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08.08.2016

Gut vorbereitet in die Welt

Sommerzeit ist Reisezeit: Während acht Freiwillige in diesen Wochen ihren Dienst in Malawi, Namibia, Südafrika oder Uruguay beenden, sind die Ersten des neuen Jahrgangs bereits ausgereist. Vor der Ausreise steht aber eine intensive Vorbereitung, die in diesem Jahr aus Termingründen bei verschiedenen Entsendeorganisationen stattfinden musste. Hier zwei Berichte aus verschiedenen Seminaren:

Eines der Vorbereitungsseminare für Freiwillige in Asien und Lateinamerika, fand im Juni im Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Hermannsburg statt.

Seminar in Hermannsburg

Wir waren eine Gruppe von 20 jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 20 Jahren, die im kommenden Jahr alle mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen arbeiten werden.

Nach dem gemeinsamen Frühstück begann unser Programm zu einer Vielzahl an Themen. Wir diskutierten und schärften unser Bewusstsein u.a. in den Bereichen »wie gehe ich mit kulturellen Unterschieden und Kulturschock um«, »critical whiteness« (»kritisches Weißsein« diskutiert über die Privilegien eines weißen Menschen) und HIV/Aids.

Was mir besonders gefiel, war die Vielfalt der verwendeten Unterrichtsmethoden. Natürlich hörten wir auch Vorträge, die sich übrigens als sehr interessant herausstellten, aber größtenteils arbeiteten wir in Gruppen oder erarbeiteten auch schon mal Themen alleine.

Eine meiner Lieblingsaktivitäten war zum Thema »Glauben«: Unser Referent las Aussagen vor, wie zum Beispiel: »Ich glaube an Himmel und Hölle«, »Jesus ist für meine Sünden gestorben« oder »die Dreifaltigkeit ist wichtig für meinen Glauben«, und wir Teilnehmer*innen sollten uns dann in Gruppen zusammenfinden mit denen, die unsere Meinung zu diesem Thema teilten. Es war sehr interessant zu hören, woran jeder glaubte und wie sie zu ihrer Überzeugung gekommen waren, vor allem, weil es nur wenige ganz überzeugte »Ja«- oder »Nein«-Gruppen gab. Antworten, wie z.B. »Ich glaube an etwas nach dem Tod, was aber nicht unbedingt ›ein Himmel‹ oder ›eine Hölle‹ ist« herrschten eher vor; es war eine gute Erfahrung herauszufinden, dass man mit seinem Glauben (und mit seinen Zweifeln) nicht alleine steht.

Ich bin froh und dankbar, Teil des Seminars gewesen zu sein. Ich habe nicht nur viel dazugelernt und fühle mich nun auf meinen Freiwilligendienst gut vorbereitet, sondern habe auch viele neue Freundschaften geschlossen mit Menschen, die ich nie vergessen werde. So viele offene und inspirierende Menschen hatte ich bis jetzt noch nicht an einem Ort getroffen und ich hoffe, dass wir nicht nur in unserem Freiwilligendienst an unseren verschiedenen Einsatzorten, sondern auch noch danach, wenn wir alle wieder unser »normales« Leben weiterführen, in Kontakt bleiben und uns von unseren Erlebnissen bereichert fühlen werden!

Antonia Chiappari

Ein anderes zehntägiges Vorbereitungsseminar fand auf der Jugendburg Ludwigstein in Hessen statt.

Gemeinsam mit ca. 130 anderen Freiwilligen der Entsendeorganisation ICJA beschäftigten wir uns in wechselnden Kleingruppen mit verschiedensten Inhalten und Fragestellungen in Bezug auf den bevorstehenden Freiwilligendienst. Dabei ging es zunächst um persönliche Themen wie Identität, Werte, Kommunikation oder das eigene Konfliktverhalten, aber auch um angeborene Privilegien, die die Rolle der Deutschen im Freiwilligendienst schon teilweise vorbestimmen. Darauf aufbauend folgten Themeneinheiten und Workshops über Diskriminierung und Rassismus. Danach lernten wir, was wir beim Berichten über unseren Einsatz, z.B. in Form von Blogs und Rundbriefen, beachten sollten, um unerwünschte Missverständnisse zu vermeiden. Es gab auch stets die Möglichkeit, sich mit ehemaligen Freiwilligen über Erwartungen und Befürchtungen auszutauschen. Auch die Pausen zwischen den Veranstaltungen wurden zum gemeinsamen Austausch untereinander genutzt, bis zum Schluss keine Fragen mehr offen blieben. Wir genossen das gute Wetter, das uns die gesamte Zeit begleitete und die Burg von ihrer schönsten Seite zeigte.

Ellen Wagner