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27.11.2023

Damit der Durst gestillt werden kann

Eigentlich wäre das Dorcas-Resort in Ungarn ein sehr schöner Ort, um Ferien zu machen. Nur entspricht das, was »eigentlich« wäre, nicht immer dem, was tatsächlich ist…

Debrecen ist die zweitgrößte Stadt Ungarns und liegt im Osten des Landes. Nach Rumänien sind es etwa 35 Kilometer, in die Ukraine 125. Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt, in Erdőspuszta, befindet sich ein etwa 5,5 Hektar großes Feriengelände. Seit der Gründung der Organisation »Dorcas Ministries« im Jahr 1991 ist dieses Gelände Teil eines umfassenden Dienstes an den Menschen in Ungarn - insbesondere an denen, die in Armut und am Rande der Gesellschaft leben. Doch in den Bungalows hat seit vielen Monaten niemand mehr seinen Urlaub verbracht. Denn seit Februar 2022 hat das Dorcas-Zentrum eine viel existenziellere Bedeutung: Rund 250 Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, haben hier Zuflucht gefunden. 90 Prozent von ihnen sind Roma.

Brot, Heizungen und Gemeinschaft

Auch die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Ungarn unterstützt die Menschen in diesem Camp. Zum Beispiel, indem sie seit Monaten jede Woche 60 kg Brot liefert. Oder indem sie in Zusammenarbeit mit einer EmK-Gemeinde in New Mexico (USA) Heizsysteme für die Holzbungalows beschafft, die zuvor im Winter nie genutzt wurden. Aber auch, indem sie in der EmK-Gemeinde Debrecen Menschen, die danach suchen, eine geistliche Heimat und eine tragfähige Gemeinschaft bietet.

Schadstoffe im Trinkwasser

Da zwischen der Leitung der Organisation »Dorcas Ministries« und der EmK ein vertrauensvolles Verhältnis besteht, erfuhr die Kirche aus erster Hand, dass dunkle Wolken über dem Camp aufzogen: Messungen hatten ergeben, dass die Schadstoffbelastung des Trinkwassers so stark angestiegen war, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden mussten, um die Versorgung der im Camp lebenden Menschen mit einwandfreiem Trinkwasser sicherzustellen. Nur: Diese Maßnahmen konnten nicht durchgeführt werden, während die Flüchtlinge im Camp lebten. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, dass jemand von der giftigen Reinigungslösung getrunken hätte, die 20 Stunden im Leitungssystem verbleiben musste.

Staunen und Dankbarkeit

So galt es in der letzten Septemberwoche, die 250 Flüchtlinge und rund 20 Helferinnen und Helfer für zwei Tage in eine Ferienanlage zweieinhalb Autostunden nördlich von Debrecen zu bringen. Dort erwartete die Menschen ein buntes Programm – Spiele, Sport- und Kreativangebote, Gesprächsgruppen, aber auch ein Gottesdienst und andere geistliche Elemente. Das Essen war ausgezeichnet, das Wetter herrlich, und so trugen sowohl der Rahmen als auch das Programm dazu bei, dass sich die Menschen öffneten und die anfänglichen Sorgen einer fröhlichen Gelassenheit wichen.

Als die große Gruppe am zweiten Tag ins Camp zurückkehrte, sprudelte zur Freude aller sauberes Trinkwasser aus den Wasserhähnen. Die Kosten für Bustransport, Verpflegung, Übernachtung und Reinigung des Leitungsnetzes wurden zum größten Teil von der EmK-Weltmission übernommen. Gerade auch dank des wertvollen Engagements der EmK kann der Durst der Menschen weiterhin und neu gestillt werden. Der Durst nach Wasser. Aber auch der Durst nach Geborgenheit, Gemeinschaft, Hoffnung und Zukunft.

Quelle: Urs Schweizer, Zürich (Schweiz) und
Lukács Ábel Kiss, Direktor von »Dorcas Ministries«