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Website der Igreja Metodista do Brasil (Methodistische Kirche in Brasilien) [siehe]

Geschichte und Struktur der Methodistischen Kirche in Brasilien

Missionarischer Gemeindeaufbau

In der letzten Dekade lässt sich ein wachsendes Bemühen um Gemeindewachstum und Gemeindeneugründungen verzeichnen. Es werden landesweit verstärkt Mittel gesammelt, um den finanzschwächeren Regionen zu helfen, MitarbeiterInnen weiterhin und neu anzustellen.

Strategische Gemeindeplanung

Ende der neunziger Jahre konnte man z. B. in Amazonien folgende Tendenz beobachten: Im Blick auf Neuanstellungen legte man eine Atempause ein, da die missionarische Sturm- und Drangphase hatte viele kleine Gemeinden entstehen lassen, die sich nun erst einmal festigen sollen. In dieses Konzept hinein gehört auch eine weiterführende Ausbildung. So versuchte die Kirche, gleichzeitig dem Ruf zur Mission und zur Haushalterschaft treu zu folgen.

In den folgenden zehn Jahren wuchs die Zahl der Gemeinden der Gesamtkirche von 561 über 618 auf knapp 700. Die Zahlen sprechen für einen sehr konzentrierten missionarischen Impuls um 1996, der danach etwas nachgelassen hat. Auch wenn offensichtlich nicht an allen Orten, wo man Predigtplätze hatte, Gemeinden entstanden sind, wuchs die Kirche zahlenmäßig von 112681 (1996) über 131829 (1998), 134882 (1999), 143846 (2000) auf 160.000 (2006).

Spannend sind seit Ende 2001 Signale der südlichen Konferenzen, mittelfristig keine Konferenzumlagen in die Missionskonferenzen bzw. Missionsfelder zu überweisen. Als Begründung wird meistens die REMNE vor Augen gestellt, die es in 45 Jahren nicht geschafft habe, selbsttragend zu arbeiten. Selten wird erwähnt, dass gerade die ärmsten Konferenzen unserer Partnerkirche die geringsten Zuschüsse aus den Partnerkirchen Europas, Kanadas oder den USA zugewiesen bekommen. Ob der Ende 2001 zur Mitgliedschaftspflicht erhobene Zehnte das Problem lösen wird, bleibt abzuwarten. Die Generalkonferenz von 2006 hat mit der Ernennung der Missionsfelder zur Missionskonferenz Amazonien zum Ausdruck gebracht, dass sie sich einen beschleunigten finanziellen Autonomieprozess vorstellt und dafür bereit ist, Freiheiten und Rechte zu gewähren. Ob dazu 2080 Mitglieder verteilt auf eine Fläche so groß wie Westeuropa in der Lage sind, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

Von 2000 bis 2007 gab der Missionssekretär der Partnerkirche eine Broschüre für eine jährliche Missionssammlung heraus. Hierbei handelt es sich um Projekt, in der alle Jährlichen Konferenzen und Missionskonferenzen speziell für die missionarische Arbeit im Nordosten und in Amazonien (gelbe Flächen) gesammelt haben. Das Ziel für 2007 war 293.000,00 Reais, oder umgerechnet 110.000 Euro. Dieser Betrag errechnet sich aus einem Schlüssel der von jeder Gemeinde, gemäß ihrer Mitgliederzahlen, ein Missionsopfer in einer bestimmte Höhe erwartet.

2008 ist diese Initiative nicht mehr als Broschüre, sondern erstmals nur als Einlage der brasilianischen Kirchenzeitschrift Expositor Cristao verbreitet worden.

Innenmission: Kongresse und methodistische Klassen oder Jüngerschaftskurse

Großveranstaltungen als Mittel der Mission

Regional gesehen lassen sich zurzeit vor allem zwei Tendenzen feststellen. Einzelne Regionen setzen als Gemeindeaufbaustrategie auf eine Mischung aus Großveranstaltungen und Jüngerschaftsschulungen. Der erste Prophetische Akt [Ato profético] der ersten Konferenz war eine Schlussveranstaltung einer evangelistischen Konferenzinitiative, die 13.000 Menschen im Stadion Maracanizinho zusammenführte.

Als Ausdruck der „Innenseite“ dieser Bewegung werden auch landesweit methodistische Klassen oder Jüngerschaftskurse eingeführt. Dies gilt seit 2008 auch für die PastorInnenschaft. Diese Kleingruppenarbeit unterscheidet sich von Ort zu Ort erheblich, von einer Gruppe zur gegenseitigen Unterstützung in allen Lebenslagen bis hin zu einer streng hierarchisch geführten "Ausbildungsgruppe".

