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Link zur EmK Albanien mit Angaben zum Sponsorenlauf [siehe]

25.11.2020

Frühförderung: Kindern eine Chance geben

2018 wurde von der EmK in Albanien ein Vorzeigeprojekt zur Frühförderung von Kindern in Kooperation mit der Stadt Tirana ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts »Frühförderung« werden Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen oder besonderem Betreuungsbedarf und deren Familien im Alltag begleitet.

Mit spielerischen Methoden hilft Psychologin Silva Balliu den Kindern weitere Schritte in ihrer Entwicklung zu nehmen. »Es ist ein Weg, Liebe zu geben, der gleichzeitig mit Freude verbunden ist«, meint sie.

Silva Balliu ist als Psychologin Teil des vierköpfigen Teams in der albanischen Hauptstadt Tirana. Sie besuchen die Familien, beraten sie im Umgang mit ihrer Lebenssituation und fördern die Kinder mit speziellen Therapieangeboten in den Räumen der EmK. »Wenn ich ein Lichtstrahl für ein Wesen sein kann, das so verletzlich ist wie Kinder mit besonderen Bedürfnissen, werde ich mein Bestes tun, damit sie davon profitieren.«, versichert Silva Balliu. »Ich erlebe, dass dadurch Licht in das Leben dieser Familien kommt, weil für ihre Grundbedürfnisse gesorgt wird.

Die Zielsetzung des Projekts ist es, in einem Land, in dem diese Familien weitgehend allein gelassen werden, ein Auffangnetz zu bilden, das eine gute Entwicklung für die betroffenen Kinder mit ihren Familien ermöglicht. Silva Balliu erläutert: »Die Tatsache, dass es jemanden gibt, der sie unterstützt und Empathie zeigt, lässt Eltern das Leben optimistischer und motivierter betrachten und ermutigt sie, so viel wie möglich selbst mit ihren Kindern zu arbeiten.«
Der Bedarf an Unterstützung ist groß, da es von staatlicher Seite nur sehr wenig Hilfe für Kinder mit Behinderungen gibt. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich die Situation vieler Familien im Land weiter verschlechtert. Die Finanzierung des Projekts liegt allein in den Händen der EmK in Albanien, die auf Spenden angewiesen ist.

Leiter des Projekts ist Gjergji Lushka. Er ist Sozialpädagoge, studiert Theologie und ist verantwortlich für die Gemeindearbeit der EmK in Tirana und Dürres.

Leiter des Projekts ist Gjergji Lushka. Er und sein Team hatten die Idee unter dem Titel »Gemeinsam laufen und Menschen helfen« beim Tirana-Marathon mitzulaufen und Spenden zu sammeln. Nachdem dieser coronabedingt abgesagt werden musste, wurde Ende Oktober ein der Situation angepasster Spendenlauf organisiert: 74 Menschen liefen nicht gemeinsam an einem zentralen Ort, sondern jede/r bei sich zu Hause. So wurden gemeinsam ingesamt über 20.000 Euro für das Projekt gesammelt.

Unter den Läufern war auch das gesamte Team in Tirana. Therapeutin Ana Rrokaj schreibt dazu: »Im übertragenen Sinne liefen wir an diesem Tag für Kinder, die selbst keine Gelegenheit haben, zu laufen und das zu tun, was wir für selbstverständlich halten. Ich rate normalerweise den Eltern dieser Kinder ihre Stimme doppelt so laut zu erheben. Das müssen sie nämlich in Albanien tun, wenn sie für ihre Kinder sprechen wollen, die nicht in der Lage sind, sich selbst auszudrücken. Mit diesem Lauf waren wir auch symbolisch daran beteiligt die Lautstärke zu erhöhen. Wir haben unsere eigenen Fähigkeiten eingesetzt, um gerade jenen Kindern zu helfen, die das selbst nicht können.«

Das gesamte Team der Frühförderung machte mit beim dezentralen Sponsorenlauf. Alle sind mit großer Motivation mitgelaufen, damit diese Arbeit weitergeführt werden kann

Und Gjergj Lushka, dankt allen Beteiligten: »Durch Ihre Beteiligung an dieser gemeinsamen Initiative haben Sie alle einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung des Projekts ›Frühförderung‹ geleistet. Der zusammen gekommene Betrag hat dem Projekt nicht nur ein weiteres Jahr kontinuierlicher Arbeit beschert, sondern auch die Motivation der Mitarbeitenden erhöht, ihren eigenen Einsatz zu verbessern und zu erweitern.«

Vielen Dank an alle, die sich hier eingebracht haben und Läufer wie mich unterstützt haben. Ich hoffe, dass sich viele auch weiterhin für die hervorragende Arbeit der EmK in Albanien einsetzen werden.

Frank Aichele