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23.11.2023

Erwachsen werden heißt Verantwortung übernehmen

In Brasilien haben Jugendliche, die selbst Unterstützung in einem christlichen Projekt erfahren haben, dort Hilfstätigkeiten übernommen, um etwas zurückzugeben und anderen zu helfen.

Die Freude war groß, als das Programm wieder seine Tore geöffnet hat.

Wie viele andere Gemeinschaftsangebote wurde auch das Programm »Schatten und frisches Wasser« in Liberdade bei Belo Horizonte in Brasilien zum Schutz der Menschen während der Corona-Pandemie geschlossen. In dieser Zeit merkten die Kinder, die sonst regelmäßig an den Angeboten teilgenommen hatten, wie viel ihnen plötzlich fehlte: Spiele, Spaß, aber auch Halt und Zusammenhalt im christlichen Glauben. Deshalb war der Andrang nach der Wiedereröffnung des Projekts viel größer als erwartet.

Auf einmal helfen alle mit

Die Jugendlichen bringen sich selbst ins Projekt ein.

»Die Unterstützung durch die EmK-Weltmission hat es möglich gemacht, dass diese Arbeit weitergehen konnte«, schreibt Teca Greathouse, die als Missionarin in Brasilien lebt.

Aber diese Hilfe hat noch viel mehr bewirkt. Die Kinder selbst haben die veränderte Situation sehr schnell erkannt und sofort ihre Mitarbeit angeboten. Kaua Rafael (15) sagt: »Wir haben schnell gemerkt, dass die Mitarbeiter bei so vielen Kindern Unterstützung brauchen. Wenn ein paar von uns jeden Tag ein bisschen helfen, macht das einen großen Unterschied.«

Jetzt packen die Jugendlichen in allen Bereichen mit. Sie empfangen die Kinder, geben das Essen aus, helfen bei allen Freizeitaktivitäten und organisieren gemeinsam die Aufräumarbeiten. Sie setzen sich zusammen und besprechen die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen. Außerdem sammeln sie Sach- und Geldspenden für die Kinder im Projekt.

Viele helfen mit.

Juan Victor (16) sagt: »Wenn ich jetzt im Projekt helfe, ist das unbezahlbar, denn so kann ich zurückgeben, was mir das Projekt wert ist«.

Das traditionelle Erntedankfest wurde von den Jugendlichen so umgestaltet, dass die gesamte Straße abgesperrt und Stände zum Verkauf von Getränken und Snacks aufgebaut wurden. Obwohl die Gemeinde arm ist, wurden auf diese Weise über 1000 Dollar für Schulmaterial und Essen gesammelt.

Eduarda Caroliny (18) fasst ihre Gefühle so zusammen: »Ich freue mich, wenn ich helfen kann, ich sehe gerne lächelnde und fröhliche Kinder, die Leben und Freude in unsere Gemeinde bringen. Wir wollen dem Projekt einfach gerne helfen und so eine bessere Zukunft schaffen«.

Veränderung, die weiter reicht

Mitten im Passionsspiel

Zu Ostern spielen die Kinder die biblischen Geschichten nach. Dazu gehört auch das Anfertigen eigener Gewänder im biblischen Stil. Nun sollten die Kinder selbst entscheiden, wer von ihnen Jesus darstellen sollte. Die Gruppe entschied sich für einen schwarzen Jungen, der »ihr Jesus« sein sollte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten sichtlich bewegt: »Als er gewählt wurde, fühlte sich der Junge unwohl. ›Kann ich, ein schwarzer Junge, Jesus darstellen?‹ Aufgrund seines Unbehagens wurde in allen Programmen mit Lehrern, Jugendlichen und Eltern darüber gesprochen, warum Jesus oft als europäische Figur gesehen wird. Nach einer langen Diskussion stellte der schwarze Junge Jesus mit Freude dar«.

Ist es nicht wunderbar, dass diese Kinder verstanden haben, wie wertvoll sie sind? Dass sie eigene Rechte haben und dass das Evangelium nichts Importiertes ist, sondern etwas, das ihnen gehört? Durch die Arbeit in diesem Zentrum ist Jesus lebendig geworden.

Kein Wunder, dass die ganze Gemeinde begeistert ist und das Projekt heute mehr Unterstützung erfährt als je zuvor.

Die Runde der freiwilligen Helfer ist deutlich größer geworden.