Weltmission: Mitarbeit in Paraguay, Portugal, Deutschland, den USA, England, Mosambik und Spanien

Seit Jahren engagiert sich die Partnerkirche auch verstärkt in der missionarischen Arbeit außerhalb Brasiliens. Aus brasilianischer Sicht gilt dabei die Arbeit vor allem den im Ausland lebenden BrasilianerInnen. Damit kehrt die Partnerkirche in der Mission zu ihren Wurzeln zurück: sie selber ist ja einer Arbeit unter AuslandsamerikanerInnen entwachsen und leistet nun dem eigenen Volk im Ausland ganz ähnliche Dienste. Dies charakterisiert vor allem die Arbeit in den USA, in Paraguay und neuerdings auch in Spanien.

In Afrika und Deutschland wiederum gilt die Arbeit ganz der lokalen Bevölkerung. Was Deutschland betrifft, lies sich bisweilen ein Konflikt über mögliche Arbeitsschwerpunkte beobachten, vor allem, wenn man eher das US-Modell vor Augen hatte.

Pastorin Maisa Gomes de Oliveira
Dr. Levy Bastos und Dr. J. Moltmann (Foto Helmut Renders)

In Portugal hat es eine Zusammenarbeit zwischen der Evangelisch- methodistischen Kirche in Deutschland und der Brasilianischen Methodistischen Kirche gegeben. Ähnliches wird heute in Mosambik fortgesetzt, wobei der brasilianische Partner vor allem – aber nicht nur - die MitarbeiterInnen stellt (Projekt 4509 Maisa Gomes de Oliveira). [siehe]

Eine wichtige Stütze der brasilianisch-deutschen Partnerschaft ist auch der brasilianische Pastor Dr. Levy Bastos, der früher als Austauschpastor in Deutschland war.

Auf der Generalkonferenz 2006 hat die Partnerkirche ihrem Missionsverständnis insofern einen neuen Rahmen verliehen, als sie sich nun nicht mehr alleine auf ihr nationales Territorium beschränkt sieht. Auch können nun einzelne Konferenzen Initiativen in der Weltmission starten, wenn sie den Bischofsrat in Kenntnis setzen und für die Finanzierung aufkommen. Dies ist einerseits Ausdruck für die wachsenden Regionalisierung, andererseits ein Versuch der Flexibilisierung in diesem gigantischen Flächenstaat Brasilien.
Diese neue Strategie führt vor Ort nicht unbedingt zu einer bevorzugten Zusammenarbeit mit den alten Partnerkirchen. Die Arbeit in Spanien setzt auf eine Zusammenarbeit mit der 2007 entstandenen Iglesia Metodista de la Espanha. Diese steht wiederum mit der von der EmK und dem Methodistischen Rat von Europa anerkannten Iglesia Evangélica Española im Rechtsstreit über die legitime Nachfolge der Methodistischen Gemeinden in Spanien. Dies könnte auf europäischem Boden eine delikate Situation schaffen.

Missionsschule

Gästehaus der Missionsschule in Rio de Janeiro.

Die Ausbildung von MissionarInnen ist immer wieder ein Diskussionsthemen in Brasilien gewesen. Die theologische Ausbildung hat nicht diesen Schwerpunkt.  Die Erste Konferenz in Rio de Janeiro hat daher im Jahr 2000 eine eigene Missionsschule gegründet. Sie bietet heute bis zu 780 Personen Platz. Schulungen sollen auf den Missionseinsatz in Aus- wie Inland vorbereiten. Ihr offizieller Namen ist INFORM [Instituto de Formação Missionária]. [undefinedsiehe]. Weitere Fotos [undefinedsiehe]

Zurzeit bietet das Institut fünf Schulungen an: Mission; Lobpreis; Fürbitte; Leitung  und Tanz . Die Schulung für Mission besteht aus drei Stufen mit 6 [1. u. 2. Stufe] und 12 [3. Stufe] Themeneinheiten. Die ersten sechs lauten: Nähe zum Bibel, Wort, Wandeln im Geist, christlicher Charakter, Spirituelle Disziplin, Heilung und Befreiung; Salbung und Prophetie. Mit diesem Programmangebot nimmt das Institut im Vergleich zu den anderen Ausbildungsstätten im Moment eine Sonderstellung ein.

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