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22.03.2024

Ukrainischer Mut hat viele Gesichter

Am 24. Februar 2024, dem zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, fand in Cluj-Napoca (Rumänien) eine einzigartige Ausstellung statt. Ukrainische Frauen zeigten einem größeren Publikum ihre »Faces of Courage« (Gesichter des Mutes).

Bodypainting war ein Teil des Verarbeitungsprozesses (Foto: Hanna Pavlova, zVg)

»Mein Sohn streicht mir nachts im Bett über die Wange und flüstert: ›Mama, Mama‹. Dann dreht er sich um, streicht über das Kissen und ich höre ihn sagen: ›Papa, Papa‹. – Meine Geschichte ist die Geschichte gewöhnlicher Menschen in der Ukraine, die arbeiten und ihrem Leben nachgehen…«

Tetiana lebte in Cherson, nahe der Grenze zur Krim, als ihr Haus eines Nachts von Explosionen erschüttert wurde. In dieser Nacht wandelte sich ihr Leben grundlegend.

Das Trauma verarbeiten

Im Herbst 2023 war Tetiana zusammen mit 16 anderen Frauen für zwei Wochen in Cluj-Napoca (Rumänien) bei einem von der dortigen methodistischen Kirche organisierten Angebot. Alle Frauen waren – in verschiedenen Funktionen – selbst an der Front gewesen. Oder sie hatten mit Soldaten gearbeitet, die an der Front stationiert waren und dort kämpften. Ziel des Aufenthalts in Rumänien war es, diesen kämpferischen, und leidenschaftlichen Frauen einen Raum zum Durchatmen zu bieten. Hier hatten sie Zeit zu reflektieren, sich auszutauschen und so zu stärken. Sie konnten – ein Stück weit – heilen.

Angeleitet und begleitet von speziell ausgebildeten Trauma-Therapeutinnen, erforschten sie ihre Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und Fragen – nicht nur jene der letzten beiden Jahre, sondern ihres ganzen Lebens. Zusätzlich zu dieser Aufarbeitung gab es für jede Frau die Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen und sie mit Gesichts- und Body-Painting sowie einer Fotosession darzustellen. Diese Form wurde gewählt, da Kunst auch wortlos viel ausdrücken und heilen kann.

Tanzende Frauen bei der Ausstellung (Foto: Hanna Pavlova, zVg)

Das Geschehene sichtbar machen

Am 24. Februar 2024 wurde in Cluj-Napoca eine Ausstellung eröffnet, um diese Geschichten mit anderen zu teilen. Rund 150 Personen versammelten sich im Foyer eines örtlichen Kinos. Sie sahen nicht nur die 17 Porträts, sondern hörten auch von den Frauen selbst, was sie in den zwei Wochen im vergangenen Herbst erlebt hatten.
Die Bilder der Frauen wurden ergänzt durch Texte, in denen sie ihre Erlebnisse schildern. Wie diese Texte entstanden und welchen Eindruck sie bei den Interviewerinnen hinterließen – auch das war Teil des Ausstellungsprogramms. Einige der Frauen gaben zudem eine Tanzvorführung, die es dem Publikum ermöglichte, sich in den Kampf und das Engagement der ukrainischen Frauen hineinzuversetzen.

Zur Ausstellung ist der Bildband «Faces of Courage» erschienen. (Foto: zVg, privat)

Die Kraft der Hoffnung

Das Thema aber, das sich durch die gesamte Veranstaltung und durch alle Geschichten zog, war die Kraft der Hoffnung. In ihren Geschichten erzählen die Frauen, wie sie ihre Männer verloren, wie sie inhaftiert wurden, wie sie für immer Abschied nehmen mussten. – Und sie setzen diesem Grauen Erzählungen entgegen, die von Hoffnung sprechen: Wie sie Hilfsorganisationen gegründet haben oder quer durchs Land gefahren waren, um Menschen in Kampfgebieten zu versorgen. Wie schlimm ihre Erfahrungen auch waren, es ging darum, mitten in der Verzweiflung Sinn und Hoffnung zu finden.

Stellvertretend für viele

Die Geschichten dieser Frauen sind schwer zu ertragen. Aber sie stehen für all das, was die Frauen durchgemacht haben, um weiterzukommen, weiterzukämpfen, weiterzuhelfen, weiter durchzuhalten. Obwohl die Frauen nur einen kleinen Teil der ukrainischen Bevölkerung ausmachen, stehen ihre Geschichten und ihre Kunst für weitaus mehr Frauen. In ihren Geschichten zeigt sich: Die Hoffnung ist eine Verbündete in allen Lebenslagen.

Danka Bogdanovic, Connexio develop Schweiz. basierend auf einem Bericht von Sarah Putman, EmK Rumänien (Cluj-Napoca)