursprünglich für deren Unterstützung konzipiert. Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich die Aufgabenstellung im Projekt geändert. Tagelöhner werden kaum noch benötigt. Aber vor allem im Bereich der Betreuung und Bildungsförderung für Kinder herrschen große Defizite. So wurde dies zum neuen Schwerpunkt von »Bóia Fria«.
Während die Eltern arbeiten, bietet das brasilianische Schulsystem meist nur vier Stunden Schule pro Tag, vormittags für die Jüngeren, nachmittags für die Älteren. Somit ist der Bedarf an sinnvoller Freizeitgestaltung, Betreuung und Hilfe beim Aufarbeiten des Schulstoffes groß. Aktuell bietet Bóia Fria über 100 Kindern Unterstützung mit Nachhilfeangeboten, Hausaufgabenbetreuung, Sport und Spielmöglichkeiten sowie Essensverpflegung an.

Ein Gruppenbild aus der Zeit vor der Covid19-Pandemie

Betreuungsschichten

Während der Covid19-Pandemie musste der Kontakt der Kinder im Projekt beschränkt werden. Mit kreativen Ideen kamen die Verantwortlichen auf ein Schichtsystem. Es wurden Betreuungsgruppen gebildet, die dann zu verschiedenen Zeiten den Speisesaal und die anderen Räume nutzen konnten. Nach jeder »Schicht« wurde großflächig desinfiziert und die Gruppen wechselten die Räumlichkeiten. So konnte die Betreuung aufrechterhalten werden und möglichst viele Kinder konnten an der Hilfe teilhaben.

Herausforderungen im Normalbetrieb

Zurück im »Normalbetrieb« ergeben sich neue Herausforderungen: Durch die »Wir bleiben Zuhause«-Vorgaben haben einige Jugendliche noch nicht wieder den Weg in die Einrichtung gefunden. Durch interessante Sport- und kreative Freizeitangebote werden Anreize geschaffen, wiederzukommen. Der Wandel bei »Bóia Fria« bleibt also wie in der Vergangenheit stetig, um bestmöglich zu helfen.

[Projektnummer 4148]