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24.11.2023

Ihr habt mir Freiheit gegeben

Über den Ukrainekrieg ist schon Vieles gesagt und erzählt worden. Wir alle kennen die Fakten. Aber wie steht es um die Geschichten und Gesichter hinter den Zahlen?

Die Tage in Rumänien halfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Galina hatte einen wichtigen Posten im Kernkraftwerk von Saporischschja. Dunja ist Ausbildnerin an der Front. Yulia versucht, das Kulturleben in Cherson zu retten All diese Frauen haben den Ukrainekrieg erlebt und müssen nun das Erlebte verarbeiten. Doch wie schafft man es, das Grauen zu überwinden und weiterzuleben?

Von der Ukraine nach Rumänien

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Rumänien lud im Oktober 17 Frauen für 14 Tage nach Cluj-Napoca in Rumänien ein, um eine Auszeit zu nehmen und Kraft und Zuversicht zu tanken. Die Frauen hatten während des Krieges traumatische Erfahrungen gemacht. In den Tagen in Cluj konnten sie über ihre Erlebnisse sprechen. Sie nahmen an Gruppentherapien teil, aber auch an Einzelgesprächen mit Psychologinnen. Der Bedarf an solchen Gesprächen zur Traumabewältigung war groß, viel größer als zunächst angenommen. Zusätzlich stand der Pastor der EmK-Gemeinde in Cluj-Napoca für geistlichen Beistand zur Verfügung. Die Frauen tauschten sich auch untereinander aus, besuchten Veranstaltungen oder ließen sich auch mal massieren.

Gefühlen Ausdruck verleihen

Dem Unsagbaren Form geben

Ein wichtiger Aspekt war auch die Einbeziehung der Kunst. Die Frauen ließen sich fotografieren oder ihre Gesichter von einer Body-Painting-Künstlerin bemalen, um ihre Geschichten und Erlebnisse sichtbar zu machen. Denn manchmal fehlen die Worte.

Mascha, eine Soldatin, schreibt: »Ihr habt in diesen Tagen das fast Unmögliche geschafft. Ihr habt mir die Freiheit geschenkt. Natürlich ist jeder von uns ein freier Mensch, aber nicht jeder hat das Glück, die Freiheit wirklich zu spüren. (...) Diese zwei Wochen werden mich nicht nur mit angenehmen Erinnerungen und schönen Fotos zurücklassen, sondern auch mit einem Vorgeschmack auf echte geistige Freiheit. Dank euch hat sich etwas in mir verändert und ich wünsche mir, dass es so bleibt. Auch ohne die Frage ›Was genau?‹ soll es erst einmal so bleiben, wie es ist«.

Führungsfrauen im Fokus

Die Frauen, die nach Cluj kamen – vor allem die Frauen in Führungspositionen – kamen aus Kriegsgebieten. Längst sind sie dorthin zurückgekehrt, um andere anzuleiten und ihnen Hoffnung zu geben. Eine der Frauen verteilt zum Beispiel Hilfsgüter an die Zivilbevölkerung entlang der Front. Die meisten dieser Menschen leben im Untergrund. »Ich habe eine schwierige Aufgabe vor mir, aber wenn das Herz sich nach Veränderung sehnt, wird es sie auch geben«, resümiert Mascha.

Was bleibt

Über das Projekt »Faces of Courage« wird berichtet: Es wird demnächst eine Ausstellung in Cluj-Napoca (und später, wenn möglich, auch in anderen Städten Rumäniens) geben, begleitet von einem Bildband und einer Kurzdokumentation. Denn diese mutigen Frauen sind Zeitzeuginnen einer Geschichte, die wir nicht vergessen dürfen.

Autorin: Danka Bogdanovic, Connexio, Zürich (Schweiz) – nach einem Bericht von Anca Beu, EMK, Cluj-Napoca (Rumänien)

»Faces of Courage« ist eine umfassende Initiative, die nicht nur mutige Geschichten von Trauma-Überlebenden dokumentiert und hervorhebt, sondern auch Raum für emotionale Heilung bietet.