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28.04.2023

Die ausdauernde Hilfe zehrt an den Kräften

»Stabil«. »Unverändert«. – Es sind solche Adjektive, die immer wieder zu hören sind, wenn die Koordinatorinnen für die Arbeit der EmK mit Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, die Lage in ihren jeweiligen Ländern einzuschätzen versuchen. Das birgt auch Schwierigkeiten.

Kinder in einem großen Camp in der Nähe von Debrecen (Ungarn). Die EmK bringt unter anderem regelmäßig Hilfsgüter in dieses Lager. (Foto: Üllas Tankler)

Es sind vergleichsweise wenige Menschen, die in diesen Tagen und Wochen neu aus der Ukraine in Polen, Tschechien, Ungarn oder Rumänien ankommen, um vorübergehend zu bleiben oder weiterzureisen. Auch in der Westukraine sei die Zahl der neu ankommenden Binnenvertriebenen auf relativ tiefem Niveau, sagt Yulia Starodubets, Pastorin der EmK in der Ukraine. Kirsten Hastrup, die Assistentin des für die EmK in der Ukraine zuständigen Bischofs Christian Alsted, macht in den skandinavischen Ländern ähnliche Beobachtungen.

In geordneten Bahnen

Stabil, unverändert – das klingt zunächst einmal positiv. Denn es bedeutet, dass viele Dinge zwar nach wie vor Kraft brauchen, aber eben auch in einigermaßen geordneten Bahnen laufen. Viele Menschen, die aus der Ukraine in die Nachbarländer geflüchtet sind, haben inzwischen eine eigene Wohnung gefunden und eine Arbeitsstelle. Sie sind Teil der jeweiligen Gesellschaft geworden.

An den Krieg gewöhnt

Doch »stabil« oder »unverändert« bedeutet eben auch, dass sich die Situation in der Ukraine noch nicht so darstellt, dass an eine Rückkehr im großen Stil gedacht werden könnte. Friede, das Aufblühen neuen Lebens, der Beginn einer neuen Zukunft lassen noch auf sich warten. Der grausame Krieg, Zerstörung, Tod und Leid haben auch nach 14 Monaten noch kein Ende gefunden. Jana Krizova, Pastorin und Koordinatorin in Tschechien, wies in einem Online-Gespräch einmal mehr auf das hin, was sie immer wieder beobachte: dass viele sich an den Krieg gewöhnten.

Engagiert bis zur Erschöpfung

Sie sei von Herzen dankbar, so Jana Krizova, dass die Menschen in der EmK der unveränderten Situation nicht gleichgültig gegenüberstünden, sondern nach wie vor mit Empathie und Engagement täten, was nötig sei. In den übrigen Ländern ist dies nicht anders. Auch wenn vor allem Yulia Starodubets darauf hinwies, dass der Druck, der besonders auf jenen laste, die sich seit Beginn des Krieges für Menschen in Not einsetzen, da und dort zu gesundheitlichen Problemen führe. Als Folge davon benötigten die Menschen, die helfen würden, selber psychologische und seelsorgerliche Hilfe.

Beten und helfen

Noch immer gehen das Gebet für Frieden, die Bitte um Schutz für die geflüchteten und vertriebenen Menschen und die konkrete Hilfe auf eine so wirksame wie ermutigende Weise Hand in Hand – egal ob in Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien oder der Ukraine selbst.

Hilfe in der Ukraine

In Tschechien geht die Begleitung von Ukrainerinnen und Ukrainern weiter, die im Land Zuflucht gefunden haben. In Zusammenarbeit mit Methodistinnen und Methodisten in der Slowakei werden sporadisch auch Hilfsgüter in die Westukraine gebracht. Schwerpunkt der Aktivitäten ist aber je länger je mehr die Unterstützung zweier Organisationen in der Westukraine, die einen Ort der Zuflucht, der psychologischen Unterstützung und auch der allgemeinmedizinischen und chirurgischen Hilfe anbieten.

Teils weniger Hilfstransporte

In Rumänien sind die Gemeinschaftszentren mit ihren vielfältigen Angeboten zu einem wichtigen Anker für aus der Ukraine geflüchtete Menschen geworden, so Sarah Putman, die als Koordinatorin tätig ist. Auch die regelmäßige Organisation von Hilfstransporten in die Ukraine werde fortgesetzt. Solche Transporte gebe es auch nach wie vor in Polen, wie die Koordinatorin Szarlota Kaminska sagte. Allerdings sei der Umfang im Vergleich zum letzten Jahr spürbar zurückgegangen.

Hilfe zur Trauma-Bewältigung

Von zunehmender Bedeutung ist die Hilfe für traumatisierte Menschen. Dies ist in Rumänien so und erst recht in der Ukraine selbst. Die EmK in der Ukraine wird deshalb dank der Hilfe von UMCOR, dem Hilfswerk der weltweiten EmK, in Uzhhorod eine Liegenschaft kaufen, die Zufluchtsort für Binnenvertriebene werden soll sowie ein Ort der Erholung und der Gemeinschaft. Auch psychologische Unterstützung und Hilfe bei der Trauma-Bewältigung sollen dort angeboten werden.

Teuerung schafft Probleme

In Ungarn setzt sich die EmK auf besondere und vielseitige Weise für Ukrainerinnen und Ukrainer ein, die in einem großen Camp in der Nähe von Debrecen eine Bleibe gefunden haben. Auch Hilfstransporte würden weiterhin organisiert. Boglarka Khaled, die Koordinatorin der Arbeit, wies aber auch darauf hin, dass eine negative Entwicklung, zu der der Krieg in der Ukraine beiträgt, auf schmerzliche Weise längst auch die ungarische Bevölkerung erreicht habe: eine starke Teuerung, die viele materiell arme Menschen vor existenzielle Probleme stellt.

Staat streicht Unterstützung

In einigen der Länder zeichnet sich zudem ab, dass die Bereitschaft zur staatlichen Hilfe nicht mehr uneingeschränkt vorhanden ist. Was Jana Krizova für Tschechien nur als Inhalt von Gerüchten bezeichnete, ist in Rumänien schon Realität geworden: Die staatliche Unterstützung für Miete und Lebensmittel wird im Mai 2023 erheblich gekürzt oder sogar ganz eingestellt werden. Dies bedeutet, dass sich die aus der Ukraine geflüchteten Menschen erneut Gedanken darüber machen müssen, was sie tun sollen – ob sie bleiben können, wo sie sind, und andere Mittel zur Bezahlung finden, oder ob sie sich irgendwo eine günstigere Wohnmöglichkeit suchen müssen.

Hoffnung trägt weiter

Doch auch wenn der Weg noch lange sein mag und noch so manche Herausforderung auftauchen wird – in den Berichten der Koordinatorinnen blitzt immer wieder auch eine Hoffnung auf. Eine Hoffnung, die ganz besonders in vielen international und mehrsprachig gefeierten Ostergottesdiensten genährt worden ist. Eine Hoffnung, die die Menschen auch über den Horizont des Erkennbaren hinaus auf Gott vertrauen lässt. Eine Hoffnung, die damit rechnet, dass das Leben siegen wird.

Urs Schweizer, Assistent der Bischöfe Patrick Streiff und Stefan Zürcher, Zürich anhand der Berichte der einzelnen Länderkoordinatorinnen in einem Zoom-Meeting.

Die EmK-Weltmission nimmt Spenden für Hilfsmaßnahmen infolge des Krieges in der Ukraine entgegen und koordiniert den Einsatz dieser Spenden zusammen mit anderen Hilfswerken. Unter dem Stichwort »Ukraine« können Zuwendungen auf das Konto der EmK-Weltmission überwiesen werden.

Spendenkonto: IBAN: DE65 5206 0410 0000 4017 73, Evangelische Bank eG

Für eine Zuwendungsbescheinigung ist im Verwendungszweck die Anschrift (Straße und PLZ) anzugeben.